MacBook Pro oder MacBook Air: Entscheidungshilfe für Apple-Notebooks
Mehr zum Thema: AppleApple bietet derzeit vier verschiedene MacBooks an, zu Preisen zwischen 1.200 und 9.000 Euro. Wir zeigen die Stärken und Schwächen der verschiedenen Varianten von MacBook Air und MacBook Pro.

Alle aktuellen Macbooks basieren auf den von Apple selbst entwickelten Chips, dem sogenannten Apple Silicon. In allen kommen Chips aus der aktuellen M4-Linie zum Einsatz, allerdings mit unterschiedlicher Leistungsfähigkeit. Diese aktuelle Produktpalette steht im Mittelpunkt unserer Kaufberatung....
Alle aktuellen Macbooks basieren auf den von Apple selbst entwickelten Chips, dem sogenannten Apple Silicon. In allen kommen Chips aus der aktuellen M4-Linie zum Einsatz, allerdings mit unterschiedlicher Leistungsfähigkeit. Diese aktuelle Produktpalette steht im Mittelpunkt unserer Kaufberatung.
Zur besseren Lesbarkeit kürzen wir die verschiedenen Modelle wie folgt ab:
- MacBook Air 13/15 Zoll: MBA13, MBA15
- MacBook Pro 14/16 Zoll: MBP14, MBP16
CPU- und Grafikleistung
Im Notebook-Bereich bietet Apple die Chips M4, M4 Pro und M4 Max an. Alle Chips beherbergen neben dem Hauptprozessor (CPU) unter anderem auch die Grafikeinheit (GPU). Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch die Art und Anzahl der Kerne, also der Recheneinheiten. Je mehr davon vorhanden sind, desto schneller ist der Chip. M4 Pro und M4 Max bieten darüber hinaus einige interessante Zusatzfunktionen, auf die wir gleich eingehen werden. Zunächst ein Überblick über die Chips, die für die verschiedenen MacBooks verfügbar sind:
Apple M4 (Pro / Max) in MacBook Air und Pro
Vollbild an/ausApple M4 | M4 Pro | M4 Max |
---|---|---|
Erhältlich im MBA13, MBA15, MBP14 | MBP14, MBP16 | MBP14, MBP16 |
CPU-Kerne: 4 P, 4 oder 6 E | 8 oder 10 P, 4 E | 10 oder 12 P, 4 E |
GPU-Kerne: 8 oder 10 | 16 oder 20 | 32 oder 40 |
Arbeitsspeicher max.: 32 GB | 48 GB | 128 GB |
Speicherbandbreite: 120 GB/s | 273 GB/s | 546 GB/s |
Geekbench 6 Single-Core ~ 3.700 (10 Cores) | ~ 3.900 (14 Cores) | ~ 3.900 (16 Cores) |
Geekbench 6 Multi-Core ~ 15.000 (10 Cores) | ~ 22.600 (14 Cores) | ~ 26.500 (16 Cores) |
Geekbench 6 GPU (Metal) ~ 55.000 (10 Cores) | ~ 100.000 (20 Cores) | ~ 195.000 (40 Cores) |
Legende:
- Apple-Chips bestehen aus mehreren Kernen, die sich die Arbeit teilen. P-Kerne sind leistungsstarke, aber etwas stromhungrigere Leistungskerne, E-Kerne sind energieeffiziente Kerne.
- Geekbench 6 ist ein Benchmark (Leistungstest), der die theoretische Leistung von Chips beim Rechnen mit einem Kern, mehreren Kernen und der GPU (Grafikeinheit) widerspiegelt. Für Standardanwendungen wie Web, Office und Streaming ist die Single-Core-Leistung am wichtigsten.
- Die GPU-Benchmarks wurden jeweils mit der maximalen Anzahl an GPU-Kernen durchgeführt, sofern mehrere Konfigurationen verfügbar waren.
Schon der M4 meistert den Alltag aus Surfen, Office und Videostreaming mit Leichtigkeit. Selbst der etwas anspruchsvollere 4K-Videoschnitt z.B. für YouTube ist mit diesem Chip problemlos möglich. Dabei bleiben beide Air-Varianten völlig geräuschlos, weil sie ohne Lüfter arbeiten. Wird die CPU über mehrere Minuten stark belastet (was bei den meisten Nutzern selten vorkommt), drosselt Apple die Leistung etwas, damit das Gerät nicht überhitzt. Beim MBP ist das anders. Hier hat Apple Lüfter eingebaut. Meistens sind sie nicht zu hören, aber unter Last verschaffen sie der Hardware frische Luft. Dadurch können die Chips im MBP länger ihre Höchstleistung abrufen.
Angesichts der eigentlich für die meisten Nutzer ausreichenden Leistung des M4 stellt sich die Frage: Wer braucht den M4 Pro und M4 Max, die den M4 vor allem bei der Multicore- und Grafikleistung deutlich hinter sich lassen?
- Die mit M4 Pro und Max ausgestatteten MBP14 und MBP16 richten sich an Softwareentwickler, Videoproduzenten, Fotografen und andere Kreative mit entsprechend leistungsintensiven Workflows. Hier kommen Anwendungen, die von hoher Multicore- und Grafikleistung profitieren, viel häufiger zum Einsatz als im privaten Umfeld beziehungsweise bei normaler Büroarbeit.
- Hinzukommt, dass die größeren M4-Modelle auch mit mehr Arbeitsspeicher (bis zu 128 GB gegenüber 32 beim M4) und größeren SSDs (bis zu 8 TB gegenüber 2 TB beim M4) kombiniert werden können.
- Die Grafikeinheit im M4 und M4 Pro kann bis zu zwei externe Displays mit einer Auflösung von jeweils 6K@60 Hz befeuern, wobei das interne Display weiterhin zur Verfügung steht. Der M4 Max unterstützt sogar bis zu vier externe Displays.
- Auch bei der Anbindung des Arbeitsspeichers an den M4-Chip gibt es Geschwindigkeitsunterschiede, von 120 GB/s beim M4 über 273 GB/s beim M4 Pro bis hin zu 546 GB/s. Zudem ist die Media Engine des M4 Max, eine auf die Verarbeitung von Videos spezialisierte, zusätzliche Recheneinheit, doppelt so leistungsfähig wie die von M4 und M4 Pro.
- Die MBP mit M4 Pro/Max bieten einen zusätzlichen USB-C-Anschluss, alle Anschlüsse laufen mit schnellem Thunderbolt 5 statt Thunderbolt 4, der integrierte HDMI-Anschluss arbeitet nach aktuellem HDMI 2.1 und einen integrierten SDXC-Kartenleser gibt es auch.

Bildschirm und Tastatur
Die Größe des Displays entscheidet über Arbeitsgeschwindigkeit, Komfort und Spaß im Alltag, aber auch über Größe und Gewicht des MacBook. In vielen Fällen reicht es aus, wenn das Display eine einzige Anwendung in "vernünftiger" Größe darstellt. Das gilt zum Beispiel für das Surfen im Internet, den Videoabend oder das Spielen. Für diese Anwendungsfälle bieten bereits die 13-Zoll-Variante des MBA (effektiv 13,6 Zoll) und das 14-Zoll-MBP (effektiv 14,2 Zoll) ausreichend Platz.
Wer mit komplexen Programmoberflächen arbeitet (Hallo, Videoschnitt!) oder zwei Programmfenster nebeneinander sehen möchte, ist mit den größeren Displays von MBA15 (15,3 Zoll) und MBP16 (16,2 Zoll) deutlich besser bedient und arbeitet potenziell schneller. Schließlich bedeutet jedes Zoll einen Platzgewinn von gut 2,5 Zentimetern in der Diagonale.
Die Displays des MBP sind deutlich heller als die im MBA, sie erreichen im regulären Betrieb bis zu 1.000 Nits gegenüber 500 beim MBA. Dadurch sind sie in heller Umgebung besser ablesbar. Bei der Videowiedergabe leuchten sie sogar mit bis zu 1.600 Nits. Die Pro-Displays bieten bessere Schwarzwerte und auch farblich genügen die ab Werk vorkalibrierten Displays professionellen Ansprüchen. Und dann ist da noch ProMotion, Apples Marketingbegriff für die erhöhte Bildwiederholfrequenz von bis zu 120 Hz. Die ebenfalls dem MBP vorbehaltene Technik sorgt für butterweiches Scrollen z.B. auf Webseiten und ermöglicht rasante Spiele. Unserer Meinung nach gehört ProMotion zu den Features, die man nicht vermisst - bis man sie benutzt hat.
MacBooks: Technische Daten
Vollbild an/ausModell | Gewicht (Kg) | Höhe x Breite x Tiefe (cm) |
---|---|---|
MBA13 mit M4 | 1,2 | 1,1 x 30,4 x 21,5 |
MBA15 mit M4 | 1,5 | 1,2 x 34 x 23,8 |
MBP14 mit M4, M4 Pro/Max | 1,6 | 1,6 x 31,3 x 22,1 |
MBP16 mit M4 Pro/Max | 2,2 | 1,7 x 35,6 x 24,9 |
Legende: Angaben kaufmännisch gerundet
Im Verhältnis zur Leistung sind das MBP14 und MBA15 die kompaktesten und leichtesten Geräte. Auch ihre jeweiligen Netzteile sind vergleichsweise handlich. Dadurch passt alles in die Tasche und der Transport nervt am wenigsten.
Anschlusstechnisch müssen beim MBA zwei Thunderbolt-4-Anschlüsse mit USB-4-Stecker und ein 3,5mm-Kopfhöreranschluss reichen. Beim MBP setzt Apple auf doppelt so schnelle Thunderbolt-5-Anschlüsse, von denen es gleich drei gibt. Zudem finden Sie zusätzlich noch einen HDMI-Anschluss und einen SDXC-Kartensteckplatz am MBP. In Kombination mit einem M4 Max liefert der HDMI-Anschluss auch Multichannel-Audio.
Aufladen lassen sich die MacBooks wahlweise per Thunderbolt oder über die ebenfalls vorhandene MagSafe-3-Buchse. MagSafe ist eine Ladebuchse, an die das Ladekabel magnetisch andockt. Stolpert jemand über das Kabel, kann es sich aus der MagSafe-Buchse lösen und so den Mac vor einem teuren Sturz in die Tiefe schützen. Ältere MagSafe-Netzteile können nicht an den aktuellen MagSafe-3-Anschluss angeschlossen werden.
Die Akkulaufzeit der MacBooks gibt Apple je nach Modell mit hervorragenden 15 Stunden beim MacBook Air an, gefolgt von bis zu 14 Stunden beim M4 Max und bis zu 17 Stunden beim M4 Pro. Dabei unterstellt Apple ein nicht näher spezifiziertes Szenario "Drahtloses Surfen". Wie bei allen Herstellern handelt es sich dabei um Laborwerte. Zwar neigt Apple erfahrungsgemäß wenig zur Übertreibung, aber die Werte liegen so deutlich über der Länge eines Arbeitstages, dass sie nur selten den Ausschlag für eine Kaufentscheidung geben können.
Wichtiger dürfte für manche Käufer die bei allen Modellen vorhandene Schnellladefunktion sein. Sie lädt den Akku in 30 Minuten zur Hälfte auf, birgt aber kleine Tücken. Das Schnellladen erfordert ein entsprechend leistungsstarkes Netzteil. Das MBA benötigt ein 70 Watt Netzteil, der MBP14 eines mit mindestens 96 Watt und der MBP16 sogar 140 Watt. Ein entsprechend leistungsfähiges Netzteil liegt aber nur dem MBP16 bei, ansonsten ist es fast immer aufpreispflichtig. Statt bei Apple draufzuzahlen können Sie das MagSafe-Kabel vom Standardnetzteil abziehen und an ein entsprechend leistungsfähiges USB-C-Netzteil aus dem Fachhandel anschließen.
Den besten Sound und die besten Mikros bieten ebenfalls das MBP14 und das MBP16. Das MBA15 klingt dank sechs statt vier Lautsprechern und zusätzlichen Tieftönern besser als das MBA13, während sich die beiden Leichtgewichte bei der Mikrofonierung nichts geben.
Fazit
Für die meisten Nutzer ist ein MacBook Air die richtige Anschaffung. Es ist schlank, schnell und absolut leise. Wer besonders viel mit seinem Notebook unterwegs ist, der greift dabei eher zum sehr kompakten MBA13, idealerweise in Kombination mit einem externen Display für den stationären Betrieb. Das MBA15 erfordert eine größere Tasche, doch erleichtert das größere Display die Arbeit an mehreren Dokumenten zur selben Zeit.
Das MBP14 mit M4 erachten wir ebenfalls als sehr interessant. Es ist etwa 300 Euro teurer als das MBA15. Dafür bekommt man bis zu vier Stunden mehr Akkulaufzeit, schon beim Einstiegsmodell doppelt so viel Speicherplatz (512 vs. 256 GByte) und ein zwar kleineres, aber qualitativ deutlich besseres Display (heller, schwärzer, schneller, bessere Auflösung). Außerdem klingt das MBP besser.
Trotz der enormen Leistung der Basischips kann sich der Griff zum MBP 14/16 mit M4 Pro oder M4 Max lohnen - oder zumindest viel Spaß machen. Zum Beispiel in diesen Fällen:
- Sie benötigen viele oder zumindest hochauflösende externe Displays, Arbeitsspeicher und/oder Speicherplatz.
- Sie benötigen die zusätzliche Rechenleistung für besonders hungrige Anwendungen, zum Beispiel im Bereich Bildbearbeitung, Videoschnitt oder Software-Entwicklung.
Tipps zum Kauf
MacBooks müssen nicht unbedingt bei Apple gekauft werden. Oft findet man über einen Preisvergleich im Internet bessere Angebote im Fachhandel. Eine Ersparnis von 5 bis 15 Prozent ist nach unserer Erfahrung "drin". Wer doch bei Apple kauft, der sollte auch einen Blick auf die generalüberholten Geräte werfen. Nach unserer Erfahrung stehen diese Neugeräten nicht nach. Auch hier ist eine Ersparnis in Höhe von bis zu 15 Prozent möglich.
Zuletzt hat Apple seine Macs etwa sieben Jahre lang (ab Veröffentlichung) mit Betriebssystem-Updates unterstützt. Unserer Erfahrung nach halten die Geräte eher noch länger. Möglicherweise nutzen Sie Ihren neuen Mac nicht so lange, sondern geben ihn in der Familie weiter. Planen Sie daher bei der Konfiguration von Arbeitsspeicher und Speicherplatz eine lange Nutzungsdauer ein. Freies Budget ist hier meist besser investiert als in eine leistungsfähigere CPU.
Denken Sie beim Kauf gegebenenfalls an ein schnellladefähiges Netzteil. Beim Kauf eines Neugeräts bei Apple können Sie das Standardnetzteil auf dem Weg zur Kasse durch ein leistungsfähigeres Modell ersetzen. Bei allen anderen Händlern landet das schnellladefähige Netzteil als zusätzliches Zubehör im Warenkorb. Das kann auch reizvoll sein, denn die Standardnetzteile sind kleiner als die für das Schnellladen geeigneten.