1 Mrd. US-Dollar Investment
KI‑native Netze: NVIDIA und Nokia treiben AI‑RAN & 6G voran
NVIDIA und Nokia wollen gemeinsam den Übergang von 5G zu 6G beschleunigen — im Fokus steht die Entwicklung von KI‑gestützten Funkzugangsnetzen (AI‑RAN).
NVIDIA und Nokia gehen im Rahmen einer strategischen Partnerschaft den nächsten großen Schritt in der Mobilfunk‑ und Netzwerkinfrastruktur: Mobilnetze der nächsten Generation sollen „KI‑native“ Netze werden, die KI‑Funktionen nicht nur am Rand (Edge), sondern entlang der gesamten Netzar...
NVIDIA und Nokia gehen im Rahmen einer strategischen Partnerschaft den nächsten großen Schritt in der Mobilfunk‑ und Netzwerkinfrastruktur: Mobilnetze der nächsten Generation sollen „KI‑native“ Netze werden, die KI‑Funktionen nicht nur am Rand (Edge), sondern entlang der gesamten Netzarchitektur integrieren.
NVIDIA kündigte an, eine bedeutende Investition in Nokia zu tätigen — im Rahmen dessen Nokia den Zugang zu NVIDIA‑Technologien im Bereich Funkzugang (RAN) und Edge / Cloud‑Infrastruktur erweitern soll. Zugleich will Nokia seine Access‑Produktfamilie anhand der NVIDIA‑Plattform ausbauen. Die Zusammenarbeit umfasst unter anderem:
- Den Einsatz der Plattform NVIDIA AI Aerial Platform, die laut Hersteller sowohl klassische RAN‑Funktionen als auch KI‑Workloads in denselben Infrastrukturkomponenten abwickeln könne.
- Die Integration dieser Technologie in US‑Netzen: So arbeitet T‑Mobile US mit Nokia und NVIDIA zusammen, um AI‑RAN‑Technologien im Rahmen der 6G‑Entwicklung zu testen.
- Ein Ansatz, bei dem Mobilfunknetz‑Infrastruktur und generative KI bzw. Edge‑KI‑Workloads auf derselben Plattform ausgeführt werden sollen — mit dem Ziel, sowohl die Netzperformance als auch neue Dienste zu ermöglichen.
Die Plattform von NVIDIA sieht vor, dass Funkzugangsnetz (RAN) und KI‑Anwendungen auf einer gemeinsamen Infrastruktur laufen können – etwa durch GPU‑Beschleunigung für Layer 1/Layer 2 des RAN und gleichzeitig KI‑Inference und ‑Training. Nokia bezeichnet diesen Ansatz als Teil seiner anyRAN‑Strategie, bei der flexibel zwischen unterschiedlichen Hardware‑ und Softwareplattformen gewechselt werden können soll.
Bedeutung für 6G und Industrie
Die Partnerschaft markiert laut den beteiligten Unternehmen einen Wendepunkt für die Telekommunikationsbranche: Der Übergang von 5G zu 6G werde nicht nur eine Weiterentwicklung bestehender Netze, sondern eine grundlegende Neugestaltung hin zu KI‑gestützten, adaptiven Netzarchitekturen sein. Beispielsweise verweist NVIDIA darauf, dass die Netzwerke künftig nicht nur Sprache, Daten und Video transportieren, sondern auch große KI‑Verkehrsmengen mit geringer Latenz und hoher Qualität unterstützen müssten.
Für Netzbetreiber könnten sich damit neue Monetarisierungsmöglichkeiten eröffnen — etwa durch Plattform‑Services, die RAN‑Kapazität, KI‑Workloads und Infrastruktur als Dienstleistung bündeln.
Im Blickpunkt: US‑Infrastruktur & Wettbewerb
NVIDIA hebt hervor, dass Telekommunikation nationale Infrastruktur sei — das digitale Nervensystem einer Volkswirtschaft — und dass dieser Schritt den USA helfen könne, bei dieser Schlüsseltechnologie wieder eine führende Rolle einzunehmen. Nokia betont, dass die Branche nicht nur von 5G zu 6G springe, sondern dass 6G eine fundamentale Neugestaltung des Netzwerks darstelle, bei der KI in jedem Teil des Netzwerks (vom Rechenzentrum bis zur Edge) integriert werden müsse.
Ausblick
- Ab 2026 könnten laut Angaben von T‑Mobile erste Feldversuche von AI‑RAN‑Technologien beginnen.
- Netzbetreiber und Hersteller werden verstärkt untersuchen müssen, wie KI‑ und RAN‑Workloads effizient auf derselben Hardware laufen können — insbesondere im Hinblick auf Energieverbrauch, Kosten und Skalierbarkeit.
- Die Standardisierung, Betriebsszenarien und Geschäftmodelle für AI‑RAN werden in den nächsten Jahren entscheidend sein, um den Übergang hin zu 6G erfolgreich zu gestalten.
Fazit
Die Kooperation zwischen NVIDIA und Nokia könnte eine wichtige Rolle bei der Gestaltung künftiger Mobilfunknetz‑Architekturen spielen. Sie verbindet Chips‑ und KI‑Expertise mit klassischer Netzwerkinfrastruktur und adressiert damit die Herausforderung, Mobilnetze für eine Welt mit stark wachsender KI‑Nutzung vorzubereiten. Ob und wie schnell sich dieser Wandel im operativen Netzbetrieb durchsetzt, bleibt jedoch abzuwarten.
