Telefónica (O2) im Mobilfunkreport München 2018
Mehr zum Thema: o2Beim regionalen Netztest am O2-Stammort München erzielt Telefónica deutlich bessere Ergebnisse als im Bundesdurchschnitt. Lesen Sie hier die Details.

Die Ergebnisse für das Telefónica-Netz in München haben wir mit besonderer Spannung erwartet. Denn in der bayerischen Metropole sitzt nicht nur die Deutschland zentrale des Unternehmens – München ist laut Telefónica auch der erste Ort, an dem der aufwendige Zusammenschluss der beiden Netze vo...
Die Ergebnisse für das Telefónica-Netz in München haben wir mit besonderer Spannung erwartet. Denn in der bayerischen Metropole sitzt nicht nur die Deutschland zentrale des Unternehmens – München ist laut Telefónica auch der erste Ort, an dem der aufwendige Zusammenschluss der beiden Netze von E-Plus und O2 abgeschlossen ist.
Wie komplex dieses Unterfangen ist, zeigen die wenig überzeugenden Resultate unseres bundesweiten Netztests. Die gute Nachricht vorneweg: Zu Hause performt Telefónica wirklich besser als im Bundesdurchschnitt. Zwar offenbart der Blick auf die Einzelwertungen, dass Telefónica im Gesamtvergleich immer noch auf Platz drei liegt – sowohl bei der Sprache als auch bei den Daten. Doch das Niveau ist deutlich höher als im Netztest für Gesamtdeutschland und hebt den Kandidaten von der bundesweiten Note „ausreichend“ auf ein „gut“ in München.
Eine genauere Untersuchung der Sprachresultate macht deutlich, dass Telefónica zwar bei den Erfolgsquoten mithalten kann, allerdings bei Verbindungsaufbauzeiten und der gemessenen Sprachqualität noch hinter den Konkurrenten rangiert. Auch in der Daten-Disziplin reicht es für Telefónica nur für Rang drei. Ausschlaggebend ist hier, dass die Netzverfügbarkeit zwar in Ordnung geht, die im Durchschnitt erzielten Datenraten aber hinter die Ergebnisse von Telekom und Vodafone zurückfallen.

Differenziertes Bild im Crowd-Score
Auch hier liefert die Analyse der von März bis Mai erfassten Crowdsourcing-Daten ein noch etwas differenzierteres Bild: Sie zeigt, dass Telefónica vor allem beim Ausbau von 4G/LTE deutliche Fortschritte gemacht hat und nun bei der Versorgungsqualität klar vor den beiden Kontrahenten rangiert.
Bei der Netzabdeckung liegt O2 auf einem Niveau mit der Telekom und knapp vor Vodafone. Auch hier sind es vor allem die vergleichsweise geringeren Datenraten, die einen noch deutlicheren Sprung nach vorne verhindern. Dass Telefónica in München seine Hausaufgaben gemacht hat, belegt auch unsere Karte: Rote Flecken zeigt sie im Gegensatz zu den beiden anderen Netzen überhaupt nicht.
Und die für Allach-Untermenzing, Neuhausen-Nymphenburg sowie Pasing/Laim/Hadern festgestellten Einbußen fallen geringer aus als in den jeweiligen „Problemzonen“ von Telekom und Vodafone. Einige Punkte im Crowd-Score, die allerdings keinen Einfluss auf das Gesamtranking haben, kosten jedoch mehrstündige Störungen, die wir am 6. und 15. Mai beobachteten.
Fazit
Die Richtung stimmt: In München, wo der Zusammenschluss der Netze von E-Plus und O2 laut Telefónica bereits vollzogen ist, erzielt der Anbieter ein gutes Ergebnis. Zwar stehen trotz ordentlicher Versorgung selten Spitzendatenraten zur Verfügung – doch dies entspricht der Politik des Anbieters, die er auch mit seinen günstigen Tarifen begründet.
connect-Urteil: gut (830 von 1000 Punkten)

Die Tarife im Überblick
Die Münchner lassen sich nicht lumpen: Sie bieten für weniger Geld das meiste Datenvolumen und setzen auch in puncto Vertragsbindung auf Flexibilität.
Vor 20 Jahren startete der E-Netzbetreiber, damals noch unter dem Namen Viag Interkom, als vierter Anbieter in den Mobilfunkmarkt. Seitdem gab’s zwar einige Eigentümerwechsel, doch die Firmenzentrale blieb dem Standort München treu: Seit zwölf Jahren residiert der Netzbetreiber im markanten O2-Tower am Georg-Brauchle-Ring in Moosach – mit 146 Metern das höchste Gebäude der Stadt.
Preis-Leistung top
Den Heimvorteil nutzen die Münchner nicht nur regional bei ihrem Netzausbau: Das Arbeiten auf 37 Etagen mit dem fulminanten Blick auf München scheint auch den Tarifstrategen gut zu bekommen. Mit seinen O2-Free-Bundles ist der mit über 48 Millionen Kunden größte deutsche Mobilfunker für den rasant steigenden Datenhunger der deutschen Bevölkerung gut gewappnet: Anfang Juni haben die Bayern ihr Tarifportfolio erneuert und bieten mit der neuen O2-Free-Boost-Option für nur fünf Euro mehr im Monat das Doppelte an inkludiertem Datenvolumen.
So gibt’s für Powersauger im größten Paket O2 Free L neben einer Sprach- und SMS-Flat satte 60 Gigabyte für unter 45 Euro im Monat. Da fallen selbst die 16 Gigabyte im Vodafone-Vielnutzer-Tarif Red L recht mager aus. Weiteres Highlight: O2-Free-Kunden können neuerdings ihren Tarif mit bis zu zehn SIM-Karten ohne Aufpreis mit weiteren Geräten teilen (drei Karten für Telefonate, SMS und Daten, die übrigen sieben rein für Daten).
Damit ist die Telefónica-Tochter der D-Netz-Konkurrenz voraus und bietet in puncto Tarife ein Top-Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Telefónica-Netz gibt’s auch die meisten Discounter: neben den Eigenmarken Blau und Fonic unter anderem Aldi, Mediamarkt, Tchibo und 1&1. Die Drilllisch-Marken Yourfone und Smartmobil sind dank eines regulatorischen Kniffs zum LTE-Tiefstpreis-Anbieter avanciert.