Hersteller sichern sich Speicher – Grafikkarten bald teurer
Speicherkrise verschärft sich: Lenovo und AMD reagieren auf steigende Preise
Lenovo schließt langfristige Verträge für Speicherchips, AMD kündigt Preissteigerungen bei Grafikkarten an. Der Grund: eine anhaltende Speicherkrise, die die gesamte Branche betrifft.
Die weltweite Speicherkrise könnte sich laut Branchenschätzungen noch bis mindestens 2027 hinziehen. Der Engpass betrifft sowohl klassischen Arbeitsspeicher (DRAM, DDR5) als auch Speziallösungen wie HBM-Speicher für KI-Anwendungen.Lenovo sichert Speicherbedarf langfristigLenovo hat laut Bloomber...
Die weltweite Speicherkrise könnte sich laut Branchenschätzungen noch bis mindestens 2027 hinziehen. Der Engpass betrifft sowohl klassischen Arbeitsspeicher (DRAM, DDR5) als auch Speziallösungen wie HBM-Speicher für KI-Anwendungen.
Lenovo sichert Speicherbedarf langfristig
Lenovo hat laut Bloomberg langfristige Verträge mit Speicherzulieferern abgeschlossen. Ziel sei es, die Versorgung für die kommenden Monate zu sichern und sich gegen weitere Preissteigerungen abzusichern. Grund für diesen Schritt ist die angespannte Lage am Weltmarkt: Weil der Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz massiv wächst, steigt der Bedarf an leistungsfähigem Speicher – zulasten klassischer Speicherlösungen für PCs und Notebooks.
AMD kündigt höhere Grafikkartenpreise an
Auch AMD reagiert anscheinend auf die schwierige Marktlage. Nach Angaben von Branchenquellen (via techpowerup.com) sollen Grafikkarten mit Radeon-GPUs künftig rund zehn Prozent teurer werden. Als Hauptgrund werden die steigenden Preise für VRAM genannt, also der Speicher, der direkt auf Grafikkarten verbaut ist. Diese Entwicklung dürfte sich direkt auf Endkundenpreise im Handel auswirken.
Auch ASUS und MSI kaufen größere Mengen ein
Schon vor Lenovo wurden über ähnliche Schritte von ASUS und MSI berichtet. Auch diese Hersteller sollen laut Brancheninsidern begonnen haben, größere Mengen an Speicherchips zu kaufen. Laut Marktbeobachtern handelt es sich dabei um sogenannte Panikkäufe, um sich frühzeitig gegen erwartete Engpässe und Preissteigerungen abzusichern.
Ursache: Speicherpreise steigen weltweit
Ein wesentlicher Treiber für die Entwicklung ist u.a. Samsung, einer der weltweit größten Speicherhersteller. Der Konzern habe zuletzt die Preise für verschiedene Speichertypen erhöht. Gleichzeitig werde die Produktion stärker auf HBM-Speicher für KI-Systeme konzentriert, wodurch weniger Kapazitäten für klassischen Arbeitsspeicher zur Verfügung stünden.
Ausblick
Experten rechnen damit, dass die Speicherkrise auch 2026 und 2027 spürbar bleibt. Verbraucher müssen sich daher auf weiter steigende Preise für PCs, Notebooks und Grafikkarten einstellen. Hersteller, die frühzeitig Verträge sichern konnten, dürften sich Wettbewerbsvorteile verschaffen.