Apple Tablet mit 12,9-Zoll-Display

iPad Pro im Test

8.12.2015 von Inge Schwabe

Nun hat auch Apple ein großes Pro-Tablet für professionelle und Power-User. Das Apple iPad Pro bricht sogar mit einem alten Tabu: Der neue Apple Pencil als Eingabegerät ist eines der Highlights des großen iPad.

ca. 4:20 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Apple iPad Pro Farben
Apple iPad Pro
© Apple

Pro

  • hervorragendes Display
  • Multitasking
  • vier Lautsprecher
  • leistungsfähiger Rechen- und Grafikprozessor
  • bis zu 128 Gigabyte interner Speicher
  • LTE verfügbar
  • große virtuelle Tastatur

Contra

  • Speicher nicht erweiterbar
  • teuer

Fazit

Praxistest: sehr gut 5/5, Ausstattung 5/5, Handhabung 4/5, Produktivität 5/5

Oh, wow oder uih sind in etwa die Laute, die ganz unterschiedlichen Personen beim Anblick des iPad Pro so von sich geben. Einheitlich begleitet von einem skeptischen Blick. Immerhin reicht das iPad Pro in seiner Größe von 12,9 Zoll beinahe an ein 13 Zoll großes Notebook ran. Aber woran haben wir uns nicht alles gewöhnt in letzter Zeit, insbesondere was außergewöhnliche Dimensionen anbelangt. Man denke an den Wachstumsschub bei Smartphones oder SUVs.

5,6 Millionen Pixel

Der Funke springt natürlich über, wie so oft bei Apple. Und das beginnt bei Apples Kerngeschäft, der Unterhaltung: Mit mehr Pixeln als vergleichbar große aktuelle Macbooks, nämlich 2732 Bildpunkten in der Höhe und 2048 in der Breite, sowie volumenreichen Klängen aus vier Lautsprechern erhebt sich das iPad einmal mehr über die multimediale Tablet-Konkurrenz.

Das eigene Portfolio nicht ausgenommen: Laut Apple ist das Rückvolumen der Lautsprecher im iPad Pro um 61 Prozent größer als in vorherigen iPad-Modellen, was insbesondere den Bässen zugutekommt. Die Höhen dagegen werden mit Hilfe der Informationen des Lagesensors nur auf die jeweils obereren beiden Lautsprecher verteilt.

Apple iPad Pro Pencil
Neues Eingabegerät: Das Apple iPad Pro dient im Zusammenspiel mit dem Apple Pencil als Zeichenbrett.
© Apple

Neues Chipdesign

Das berauschende Kinoerlebnis profitiert unter anderem von der weiter verbesserten Grafik- und Rechenleistung des neuen A9X-Chips, die Apple laut eigener Aussage um das 1,8-Fache gegenüber dem A8X-Chip im iPad Air 2 und das 2,5-Fache gegenüber dem A7 im ersten iPad Air erhöht haben will. Wieviel Arbeitsspeicher dem nunmehr dritten 64-Bit- Chip zur Verfügung steht, gibt Apple auch auf direkte Nachfrage nicht preis, 4 Gigabyte gelten jedoch als sicher.

Die Leistung des Gesamtpakets zeigt sich eindrucksvoll, wenn man sich daran macht, auf dem iPad Konstruktionszeichnungen zu bearbeiten, die auf einem PC mit Auto-CAD erstellt wurden. Fließend lässt sich in kleinste Details hineinzoomen - und auch wieder heraus. Wer 4K-Videos aus seinem iPhone 6s bzw. 6s Plus auf das iPad überträgt, kann sie dort mühelos schneiden, speichern und verteilen. Auf dem iPad selbst "beschränken" sich Videoaufnahmen weiterhin auf Full-HD.

Parallelverarbeitung

Ein neuer Speicher-Controller soll gewährleisten, dass die Lese-/Schreibzugriffe auf den Arbeitsspeicher das Potenzial des A9X nicht ausbremsen und insbesondere nicht zum Flaschenhals werden, wenn zwei Apps gleichzeitig im Vordergrund laufen. Das ist auf dem iPad Pro und unter iOS 9 auch auf dem iPad Air 2 möglich. Die zweite App beansprucht entweder eine Bildschirmhälfte für sich oder agiert in einem Fenster.

Bevor ein Video links weiterläuft, während man rechts zockt, scheinen die Entwickler hier und da noch ein Rädchen drehen zu müssen. Vor allem bei Spielen zeigt der Praxischeck großen Nachholbedarf; als einer von bislang wenigen Titeln besteht Crossy Road den Paralleltest. Videos halten im Mulitasking-Modus bei Netflix an, bei Maxdome spielen sie dagegen sogar beim Blättern durch die geöffneten Apps weiter. Die App des Streamingportals Twitch läuft, ebenso wie Facetime, auch im Fenstermodus, Youtube dagegen lässt noch auf sich warten. Man darf aber annehmen, dass hier im wahrsten Wortsinn bald mehr Bewegung ins Spiel kommt.

Apple iPad Pro mit Apple Pencil
Der Apple Pencil ermöglicht grafisches Gestalten wie auf Papier.
© Apple

Neue Eingabemöglichkeiten made by Apple

Produktiv-Apps wie Excel, Word und Powerpoint sind diesbezüglich weniger kritisch. Das große Display kommt vor allem auch der virtuellen Tastatur zugute. Im Querformat ist Platz für das Layout einer Standard-Apple- Tastatur, inklusive Tabulator, Rücktaste und Nummernzeile. Im direkten Größenvergleich fällt sie auf dem iPad Pro nur geringfügig kleiner aus. Erstmals bietet Apple auch ein eigenes Tastatur-Cover an, das bis Redaktionsschluss in Deutschland aber noch nicht verfügbar war. Das Highlight für Poweruser ist der Apple Pencil.

Dank hervorragender Abstimmung zwischen Stift und Display und der hohen Geschwindigkeit, mit der das iPad Pro auf den Apple Pencil reagiert, geht nicht der kleinste Schnörkel verloren. Zwar schreibt es sich haptisch nicht wie auf Papier, das Ergebnis sieht aber so aus, auch wenn es mal hektisch zugeht. Dank entsprechender Sensoren liefert der über Bluetooth gekoppelte Stift Druckstärke und Neigung an die Apps zurück, die daraus ihren Nutzen ziehen: Das Buntstiftwerkzeug zeichnet je nach Neigung Linien oder Schraffuren, während bei Textmarker und Kalligrafiewerkzeugen die Stiftbreite variiert. Geladen wird der Apple Pencil über den Lightning-Connector. Schon zehn bis 15 Sekunden reichen, um weitere 20 bis 30 Minuten mit ihm arbeiten zu können.

Oben wird die Luft dünn

Das iPad Pro (zur offiziellen Apple-Webseite) gibt es in drei Varianten: Ohne LTE mit 32 oder 128 Gigabyte zu 899 respektive 1079 Euro, oder mit LTE und 128 Gigabyte fix für 1229 Euro.

Stolze Preise, die aber nicht nur dem Klischee einer Edelmarke geschuldet sind: Wer hätte erwartet, dass ein Tablet flüssig bewältigen würde, was jahrzehntelang Desktops vorbehalten war? Microsoft. Das Unternehmen aus Redmond setzt beim Surface ebenfalls auf Leistung. iPad Pro und Surface Pro 4 sind im Tablet-Dschungel die majestätischen Großkatzen. In Ausgabe 2/2016 lässt connect ihre Muskeln spielen und sie gegeneinander antreten.

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