Neuer Service: Info über Briefzustellung per E-Mail
Die deutschen E-Mail-Riesen GMX und Web.de bringen gemeinsam mit der Deutschen Post den analogen und den elektronischen Briefverkehr unter einen Hut.

- Neuer Service: Info über Briefzustellung per E-Mail
- Interview Jan Oetjen, CEO von GMX und Web.de
Vor fast fünfzig Jahren verschickte der US-Informatiker Ray Tomlinson via Computer eine Nachricht und ging damit als Erfinder der E-Mail in die Annalen ein. Was 1971 selbst vom Urheber als Spielerei abgetan wurde, hat sich bis heute trotz sozialer Netzwerke und Messagingdienste behauptet: Geschätz...
Vor fast fünfzig Jahren verschickte der US-Informatiker Ray Tomlinson via Computer eine Nachricht und ging damit als Erfinder der E-Mail in die Annalen ein. Was 1971 selbst vom Urheber als Spielerei abgetan wurde, hat sich bis heute trotz sozialer Netzwerke und Messagingdienste behauptet: Geschätzt über 306 Milliarden E-Mails werden weltweit täglich verschickt, davon allein mehr als 260 Millionen über die Server der deutschen Freemailer GMX und Web.de.
Kooperation zwischen Post und deutschen Webmailern
Die Corona-Krise hat die Nutzung noch verstärkt. Laut einer internen Auswertung ist der E-Mail-Verkehr der GMX- und Web.de-Kunden um 40 Prozent gestiegen. Nun kooperieren die zwei größten deutschen E-Mail-Anbieter mit der Deutschen Post: Seit Ende Juli können sich alle 35 Millionen Kunden per E-Mail über Briefe benachrichtigen lassen, noch bevor diese kurz danach im Hauspostkasten landen.
Dazu werden die Umschläge der analogen Briefe fotografisch erfasst und per E-Mail an das Postfach bei GMX oder Web.de gesendet. Die Briefe selbst bleiben verschlossen. Das alles geschieht unter strikter Einhaltung des Datenschutzes. Die Papiersendungen werden dann wie üblich sortiert und ohne Verspätung an die Hausadresse ausgeliefert. So hat man seine Korrespondenz auch bei Abwesenheit im Blick.
Gratisservice nach Zustimmung
Voraussetzung für diesen Gratisservice ist die explizite Zustimmung des Empfängers. Interessenten können sich direkt in ihren E-Mail-Accounts mit Angabe des Namens und der Postanschrift anmelden. Die Registrierung erfolgt via TAN oder QR-Code, die die Post per Brief verschickt. So wird gewährleistet, dass die digitale Briefankündigung an den rechtmäßigen Empfänger geht. Voraussichtlich Mitte 2021 sollen sogar Briefinhalte per verschlüsselter E-Mail verfügbar sein.
GMX und Web.de setzen auf NetID
In puncto Sicherheit stehen die deutschen Dienste mit einem Marktanteil von 64 Prozent hierzulande hoch im Kurs: Das Gros der Kundschaft vertraut den deutschen Sicherheitsstandards mehr als den konkurrierenden US-Anbietern. Doch eigene Schutzmaßnahmen nehmen viele auf die leichte Schulter: 60 Prozent der deutschen Internetuser nutzen laut einer Befragung der beiden United-Internet-Töchter das gleiche Passwort für verschiedene Webseiten.
Parallel dazu wächst die Anzahl der passwortpflichtigen Onlinedienste: 41 Prozent der Befragten verfügen über 15 Webaccounts. Kein Wunder, dass Single-Sign-on-Dienste etwa von Facebook, Google, Twitter oder neuerdings Apple schwer im Kommen sind: Man identifiziert sich nur einmal mit Benutzernamen und Passwort und hat damit Zugriff auf verschiedene Onlinedienste. Die europäischen Antworten heißen Verimi und NetID: Die beiden Plattformen setzen ebenfalls auf ein einziges sicheres Login.
Wir haben Jan Oetjen, CEO von GMX und Web.de, im Interview dazu und zu anderen Themen befragt. Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite. >>