Datenschutz-Risiko im Zug
Geschäftsreisende geben oft vertrauliche Informationen preis
Kaspersky-Studie deckt auf: Viele Geschäftsreisende vernachlässigen Sicherheitsmaßnahmen beim Arbeiten im Zug, was sensible Unternehmensdaten ungeschützt lässt.

Eine aktuelle Kaspersky-Studie deutet darauf hin, dass viele Geschäftsreisende in Zügen unbewusst Sicherheitsrisiken eingehen. Trotz Bewusstsein über Datenschutzmaßnahmen fehlen oft konkrete Vorschriften und Vorsicht, wodurch Unternehmensdaten auf Reisen leicht zugänglich werden....
Eine aktuelle Kaspersky-Studie deutet darauf hin, dass viele Geschäftsreisende in Zügen unbewusst Sicherheitsrisiken eingehen. Trotz Bewusstsein über Datenschutzmaßnahmen fehlen oft konkrete Vorschriften und Vorsicht, wodurch Unternehmensdaten auf Reisen leicht zugänglich werden.
Im Juni 2024 führte Censuswide im Auftrag von Kaspersky Online-Interviews unter 1.003 Befragten in Deutschland durch
Datenschutz auf Zugreisen oft unzureichend umgesetzt
Geschäftsreisende scheinen ihre mobilen Arbeitsgeräte im Zug häufig ohne geeignete Sicherheitsvorkehrungen zu nutzen, wie eine aktuelle Studie von Kaspersky zeigt. Und das obwohl 80 Prozent der befragten Pendler nach eigenen Angaben um die Risiken bei geschäftlichen Telefonaten und Arbeiten an mobilen Geräten wissen.
Rund zwei Drittel geben zu, bereits sensible Informationen während Zugfahrten preisgegeben zu haben. Ein weiteres Problem sei, dass etwa 20 Prozent der Befragten keine Richtlinien ihres Unternehmens zum sicheren Arbeiten unterwegs erhalten.
Beliebte Tätigkeiten bergen Datenschutzrisiken
Emails lesen und schreiben, Dokumente bearbeiten und Telefonate mit Kollegen oder Kunden gehören laut Studie zu den häufigsten Tätigkeiten, die Geschäftsreisende im Zug durchführen.
Diese Tätigkeiten bergen jedoch erhebliche Risiken für den Datenschutz, wenn sie ohne Sicherheitsmaßnahmen ausgeführt werden. Kaspersky sieht hier eine Lücke in der Sensibilisierung und fordert klarere Vorgaben von Unternehmen.
Sicherheitsvorkehrungen – selten konsequent angewendet
Ein Experiment von Kaspersky verdeutlicht das Risiko: Innerhalb von drei Tagen konnte ein unabhängiger Tester 695 sensible Geschäftsinformationen beobachten oder mithören – der Großteil davon während Zugfahrten. Diese Informationen reichten von Email-Inhalten über Signaturen bis hin zu vertraulichen Geschäftszahlen.
Ungesicherte Geräte am Platz – ein potenzielles Risiko
Besonders das kurzzeitige Zurücklassen von Laptops und Smartphones am Platz birgt laut der Studie ein Sicherheitsrisiko. Fast 10 Prozent der Befragten verlassen das Gerät beim Toilettengang ungesichert. Dabei sei es für Außenstehende relativ einfach, durch einfache Maßnahmen Einblick in sensible Daten zu erhalten.
Unternehmen sollten klare Richtlinien vorgeben und sicherstellen, dass Mitarbeiter entsprechend geschult werden. Fehlen Schulungen und klare Anweisungen, entstehen unnötige Risiken wie Wirtschaftsspionage und Datenverlust.
Kaspersky empfiehlt den Einsatz von VPNs, starken Passwörtern, Festplattenverschlüsselung und regelmäßigen Schulungen für Mitarbeiter.
Weitere Tipps zum Arbeiten im Zug
Kaspersky rät Geschäftsreisenden und Unternehmen, durch einfache Maßnahmen den Datenschutz zu erhöhen:
Blickschutzfilter: Sichtschutz für den Laptop oder das Smartphone erschwert unbefugte Einblicke.
Diskreter Sitzplatz: Wenn möglich, sollte ein Sitzplatz gewählt werden, der Einsicht sensible Daten reduziert.
Sensible Daten meiden: Vertrauliche Emails oder Dokumente sollten im Zug möglichst nicht bearbeitet werden.
Vorsicht bei Telefonaten: Geschäftsbezogene Details wie Namen oder vertrauliche Inhalte sollten in öffentlichen Räumen nicht laut besprochen werden.
Geräte immer im Blick behalten: Bei kurzen Unterbrechungen sollten Geräte gesperrt und gegebenenfalls mitgenommen werden.