Google Maps: Gefälschte Firmen-Profile verkaufen User-Daten

In den USA hat Google rechtliche Schritte gegen Betrüger eingeleitet. Laut der Klageschrift soll ein Mann aus Maryland gemeinsam mit bis zu 20 Komplizen ein scheinbar gut ausgeklügeltes Betrugssystem betrieben haben. Die Gruppe erstellte auf Google Maps gefälschte Profile nicht existenter Unternehmen, wohl primär von Dienstleistern wie Schlossern oder Abschleppdiensten, die oft in Notlagen kontaktiert werden.

Die betrügerischen Profile wurden mit möglichst realistisch wirkenden Details und gefälschten Bewertungen versehen, um Vertrauen zu erwecken. Nutzer, die solche Unternehmen kontaktierten, wurden zur Preisgabe persönlicher Daten verleitet. Diese "Leads" verkaufte die Gruppe anschließend wiederum an andere Unternehmen, die den Betroffenen häufig überteuerte Rechnungen stellten.

Das Ausmaß des Betrugs zeigt sich in den jüngsten Zahlen von Google: Nach Angaben von Googles Rechtsberaterin Halimah DeLaine Prado wurden 2023 insgesamt zwölf Millionen gefälschte Unternehmensprofile entfernt – eine Million mehr als im Vorjahr. Die Betrüger passten ihre Methoden kontinuierlich an, indem sie die angebliche Geschäftsart der Profile regelmäßig wechselten. So wurde etwa ein vermeintlicher Reinigungsdienst kurzfristig zum Schlosser umfunktioniert, wie cbsnews.com schreibt.

Um sich vor derartigen Betrugsmaschen zu schützen, gibt die US-Handelsaufsicht Federal Trade Commission (FTC) Verbrauchern konkrete Empfehlungen:

• Überprüfung der angegebenen Unternehmens-Websites auf Seriosität
• Recherche nach Bewertungen und Beschwerden zum Firmennamen
• Besondere Vorsicht bei auffällig günstigen Angeboten
• Meldung verdächtiger Profile an Google

Auch in anderen Ländern wie der Türkei wurden gefälschte Unternehmensprofile entdeckt. Google betont, verschiedene technische Werkzeuge einzusetzen, um derartigen Missbrauch zu erkennen und zu unterbinden.