RTX-Grafikkarten
RTX 5000-Lebensdauer verkürzt: Kritischer Thermal-Design-Fehler entdeckt
Nvidias RTX 50-Serie kommt einfach nicht zur Ruhe: Nun wurde ein Fehler im Thermal-Design entdeckt, der zu erhöhten Temperaturen und damit einer verkürzten Lebensdauer führen kann.

Besitzer von Nvidias neuen Geforce RTX 50-Grafikkarten müssen sich möglicherweise auf eine verkürzte Lebensdauer ihrer Hardware einstellen. Bei allen Modellen der Blackwell-Generation wurde ein schwerwiegendes Designproblem identifiziert, das zu gefährlichen Hotspots im Bereich der Stromversorgu...
Besitzer von Nvidias neuen Geforce RTX 50-Grafikkarten müssen sich möglicherweise auf eine verkürzte Lebensdauer ihrer Hardware einstellen. Bei allen Modellen der Blackwell-Generation wurde ein schwerwiegendes Designproblem identifiziert, das zu gefährlichen Hotspots im Bereich der Stromversorgung führt. Diese erreichen Temperaturen von bis zu 107 Grad Celsius – ein Wert, der deutlich über dem des eigentlichen GPU-Chips liegt und langfristig zur Beschädigung der Karten führen kann.
Das Problem betrifft sämtliche Ausführungen der RTX 50-Serie. Sowohl High-End-Modelle wie die RTX 5090 als auch günstigere Varianten wie die RTX 5060 Ti leiden unter dem gleichen Thermal-Design-Fehler. Besonders kritisch ist die Situation bei Mittelklasse-Karten, wo auf kleineren Platinen die Komponenten zur Stromversorgung noch dichter angeordnet sind. Bei Tests einer PNY RTX 5070 wurden beispielsweise Hotspots mit alarmierenden 107,3 Grad Celsius gemessen, während der GPU-Kern selbst bei vergleichsweise kühlen 69,7 Grad blieb.
Der Kern des Problems liegt im grundlegenden Layout der Platinen und dem unzureichenden Kühlkonzept. Detaillierte Untersuchungen von Igor's Lab zeigen, dass die für die Stromversorgung verantwortlichen Komponenten - FETs, Spulen und Treiber - zu dicht aneinander platziert sind, was zu einer hohen thermischen Belastung führt.
Der thermische Hotspot auf der Rückseite der GPU-Platine entsteht in direkter Folge der sehr konzentrierten VRM-Topologie (Voltage Regulator Module) auf der Vorderseite. Besonders problematisch: Der Hotspot befindet sich an einer Stelle, die mechanisch nicht mit einem aktiven Kühlkörper auf der Rückseite gekoppelt ist. Zwar ist der GPU-Backplate-Bereich abgedeckt, aber die VRM-Rückseite liegt meist nur unter einer schlichten Rückplatte ohne thermische Pads.
"Das Problem liegt nicht allein in der elektrischen Auslegung der Spannungsversorgung, sondern im fehlenden thermischen Gesamtkonzept, das den tatsächlichen Wärmefluss durch die Leiterplatte berücksichtigt", heißt es in der Analyse. Nvidias Thermal Design-Guide für die Referenz-PCBs wird als "einfach viel zu ungenau und unvollständig" bezeichnet.
Interessanterweise hat Nvidia mit der neuen RTX 50-Serie den Zugriff auf die Temperatursensorik eingeschränkt. Mehrere Tester berichteten zum Launch, dass gängige Tools die Hotspot-Temperatur nicht oder falsch auslesen. Der Entwickler des bekannten Auslese-Tools GPU-Z bestätigte, dass Nvidia diesen Wert nicht mehr zur Verfügung stellt (via PC Games Hardware).
Für Nutzer bedeutet dies, dass sie nur noch einen eingeschränkten Blick auf die Hitzeverteilung ihrer Grafikkarte haben. Angezeigt werden lediglich Durchschnittswerte für den Rechenchip und den Speicher. Eine Überhitzung einzelner Bereiche, beispielsweise durch fehlerhafte Wärmeleitpaste oder einen schief sitzenden Kühler, lässt sich damit schwerer identifizieren.