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Mobilfunkmarkt

Telefonica O2 im Anbieter-Check

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Noch ist der geplante E-Plus-Kauf durch die O2-Mutter Telefonica nicht über die Bühne gegangen, doch eines steht fest: Die Münchner wollen als Herausforderer weiter wachsen und drücken nun auch beim LTE-Ausbau aufs Gaspedal.

Autor: Josefine Milosevic • 14.8.2013 • ca. 2:15 Min

o2, Telefonica o2, Logo,
o2, Telefonica o2, Logo,
© o2

Am stetigen Zuwachs an aktiven SIM-Karten hierzulande ist der kleinste Netzbetreiber O2 neben E-Plus maßgeblich beteiligt. So zählten die Münchner im letzten Quartal 2012 über 186.000 Neuzugänge bei Vertragskunden. Tendenz steigend. Auch im ersten Quartal 2013 legte man mit...

Pro

  • investiert hohe Summen in den Ausbau seines HSDPAund LTE-Netzes
  • offeriert günstigere Smartphone- Bundles für Normal- und Vielnutzer und bietet diese auch mit kurzer Laufzeit an
  • Live Check sorgt für Transparenz der Netzabdeckung
  • will im Discount-Segment neben der Eigenmarke Fonic und Partnern wie Tchibo Mobil und Türk Telekom neue Angebote launchen

Contra

  • beim Datentempo fürs mobile Internet hinken die Münchner der D-Netz-Konkurrenz hinterher
  • teurer Einsteigertarif mit sehr wenig Datenvolumen
  • Datenangebote fürs Ausland überschaubar
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Am stetigen Zuwachs an aktiven SIM-Karten hierzulande ist der kleinste Netzbetreiber O2 neben E-Plus maßgeblich beteiligt. So zählten die Münchner im letzten Quartal 2012 über 186.000 Neuzugänge bei Vertragskunden. Tendenz steigend. Auch im ersten Quartal 2013 legte man mit 92.000 neu verkauften Mobilfunkverträgen zu.

Marktübersicht: Netzbetreiber und Mobilfunkanbieter im Vergleich

Dabei verzeichnet O2 als einziger Netzbetreiber neben der Telekom einen höheren Anteil an Vertragskunden - und bei denen liegt der durchschnittliche Umsatz pro Kunde (ARPU) deutlich höher als bei Prepaid-Nutzern.

Das reicht dem ambitionierten O2-Chef Rene Schuster aber noch lange nicht, der selbst im übersättigten Mobilfunkmarkt noch an hohe Wachstumsraten glaubt. Dazu will er vor allem die Prepaid-Nutzer für seine Marke gewinnen, die bislang noch kein Smartphone besitzen. Bei heutigen Smartphone-Preisen zwischen 100 und 200 Euro, glaubt Schuster, ist die Schwelle zum Massenmarkt schon längst erreicht.

Seit Juli LTE in Großstädten

Das Geschäft will die seit Herbst 2012 an der Börse notierte Telefonica-Tochter vor allem mit Datendiensten machen, die auch bei den Münchnern der wichtigste Umsatzbringer sind: So stieg der Datenumsatz ohne SMS im Vorjahresvergleich um 24,1 Prozent.

Für nachhaltiges Wachstum soll auch hier der Ausbau des 4G-Netzstandards sorgen. Doch da hinkt man den D-Netz-Riesen hinterher: Seit Anfang Juli will O2 München, Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Duisburg und Essen neu ans Netz bringen und in den bereits ausgebauten Stadtgebieten Frankfurt, Köln, Nürnberg, Dresden und Leipzig die LTE-Infrastruktur verstärken. Dafür zeigt man sich in puncto Netzqualität transparent und gewährt neuerdings per "Live Check" einen Einblick ins Mobilfunknetz.

Für Aufwind in der stagnierenden DSL-Sparte soll die Telekom sorgen: Seit 2012 kooperiert der Komplettanbieter mit dem Marktführer und will künftig das schnelle VDSL-Netz der Telekom nutzen. Bis 2019 soll die eigene DSL-Klientel schrittweise ins Netz der Bonner überführt sein.

LTE günstiger, aber langsamer

O2 schlug im März dieses Jahres mit seinen in Barcelona präsentierten Blue-All-in-Tarifen einen neuen Weg ein: Seitdem verzichtet der Netzbetreiber auf die Bepreisung von Telefonaten und SMS, entsprechende Flatrates sind in den neuen Paketen durch die Bank enthalten. Stattdessen stehen Daten im Fokus, entsprechend unterscheiden sich die Bundles vor allem durch das enthaltene Volumen.

Dass die Münchner da nicht so falsch liegen, sieht man auch daran, dass der Rest der Netzbetreiber dem Beispiel zügig folgte. Im Fokus stehen auch bei O2 für Smartphone-Nutzer eher die größeren Bundles, in denen der Kunde für maximal 50 Euro pro Monat neben 5 GB via LTE auch Datenpakete fürs Ausland bekommt. Damit ist der kleinste Netzbetreiber deutlich günstiger als die D-Netz-Konkurrenz, aber mit höchstens 50 Mbit/s auch deutlich langsamer.

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