Apple iPad Air (2019) und iPad Mini (2019) im Test: Zeitgemäßes Update
Mehr zum Thema: AppleEndlich hat Apple seine Tablet-Mittelklasse auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Dabei erhielt neben dem iPad Air auch das kompakte iPad mini ein zeitgemäßes Update. Lesen Sie hierzu unseren Vergleichs-Test.

Darauf haben Fans und Nutzer von Apple-Tablets lange gewartet: Nach der Aktualisierung der neuen iPad-Pro-Modelle im Oktober letzten Jahres (12,9 - unser Test und 11 Zoll) sowie des Einstiegsmodells „iPad“ im März 2018 (6. Generation) waren nun endlich auch iPad Air und iPad mini an der Re...
Darauf haben Fans und Nutzer von Apple-Tablets lange gewartet: Nach der Aktualisierung der neuen iPad-Pro-Modelle im Oktober letzten Jahres (12,9 - unser Test und 11 Zoll) sowie des Einstiegsmodells „iPad“ im März 2018 (6. Generation) waren nun endlich auch iPad Air und iPad mini an der Reihe.
Mit diesen Updates hat sich Cupertino besonders viel Zeit gelassen: Das bis dato aktuelle iPad Air 2 gab es seit Oktober 2014, das nun ersetzte iPad mini 4 seit September 2015. Streng genommen handelt es sich bei den Newcomern also um das iPad Air 3 und das iPad mini 5.
Wie bei Apple mittlerweile üblich, ist die Versionszählung in den offiziellen Produktnamen aber entfallen. Ohne Mobilfunk und mit 64 GB startet das iPad Air bei 549 Euro, das iPad mini bei 449 Euro. Das sind 200 beziehungsweise 100 Euro mehr als der Preis des Einstiegs-iPad mit 32 GB für 349 Euro. Da wollten wir natürlich wissen, ob sich die Mehrausgabe lohnt.
Air nur wenig leichter als iPad
Der Name des iPad Air ist jedenfalls eher traditionell begründet: Mit 464 Gramm wiegt die LTE-Variante gerade mal 14 Gramm weniger als das Standard-iPad. Spürbarer ist die geringere Bautiefe von 6,1 mm gegenüber den 7,5 mm des Einstiegs-iPad. Im Vergleich zum Vorgänger iPad Air 2 blieb sie unverändert.
Letzteres war mit 449 Gramm nochmal ein Stück leichter – dafür ist die Displaydiagonale von ehemals 9,7 Zoll (24,6 cm) auf nun 10,5 Zoll (26,7 cm) gewachsen. Damit einher geht ein leichter Zuwachs bei der Pixelzahl – das neue iPad Air zeigt nun 1668 x 2224 Bildpunkte. Die resultierenden 264 ppi bezeichnet Apple als „Retina-Auflösung“.
Gewachsen ist auch der darstellbare Farbraum. Zudem unterstützt das aktuelle iPad-Air-Display die augenfreundliche Truetone-Funktion – es kann seine Farbtemperatur also an das Umgebungslicht anpassen.

Mini mit topaktueller Technik
Rekordhalter in Sachen Gewicht ist jedoch das neue iPad mini. Dieses Modell ist bei Nutzern beliebt, die den Funktionsumfang eines echten iPads auf möglichst kompaktem Raum wünschen. Mit 7,9 Zoll (20,1 cm) Diagonale und 1536 x 2048 Pixeln blieb die Displaygröße gegenüber dem Vorgänger unverändert – und somit auch die respektable Pixeldichte von 326 ppi.
Dennoch wiegt das iPad mini in der LTE-Variante gerade mal 308 Gramm. Der Vorgänger brachte in der LTE-Version noch 337 Gramm auf die Waage. Wie das neue iPad Air unterstützt auch das neue iPad mini einen erweiterten Farbraum und Truetone. Beide Modelle gibt es als Wi-Fi- oder Cellular-Version (letztere umfasst neben LTE auch GPS) mit 64 oder 256 GB Flash-Speicher.
Die Stufe 128 GB fehlt, was Apple den Vorwurf einbringt, bei höherem Speicherbedarf extra abkassieren zu wollen. Für beide Geräte stehen die Gehäusefarben Weiß-Silber, Weiß-Gold oder Schwarz-Grau (jeweils Vorder- und Rückseite) zur Wahl. Gehäuse- und Displaygröße sowie das Gewicht sind aber auch die einzigen Unterschiede zwischen den beiden Neuen.
Ihr technisches Innenleben ist identisch. Und das stellt gegenüber den jeweiligen Vorgängern einen Riesenschritt dar: Die neuen iPads enthalten nun den Apple-Chip A12 mit bis zu 2,5 GHz Taktfrequenz und 2 GB RAM. Damit sind sie zwar dem potenteren iPad Pro immer noch unterlegen, bieten aber erheblich mehr Leistung als ihre Vorgänger oder das auf dem A10 basierende Standard-iPad.
Diese Rechenleistung reicht für typische iPad-Anwendungen mehr als aus – nur wenige Spezial-Apps wie die Manipulation von 3-D-Objekten profitieren merklich vom Leistungsplus der Pro-Modelle.

Touch-ID und Stift-Support
Zwei weitere Unterschiede gegenüber den Pro-iPads dürften sich in vielen Fällen als die praxisgerechtere Option erweisen: Die hier getesteten iPads setzen statt USB-C noch auf Apples Lightning-Schnittstelle, was ihnen Zugriff auf das große Zubehörsortiment für normale iPads erlaubt.
Und statt der Gesichtserkennung Face-ID werden die iPads Air und mini mit dem im Homebutton integrierten Fingerabdruckscanner Touch-ID geschützt. Dort lassen sich bis zu fünf Finger speichern statt nur ein Gesicht. Da iPads oft als Familiengeräte genutzt werden, ist dies in solchen Nutzungsszenarien ein wesentlicher Vorteil.
Mit dem 2018er-Standard-iPad unterstützte erstmals auch ein Tablet außerhalb der Pro-Serie den „Apple Pencil“. Dies gilt nun auch für iPad Air und iPad mini, was in diesen Modellreihen ein Novum ist. Allerdings benötigen die beiden Tablets die ältere, für 99 Euro an gebotene Pencil-Variante und nicht etwa den mit der neuen Pro-Serie eingeführten Apple Pencil 2 (135 Euro).
Denn die hier getesteten Modelle verfügen nicht über die magnetisch-induktive Ladeeinrichtung, die der Pencil 2 benötigt. Stattdessen laden sie den Stift an ihrer Lightning-Buchse auf. Damit fehlt auch die Modus-Umschaltung per Fingertipp, mit der ein Pencil 2 etwa zwischen Zeichenwerkzeug und Radierfunktion wechseln kann. Doch die fein ansprechende Erkennung von Druck und Winkel funktioniert auch hier tadellos und ist für digitales Zeichnen oder handschriftliche Notizen ein großer Gewinn.
Deutlich verbesserte Front-Cam
Sowohl iPad Air als auch iPad Mini verfügen über eine 8-Megapixel- Hauptkamera mit Blende f/2,4. Das galt zwar schon für ihre Vorgänger. In der Praxis fällt die Fotoqualität bei den Neuen dennoch etwas besser aus, was wohl der dank höherer Rechenleistung aufwendigeren Signalverarbeitung zu verdanken ist.
Fotolicht oder Blitz gibt es nicht, dafür schließen die Kameras anders als beim iPad Pro bündig mit dem Gehäuse ab. Eine deutliche Verbesserung erfuhr die Frontkamera: Mussten die Vorgänger noch mit 1,2 Megapixel auskommen, wächst die Selfie-Auflösung in der aktuellen Generation auf 7 Megapixel.
Davon profitiert auch die Bildqualität. Zudem kann die Kamerasoftware die komplette Fläche des iPad-Displays als Blitzersatz nutzen und Selfies mit Truetone-Beleuchtung aufhellen. Die Mobilfunkausstattung der „Cellular“-Modelle verbessert sich von vormals LTE Cat 9 auf nun Cat 16 mit 4x4 MIMO (bis zu 1 Gbit/s).
Zur bereits von den Vorgängern bekannten Nano-SIM kommt die Möglichkeit hinzu, ein Mobilfunk-Kundenprofil per E-SIM abzulegen. Der Kurzstreckenfunk Bluetooth wurde bei beiden auf die neuere Version 5.0 aufgerüstet (vorher 4.2).
Keine Änderungen gibt es in der WLAN-Ausstattung, die weiterhin bei Dualband mit maximal 802.11ac beziehungsweise „Wifi 5“ und 2x2 MIMO bleibt. Zudem dürfen sich die Besitzer der neuen iPads – im Gegensatz zu denen des iPad Pro – über eine 3,5-mm-Kopfhörerbuchse freuen. Bei kabelgebundenen Lauschern ist also kein Adapter nötig.
Sehr gute Laborergebnisse
Die im Messlabor ermittelten Akkulaufzeiten sind sehr gut. Das iPad Air hält mit (errechneten, da Apple diese Angaben nicht veröffentlicht) 7947 mAh im typischen Verbrauchsmix 14:16 Stunden durch. Das iPad mini erreicht mit 5026 mAh im Verbrauchsmix 11:42 Stunden.
Auch die Displays beider getesteten Geräte erzielen im Labor sehr gute Noten. Obwohl sie nominell dieselben Eigenschaften haben, unterscheiden sie sich allerdings im Detail. Das iPad mini bietet eine minimal höhere Helligkeit als das iPad Air, spiegelt jedoch auch etwas stärker.
Im Tageslicht erzielt das Mini einen etwas höheren Kontrast. Dafür hat das iPad Air bei den Kontrastmessungen in typischen Büroumgebungen und bei Dunkelheit die Nase vorn. Für den Outdoor-Einsatz ist das Mini also etwas besser geeignet – aber auch in dieser Hinsicht liegen beide auf hohem Niveau.
Fazit
Im Vergleich zum aktuellen Standard-iPad bieten das neue iPad Air und das neue iPad mini mehr Leistung und größeren Speicherausbau. Das iPad Air punktet zudem mit großem 10,5-Zoll-Display. Auch die verbesserte Frontkamera ist ein Pluspunkt der neuen Generation. Das iPad Pro 11 Zoll kann zwar vieles noch ein bisschen besser, bietet ein fast randloses Display und lässt sich stärker ausbauen – allerdings stellt sich bei über 300 Euro Preisdifferenz die Frage, wer seine Mehrleistung wirklich braucht. Für die meisten Tablet-Nutzer sind die hier getesteten Modelle die optimale Wahl im Apple-Sortiment.
Apple iPad Air 10,5" (2019, 3. Generation)
Pro
- hohe Systemleistung
- großes 10,5-Zoll-Display mit 264 ppi („Retina-Auflösung“)
- sehr schmales Gehäuse, akzeptables Gewicht
- Hauptkamera komplett im Gehäuse versenkt
- gegenüber Vorgänger deutlich verbesserte Frontkamera
- Touch-ID unterstützt bei Bedarf mehrere Nutzer
Contra
- höherer Speicherausbau (256 GB) recht teuer – ab 719 Euro
- keine 128-GB-Variante angeboten
- Funktionseinschränkungen durch Betriebssystem iOS (z.B bei Multitasking oder ext. Speichermedien)
connect-Testurteil: gut (420 von 500 Punkten)
Apple iPad Mini 7,9" (2019, 5. Generation)
Pro:
- hohe Systemleistung
- sehr kompakt und leicht
- Display (7,9 Zoll/20,1 cm) mit hoher Pixeldichte (326 ppi), großem Farbraum und Truetone
- Hauptkamera komplett im Gehäuse versenkt
- gegenüber Vorgänger deutlich verbesserte Frontkamera
- Touch-ID unterstützt bei Bedarf mehrere Nutzer
Contra:
- höherer Speicherausbau (256 GB) recht teuer – ab 619 Euro
- keine 128-GB-Variante angeboten
- Funktionseinschränkungen durch Betriebssystem iOS (z.B bei Multitasking oder ext. Speichermedien)
connect-Testurteil: gut (422 von 500 Punkten)