Das neue Apple iPad

Wi-FI oder 4G: Welches ist das passende iPad?

15.3.2012 von Markus Eckstein und Bernd Theiss

Eine der wichtigsten Fragen beim Kauf des neuen iPad: Reicht das iPad mit WLAN und wann ist die "Wi-FI + 4G"-Variante die bessere Wahl? Connect beantwortet die wichtigsten Fragen zum Verkaufsstart.

ca. 3:45 Min
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iPad mit Retina-Display kommt am 16. März
iPad mit Retina-Display kommt am 16. März
© Apple

Am Freitag, den 16. März, kommt das neue Apple iPad in den Handel. Wer sich das neue Tablet zulegen will, muss sich nicht nur für eine Farbe, Schwarz oder Weiß, entscheiden. Spannender ist die Frage, ob das iPad nur mit WLAN (auch Wi-FI genannt) genügt oder ob das Modell mit zusätzlicher Mobilfunk-Anbindung doch die bessere Wahl ist. Apple nennt diese Variante Wi-FI + 4G. Das ist 120 Euro teurer und hält leider nur teilweise, was Apple verspricht. Hier die wichtigsten Fragen:

Was kann das iPad Wi-FI + 4G?

Wi-FI + 4G nennt Apple die Variante, mit der sie auch unterwegs über das Mobilfunknetz online gehen können. 4G steht dabei für die vierte Mobilfunkgeneration, die in Deutschland mit der Technologie LTE realisiert wird und Datenraten bis zu 100 MBit/s ermöglicht. Was Apple nicht so deutlich sagt: LTE lässt sich in Deutschland mit dem neuen iPad nicht nutzen.

Es bleibt also UMTS samt HSPA+ (bis theoretisch 21 MBit/s beim Datenempfang) und DC-HSDPA (bis theoretisch 42 MBit/s, wobei bislang nur die Telekom ihr komplettes UMTS-Netz für DC-HSDPA fit gemacht hat). Im Alltag liegen die tatsächlichen Datenraten darunter und hängen von der Netzauslastung und der Verbindungsqualität ab

Warum kann das neue iPad in Europa kein LTE?

Das iPad unterstützt LTE, allerdings nur in den LTE-Frequenzen um 700 und 2100 MHz, die in den USA zum Einsatz kommen. Mit den in Deutschland und den meisten europäischen Ländern verwendeten LTE-Frequenzen von 800, 1800 und 2600 MHz kommt das neue iPad nicht zurecht.

Wäre die höhere Geschwindigkeit von LTE im Alltag überhaupt spürbar?

Vermutlich schon, denn es ist nicht allein der höhere Datendurchsatz, der LTE auszeichnet. Es sind vielmehr die bei LTE auch von Netzbetreibern als Vorteil aufgeführten sehr geringen Latenz-Zeiten, die den Geschwindigkeitseindruck verbessern. Diese umgangssprachlich auch als Ping-Zeiten bezeichneten Werte beschreiben die Verzögerung, mit der auf eine Anfrage an das Netz reagiert wird. Bei Netzwerk-Spielen etwa kann die netzbedingt verspätete Reaktion eines Spielers dem anderen einen entscheidenden Vorteil bieten, aber auch Web-Seiten werden durch die verzögerte Reaktion auf die oft vielen Einzelanfragen, die zum Laden nötig sind, verlangsamt.

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Lässt sich die LTE-Unterstützung für Deutschland nachrüsten?

Nein, denn bei der Umstellung von Sende- und Empfangsfrequenzen sind Änderungen an der Hardware nötig. An den Antennen, über die die Funksignale transportiert werden, reichen weitestgehend Größenänderungen aus. Das heißt, eine von 700 auf 800 MHz geänderte Antenne, muss um etwa 15 % schrumpfen, um gleich effektiv zu bleiben. Daneben ist ein Quarzwechsel nötig um die Funkfrequenzen zu ändern.

Geänderte Eingangsfilter sichern zudem, dass das Modem die richtigen Signale zur Dekodierung zugeführt bekommt. Mit einem Software-Update wäre es also nicht getan. Die Änderungen an der Hardware wären aber nach Meinung von Fachleuten leicht möglich gewesen. Schließlich gelingt das auch Herstellen wie HTC beim Velocity und Huawei bei seinen Datensticks.

Wäre es denkbar, dass Apple ein LTE-fähiges iPad für Europa bringt?

Zumindest technisch spricht nichts dagegen. Die benötigten Bauteile sind Standardkomponenten, die es einzeln oder in sinnvoller Kombination für die Anforderungen aller Länder mit Mobilfunk zu kaufen gibt. Und solange nicht zu viele Frequenzen unterstützt werden sollen ist die Anpassung an ein Land eine einfache Übung. Vier GSM- (zwei für Deutschland und zwei für Roaming), zwei bis vier UMTS- (eine für Deutschland und mindestens eine für Roaming) und drei LTE-Frequenzen wie in Deutschland üblich zu unterstützen, gehört zu den Standardanforderungen, die viele moderne Surf-Sticks und auch das HTC Velocity beherrschen. Ob Apple aber tatsächlich europäischen Kunden in naher Zukunft noch entgegen kommt oder tatsächlich noch eine iPad-Generation wartet, ist offen.

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Wie wichtig ist denn LTE?

Im Moment bauen drei der vier deutschen Netzbetreiber (Telekom, Vodafone und o2) ihre LTE-Netze kontinuierlich aus. Da mit LTE auf 800 MHz sehr große Gebiete sehr einfach zu versorgen sind, ist die Chance groß, das an Stellen, wo heute noch kein UMTS verfügbar ist, schon bald LTE-Empfang möglich sein wird. Das macht LTE zur Wahl für Anwender, die häufig in bislang nicht gut versorgten Gebieten unterwegs sind.

Was spricht für die 4G-Variante des iPads?

Das iPad Wi-FI + 4G ist in Europa genau genommen ein iPad Wi-FI + 3,5G. Zumindest spricht die Branche bei HSPA von 3,5G-Technologie. Und damit ist das iPad abhängig vom Netz immer noch sehr flott im Internet unterwegs. Und im Vergleich zum reinen Wi-FI-Modell eben fast überall. Selbst da wo kein UMTS verfügbar ist, geht das iPad noch über das gute, alte GSM-Netz mit EDGE (384 kbit/s) online. Wer sein iPad also viel unterwegs nutzen will, sollte über die Anschaffung eines 4G-Modells nachdenken.

Wie kommt man mit dem Wi-FI-iPad unterwegs online?

Selbst wenn kein nutzbares WLAN in Reichweite ist, lässt sich das iPad auch ohne eigene Mobilfunk-Unterstützung ins Netz bringen. Etwa mit dem passenden Smartphone, das seine Mobilfunk-Verbindung als WLAN-Hotspot dem iPad zur Verfügung stellt. Das erste in Deutschland angebotene LTE-Smartphone, das HTC Velocity 4G, kann als mobiler WLAN-Hotspot bis zu 5 Endgeräten zeitgleich einen schnellen Breitbandinternetzugang ermöglichen.

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