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Überwachungsgefahr

iPhone X: Snowden warnt vor Missbrauch von Face ID

Edward Snowden warnt vor einem Missbrauch der Face ID im iPhone X. Die Gefahr geht dabei offenbar vor allem von Drittanbietern aus.

Edward Snowden JBFOne
Edward Snowden war auf der JBFOne per Live-Schaltung zu einem Vortrag hinzugeschaltet, wo er über Datenschutz sprach.
© Fiducia & GAD IT AG

Der bekannte Whistleblower Edward Snowden stuft die Face ID im neuen iPhone X als Sicherheitsrisiko für Verbraucher ein. Snowden sprach vergangene Woche in München auf der JBFOne, einem IT-Kongress der Fiducia & GAD IT AG. Dort äußerte er Bedenken zu Apples neuer Gesichtserkennungs-Software Face...

Der bekannte Whistleblower Edward Snowden stuft die Face ID im neuen iPhone X als Sicherheitsrisiko für Verbraucher ein. Snowden sprach vergangene Woche in München auf der JBFOne, einem IT-Kongress der Fiducia & GAD IT AG. Dort äußerte er Bedenken zu Apples neuer Gesichtserkennungs-Software Face ID. 

In seinem Vortrag ging Snowden darauf ein, dass die Möglichkeit besteht, Face ID zu umgehen, indem man ausgefeilte Hacking-Methoden verwendet oder zum Beispiel ein 3D-Modell des Gesichts einer Person erstellt - basierend auf Fotos, die die Person selbst ins Netz gestellt hat. Auch connect hatte über ein vietnamesisches Hackerteam berichtet, das Face ID mit einem 3D-Modell knackte und über einen Fall, bei dem ein Junge mit seinem Gesicht das iPhone X seiner Mutter entsperren konnte. Doch solche Szenarien sind nicht Snowdens Hauptsorge. Vielmehr prangert er an, was Drittanbieter alles mit der Face ID anstellen könnten.

Apple gibt Face ID für Entwickler frei

Apple hat einen Gesichtsscanner in die Frontkamera des iPhone X integriert, der jederzeit das Gesicht der Person scannen kann, die es anschaut. Diese Gesichtserkennungs-Software will Apple nun auch für Entwickler freigeben. "Es ist...", beginnt Snowden, und unterbricht sich selbst mit einem Lachen, "es ist schwer, auszudrücken, wie verantwortungslos das ist."

Snowden erklärt, dass Face ID von Entwicklern zu Werbezwecken missbraucht werden könne und beschreibt folgendes Szenario: Man schaut ein YouTube-Video und auf einmal taucht ein Werbespot auf. Entwickler wollen wissen, wie Konsumenten auf die Werbung reagieren: Bringt sie die Person zum Lachen oder schaut die Person weg? Ist sie vielleicht auf die Werbung fixiert? Was machen die Augen? "Wir sprechen von einem Zeitraum von nur wenigen Jahren, bis zu dem Tag, an dem die Werbung einfach pausiert, wenn man wegschaut", mahnt Snowden, "und sie wird nicht weiterlaufen, bis man wieder auf das Gerät schaut."

Apple will Entwickler am Datensammeln hindern

Laut Snowden will Apple sicherstellen, dass Entwickler die Gesichtsdaten nicht sammeln und speichern und sie womöglich gar an Drittanbieter verkaufen oder vermieten. Doch dieses Versprechen hält Snowden nicht für verlässlich. Bereits früher hätten Entwickler Geschäftsbedingungen von Apple verletzt und Apple habe dies auch zugegeben. Als Strafe dafür sollten die Apps der Entwickler aus dem App Store entfernt werden, doch Apple habe dies nie umgesetzt.

Am Ende stecke hinter alldem immer derselbe Grund, so Snowden: Individuen für jegliche kommerzielle Zwecke auszunutzen, die es gibt.

Edward Snowden auf der JBFOne

Quelle: Fiducia & GAD IT AG
Per Liveschaltung sprach Edward Snowden zu IT-Sicherheitsthemen und äußerte sich auch über Apples Face ID.

Autor: Annegret Mehlfeld • 27.11.2017

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