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LTE-Ausbau

Schnelles Internet per LTE

Die Netzbetreiber werkeln schon kräftig an der nächsten Mobilfunkgeneration. connect erklärt, wie der Ausbau von LTE vonstatten geht.

Autor: Markus Eckstein • 8.3.2011 • ca. 2:40 Min

Mit Lapttop surfen LTE
Mit Lapttop surfen LTE
© connect

Wir können es Ihnen nicht ersparen, die nächste Abkürzung steht in den Startlöchern: Nach den UMTS-Netzen und deren Ausbau mit HSPA folgt nun LTE. Das Kürzel steht für Longterm Evolution, also zu deutsch "langfristige Evolution". Und so wie UMTS alternativ 3G, also dritte Mobilfunkgeneration, ...

Wir können es Ihnen nicht ersparen, die nächste Abkürzung steht in den Startlöchern: Nach den UMTS-Netzen und deren Ausbau mit HSPA folgt nun LTE. Das Kürzel steht für Longterm Evolution, also zu deutsch "langfristige Evolution". Und so wie UMTS alternativ 3G, also dritte Mobilfunkgeneration, genannt wird, findet sich für LTE auch der Begriff 4G.

Technisch bedeutet das Kürzel LTE die komplette Umstellung jeglicher Kommunikation innerhalb des Netzes auf das Internet-Protokoll oder kurz: IP. Zudem kommen neue Übertragungs- und Antennentechniken zum Einsatz. Obendrein wird die Struktur des Netz vereinfacht, Daten müssen weit weniger Netzwerkelement passieren.

Anbei wie Vodafone LTE erklärt:

Um die technischen Details und damit den nächsten Wust an Abkürzungen wollen wir uns an dieser Stelle nicht im Detail kümmern. Am spannendsten ist zunächst doch die Frage, was LTE uns Kunden und Nutzern bringt.

Telepresence Videokonferenz LTE
© A1

Und für die bedeutet LTE zunächst einmal einen sehr, sehr schnellen Internetzugang. Die Netzbetreiber sprechen von 100 Mbit/s, wobei sich diese Bandbreite alle Teilnehmer in einer Zelle teilen müssen. Zu den konkreten Diensten, die LTE verspricht und die bislang noch nicht oder nicht zufriedenstellend über das Mobilfunknetz genutzt werden können, gehört beispielsweise Videostreaming in HD-Qualität. Damit soll es dann auch von unterwegs möglich sein, an Videokonferenzen teilzunehmen.

Der Startschuss ist gefallen

Im Mai letzten Jahres ersteigerten die Mobilfunkbetreiber die für den LTE-Betrieb notwendigen Frequenzen. Und schon im Juni meldete der erste Netzbetreiber den Startschuss für den Netzausbau von LTE. Am 14. Juni reiste Telekom-Chef Rene Obermann nach Brandenburg, um in Kyritz die erste LTE-Basisstation in Betrieb zu nehmen. Ein Testnetz mit wenigen Basisstationen rund um ihre Konzernzentrale betreiben die Bonner schon seit 2009. Anfang September 2010 verkündete auch O2 den Start eines Pilot netzes, Ende September folgte Vodafone mit der Meldung, in Heiligendamm den ersten LTE-Standort gestartet zu haben.

Mittlerweile prescht Vodafone voran: Seit Dezember können Kunden den Dienst bereits buchen, Telekom und O2 folgten Anfang 2011.

Die weißen Flecken schließen

Dass die Netzbetreiber in Sachen LTE keine Zeit verlieren, liegt nicht zuletzt an den Vorgaben der Bundesnetzagentur bei der Frequenzvergabe. Gleich mehrere Frequenzbänder (800 MHz, 1,8 GHz, 2 GHz und 2,6 GHz) standen bei der Versteigerung zum Verkauf, wobei die Frequenz um 800 MHz an die Bedingung geknüpft ist, die sogenannten weißen Flecken zu schließen. Das sind all jene Gegenden, in denen bislang kein schneller Internetzugang übers Festnetz angeboten wird.

LTE USB-Stick
© Archiv

Wer also im digitalen Niemandsland sitzt, darf also auf baldige Besserung hoffen - je weiter ab vom Schuss, desto schneller. Unversorgte Regionen, Städte und Gemeinden mit bis zu 5000 Einwohnern stehen in den Lizenzbedingungen an erster Stelle. Erst wenn 90 Prozent der weißen Flecken der Stufe eins versorgt sind, dürfen in Stufe zwei als unterversorgt geltende Regionen und Städte mit bis 50 000 Einwohnern ausgebaut werden.

Und so geht es weiter in vier Phasen, bis schließlich auch in den Ballungsräume LTE auf dieser Frequenz zur Verfügung gestellt werden darf. Das erklärt auch, warum die zwei großen Netzbetreiber Telekom und Vodafone ihre ersten Basisstationen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in Betrieb genommen haben. Das ist für die Netzbetreiber Neuland, denn bislang wurde der Aufbau neuer Netzinfrastruktur so organisiert, dass so schnell wie möglich so viele Menschen wie möglich erreicht werden.

Mobilfunk-Mast LTE
© Archiv

Schneller Start in Stadtstaaten

Doch auch wer in Ballungsgebieten lebt, kann womöglich schon recht schnell in den Genuss von LTE kommen. Vodafone hat angekündigt LTE noch in diesem Jahr in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen zu starten. Telekom will Köln mit LTE versorgen.

Alle Netzbetreiber haben für Interessierte spezielle Internetseiten zum Thema eingerichtet:

O2 unter www.o2online.de/goto/lte

Vodafone unter www.vodafone.de/turbo-internet