So gut ist Open Street Map
Die Mitmachkarte Open Street Map und die darauf basierende Navi-App Skobbler entwickeln sich immer mehr zu ernsthaften Alternativen. Die Karten werden immer besser. Wir stellen das Projekt vor.

Die Entwicklung von Open Street Map (OSM) lief eher im Verborgenen stattfinden: Seit 2004 arbeiten hier freiwillige Helfer an einer digitalen Landkarte, die irgendwann die ganze Welt lückenlos umfassen soll und grundsätzlich kostenlos nutzbar ist. Und jeder kann mitmachen. Kostenlose Karten ...
Die Entwicklung von Open Street Map (OSM) lief eher im Verborgenen stattfinden: Seit 2004 arbeiten hier freiwillige Helfer an einer digitalen Landkarte, die irgendwann die ganze Welt lückenlos umfassen soll und grundsätzlich kostenlos nutzbar ist. Und jeder kann mitmachen.
Kostenlose Karten
Ende 2011 hatten schon rund eine halbe Million Menschen an der Kartografie der Welt mitgeholfen, seit Ende 2012 sollen es über eine Million sein. Nach einer Studie der Uni Heidelberg hatte die OSM-Straßenabdeckung schon 2010 die des kommerziellen Anbieters Tele Atlas (gehört zu Tomtom) erreicht.
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Noch dazu beschränkt sich OSM nicht auf Karten für Autofahrer, sondern bietet auch Fuß- und Radwege (als Extrakarte "Open Cycle Map"), Wanderwege, öffentliche Verkehrsmittel (ÖPNV), voll kartografierte Einkaufszentren, Sportstrecken und Seekarten. Es gibt sogar ein Projekt für Rollstuhlfahrer, das die Zugänglichkeit für Menschen mit Handicaps berücksichtigt.
Harte Zeiten für kommerzielle Anbieter wie Tele Atlas oder Navteq (gehört zu Nokia), sollte man meinen. Die beiden Kartenhersteller sind die Platzhirsche im Auto-Navigationsbereich: Sie beschäftigen mehrere Tausend Mitarbeiter und spulen jährlich unzählige Kilometer auf unseren Straßen ab, um die Karten so detailliert und so genau wie möglich zu erfassen.
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Das kostet jedoch Geld - entsprechend teuer sind die jeweiligen Navigations-Apps und Karten-CDs für Auto-Navigationssysteme. Und da digitale Karten heutzutage allgegenwärtig und eben "einfach da" sind, fragen sich viele, wieso man für Navigation überhaupt noch Geld zahlen sollte.
Vorteil Open Street Map
Unstrittig sind die Vorteile der Open Street Map vor allem abseits der Straßen - hier haben die kommerziellen Anbieter nach wie vor wenig zu bieten. Der folgende Vergleich der verschiedenen Kartenanbieter in der Galerie zeigt eindeutig die extreme Detailtiefe, die die Nutzer in mühevoller Kleinarbeit zusammengetragen haben - selbst Google hat Mühe, da mitzuhalten.
Natürlich ist die Abdeckung nicht überall so detailliert, denn ihre Tiefe hängt davon ab, ob engagierte Nutzer in der Nähe wohnen oder einen Ausflug in diese Gegend gemacht haben. Doch man kann sich ziemlich sicher sein: In nahezu allen touristisch erschlossenen Orten trifft man auf eine ähnliche Detailtiefe - in Städten sowieso.
Kostenlos oder werbefrei?
Die meisten Open-Street-Map-Apps sind jedoch auch nicht völlig kostenfrei zu haben - die gesamte Aufbereitung der Karte, die Umrechnung in ein mobiltaugliches Format, all das muss bei der Open Street Map im Gegensatz zur Konkurrenz der Anbieter selbst erledigen.
Mancher schaltet Werbung, andere verlangen faire Preise für ihre Apps. Auch Serverkosten schlagen zu Buche - Apps mit Online-Kartenzugriff greifen im Normalfall nicht direkt auf www.openstreetmap.de zu, sondern auf die individualisierte Karte auf eigenen Servern.
Damit verfällt im Prinzip auch ein großer Vorteil der Open Street Map: Die Hobby-Mapper sind schnell, neu gebaute Straßen in unserem Navigations-Testgebiet waren meist schon nach wenigen Wochen erfasst. Wie schnell diese Änderungen jedoch den Weg in den vom App-Anbieter genutzten Kartenstand findet, ist aber ganz unterschiedlich.
Vorsicht beim Autofahren?
Problematisch beim Autofahren war jedoch schon immer die Präzision: Alle bislang getesteten Apps mit der Open Street Map fielen gegenüber den Apps mit kommerziellen Karten vor allem durch Umwege und unsinnige Fahrmanöver auf.
Und da selbst kleinste Fehler beim Autofahren wesentlich schlimmere Folgen haben können, als wenn man zu Fuß unterwegs ist, galt bis dato der Ratschlag: Eine gute Navigation darf ruhig ein paar Euro kosten.
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Doch dieser Ratschlag ist nun obsolet geworden, das hat der Test der Navigations-App Skobbler - die erfolgreichste Navi-App fürs iPhone - in der neuesten Android-Version gezeigt.