- Apple iPhone SE im Test
- iPhone SE: Display, Speicher, Kamera
Apples 3D Touch, also die Unterscheidung zwischen einem einfachen und einem festen Druck auf den Touchscreeen, beherrscht das iPhone SE nicht. Auch die Qualität der Darstellung reicht nicht ganz an das hohe Niveau der Schwestermodelle heran. Mit 561 Candela ist die Leuchtkraft zwar mit dem 6s v...

Apples 3D Touch, also die Unterscheidung zwischen einem einfachen und einem festen Druck auf den Touchscreeen, beherrscht das iPhone SE nicht. Auch die Qualität der Darstellung reicht nicht ganz an das hohe Niveau der Schwestermodelle heran. Mit 561 Candela ist die Leuchtkraft zwar mit dem 6s vergleichbar, die Blickwinkelstabilität ist aber schlechter. Die Auflösung von 1136 x 640 Pixeln reicht dagegen auf 4 Zoll für eine vergleichbar scharfe Darstellung von 326 ppi.
Beim Prozessor gibt es keine Verschlechterung, im Gegenteil: Der Apple A9 ist einer der momentan stärksten Mobil-Prozessoren, und weil auf dem SE die Displayauflösung gesunken ist und das System daher weniger Pixel ansteuern muss, steht theoretisch sogar noch mehr Leistung zur Verfügung als auf dem 6s oder 6s Plus. Auch die 12-Megapixel-Kamera wurde unverändert übernommen, sie liefert eine hervorragende Bildqualität und beherrscht auch 4K-Videos.
Knapper Speicherplatz
Der Speicher wird allerdings schnell knapp, weil Apple nur zwei Versionen anbietet: 16 GB und 64 GB. Bei beiden sind ab Werk bereits 9 GB vom System belegt. Wenn man bedenkt, dass eine Minute 4K bereits 400 MB schluckt, ist der Videospaß schnell vorbei, auch die Installation großer Apps will gut überlegt sein. Eine Speichererweiterung ist nicht möglich - auch das ist leider typisch Apple.

Insgesamt ist das Ausstattungsniveau sehr hoch, es fällt entsprechend schwer, Apple zu widersprechen, wenn sie damit werben, das aktuell stärkste 4-Zoll-Smartphone auf dem Markt zu haben. Mit den (deutlich teureren) 6er-Modellen kann das SE freilich nicht in allen Bereichen mithalten. Der Fingerabdrucksensor stammt aus der älteren 5s-Baureihe, was man bei der Benutzung allerdings kaum wahrnimmt. Die Erkennungsrate ist nicht schlechter, der Entsperrvorgang dauert allenfalls eine Millisekunde länger.
Schwerer wiegt schon der Verzicht auf eine gute Frontkamera: Während beim iPhone 6s eine 5-Megapixel-Optik eingebaut ist, müssen beim SE 1,2 Megapixel reichen - im Jahr 2016 ist eine solche Auflösung eigentlich ein Unding. Abstriche muss man auch beim Sound über den Lautsprecher machen. Vor allem, weil der Resonanzkörper kleiner ist, klingt das SE leiser und dünner als die Schwestermodelle.

Die Akustik beim Telefonieren ist davon aber nicht betroffen, hier werden gute bis sehr gute Kennziffern erreicht. Auch die Funkeigenschaften bewegen sich auf einem hohen Niveau und die Akkulaufzeit kann sich sehen lassen. Mit dem relativ kleinen 1624-mAh-Akku reicht es zwar nicht für Laufzeiten auf dem Niveau des Plus-Modells, das iPhone 6s wird aber deutlich übertroffen. Im genormten connect-Nutzungsmix schafft das SE 7:44 Stunden und ordnet sich damit im guten Mittelfeld ein. Über den Tag kommt man mit dem Winzling auch bei intensiver Nutzung locker.
Fazit: klein und stark
Wer ein kompaktes und leistungsstarkes Smartphone sucht, kommt um das iPhone SE praktisch nicht herum. Für unseren Geschmack ist das Display allerdings zu klein und nicht mehr zeitgemäß. Daher gilt: Ausprobieren vor dem Kauf ist Pflicht - nur so finden Sie heraus, ob diese Größe zu Ihnen passt.