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Beats Kopfhörer

Das Phänomen Beats by Dr. Dre

Beats by Dr. Dre: Keine andere Marke hat den derzeitigen Kopfhörer-Boom so angeheizt wie die Modelle mit dem roten "b". Wer sie nur klanglich bewertet, kann das nicht verstehen. Und dennoch haben die Amerikaner Einzigartiges vollbracht.

Autor: Holger Biermann • 28.3.2014 • ca. 1:50 Min

Beats by Dr. Dre Logo
Beats by Dr. Dre Logo
© Beats by Dr. Dre

Die Geschichte hinter den Beats-Hörern ist schnell erzählt. 2006 gründeten zwei ganz ausgeschlafene Zeitgenossen, der Rapper-DJ und -Produzent Dr. Dre und der eigentlich noch bekanntere Musikproduzent Jimmy Livine (u.a. Patty Smith, U2, Stevie Nicks, Tom Petty, Dire Straits...) die Beats Electron...

Die Geschichte hinter den Beats-Hörern ist schnell erzählt. 2006 gründeten zwei ganz ausgeschlafene Zeitgenossen, der Rapper-DJ und -Produzent Dr. Dre und der eigentlich noch bekanntere Musikproduzent Jimmy Livine (u.a. Patty Smith, U2, Stevie Nicks, Tom Petty, Dire Straits...) die Beats Electronics LLC, die anfangs mit dem Kabel- und Kopfhörer-Spezialisten Monster eine Kooperation einging. Technik und Wissen, darf man unterstellen, lieferte erst einmal der ursprüngliche Kabel- und Zubehörspezialist Monster Cable zu.

Kopfhörer "by Dr. Dre"

Es entstanden - hier ist der Name Dr. Dre Programm - ebenso hübsche wie bassstarke Hörer. Der Noise-Cancelling-Hörer Studio und der etwas kleinere Solo sind die bekanntesten und dürften für einen Großteil des weit über 300 Millionen liegenden Umsatzes von Beats verantwortlich sein.

Dr. Dre
Dr. Dre ist Mitbegründer der Firma Beats by Dr. Dre.
© Beats by Dr. Dre

Im August 2011 erwarb der Technikkonzern HTC für 300 Millionen US-Dollar 50,1 Prozent der Anteile (das zeigt, was Beats in etwa wert ist), um ein Jahr später wieder 25 Prozent davon an das Duo Dr. Dre/Livine zurückzuverkaufen. Die Geschäfte mit Beats blieben davon unberührt; noch immer rangieren die Hörer mit dem filigranen "b" auf den Muscheln ganz weit oben auf den Wunschzetteln jener Menschen, die unterwegs Musik hören wollen.

Test: Original Beats Studio gegen Fälschung

Unter klanglichen Aspekten ist das nicht zu verstehen. Die Hörer klingen recht gut, aber keineswegs überragend - wie unsere Tests nachhaltig zeigen. Und wer gute Ohren hat, wird unsere Ergebnisse sicherlich problemlos nachvollziehen können.

Das Geheimnis des Erfolgs

Worin also liegt das Geheimnis dieser Kopfhörer aus Santa Monica? Antwort: Die Amerikaner haben ein modernes Marketing-Konzept bemüht und ihre hübschen Hörer gezielt an Prominente gegeben. Dass fast die gesamte deutsche Fußball-Nationalmannschaft um Sebastian Schweinsteiger und Mezut Özil mit Beats hört, ist sicherlich kein Zufall. Und da gibt es ja noch jede Menge Promis außerhalb des Sports...

Dieses Konzept kostet richtig Geld, doch - Hut ab - der Erfolg gibt den Beats-Machern Recht. Sie erzeugten mit ihren Hörern ein einzigartiges "Muss-ich-haben-Gefühl". Beats wurde wie Apple ein Synonym für trendige Qualität und entfachte damit den derzeit immer noch kraftvollen Trend zum Kopfhörer und zum mobilen Hören. Und noch etwas Gutes haben die Beats-Leute mit ihrem Erfolg bewirkt: Ihre Modelle sind zwar keine Preis-Leistungs-Knüller, bieten aber mittlerweile eine wirklich ansprechende Klangqualität. Diese akustische Qualität ist für Millionen von Beats-Kunden die Messlatte, die sie auch bei ihrem HiFi-Equipment anlegen. Und insofern hat die erfolgreiche Beats-Idee von Dr. Dre und Jimmy Livine die HiFi-Welt tatsächlich etwas besser gemacht.