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Mehr Bandbreite für LTE und 5G geplant

Ende einer Ära: Vodafone plant 2G-Abschaltung bis 2028

Vodafone plant, das 2G-Netz bis September 2028 abzuschalten. Parallel startet 2026 mit NG eCall eine neue Generation von Auto-Notrufen im Mobilfunknetz.

Vodafone 5G-Antenne
Vodafone plant die Abschaltung des 2G-Netzes. Der Rückbau soll Kapazitäten für schnellere Mobilfunkverbindungen freimachen.
© Vodafone

Für mehr Geschwindigkeit im mobilen Netz verabschiedet sich Vodafone schon bald von der fast 40 Jahre alten 2G-Technologie. Nun hat das Unternehmen konkrete Pläne zur Abschaltung vorgestellt: Ab September 2028 werden die 2G-Dienste für Privat- und Geschäftskunden in Deutschland deaktiviert. 2G-N...

Für mehr Geschwindigkeit im mobilen Netz verabschiedet sich Vodafone schon bald von der fast 40 Jahre alten 2G-Technologie. Nun hat das Unternehmen konkrete Pläne zur Abschaltung vorgestellt: Ab September 2028 werden die 2G-Dienste für Privat- und Geschäftskunden in Deutschland deaktiviert.

2G-Netz geht in den Ruhestand

Die für 2G genutzten Frequenzen gehen künftig an LTE- und 5G-Netze. Dadurch soll die verfügbare Bandbreite im sogenannten Low Band um rund zehn Prozent steigen – ein spürbarer Kapazitätsgewinn, der schnellere Datenraten und eine stabilere Netzversorgung ermöglicht. Besonders im ländlichen Raum sollen Kunden profitieren: Gebiete, die bislang nur mit 2G ausgestattet sind, erhalten bis spätestens 2028 eine LTE- oder 5G-Anbindung.

Übergangsphase für Industrie und IoT

Für kritische IoT-Anwendungen – etwa in der Energie- oder Logistikbranche – bleibt die 2G-Versorgung noch bis Ende 2030 bestehen. Unternehmen sollen so genügend Zeit haben, ihre Systeme auf moderne Alternativen wie LTE-CAT-M, NB-IoT oder künftig 5G RedCap umzustellen. Diese Technologien sind leistungsstärker, energiesparender und besser für den langfristigen Einsatz in der Industrie geeignet.

Teils Umstieg auf moderne Geräte notwendig

Der Großteil der Vodafone-Nutzer ist laut Angaben des Unternehmens bereits mit 4G- oder 5G-fähigen Geräten unterwegs. Für ältere Handys ohne LTE- oder 5G-Unterstützung bedeutet das 2G-Aus jedoch Handlungsbedarf: Um weiterhin telefonieren und im Netz surfen zu können, wird ein Gerätetausch notwendig. Hinweise gibt meist schon das Display – tauchen dort die Kürzel „4G“, „LTE“ oder „5G“ auf, ist kein Wechsel erforderlich.

Rückblick: Vom GSM-Start bis heute

Mit der Einführung des GSM-Standards (2G) begann vor mehr als 30 Jahren die Ära des digitalen Mobilfunks in Deutschland. Auf 3G (UMTS) folgte LTE (4G) und schließlich 5G, das heute die Grundlage für viele Anwendungen in Alltag und Industrie bildet. Wie schon bei der 3G-Abschaltung im Jahr 2021 fließen auch diesmal die frei werdenden Frequenzen in leistungsstärkere Netze.

NG eCall: Notrufsystem der nächsten Generation

Parallel zur 2G-Abschaltung kündigt Vodafone den Start von Next Generation eCall (NG eCall) an. Die Nachfolge-Technologie für den klassischen Auto-Notruf soll im Januar 2026 bundesweit im Netz freigeschaltet werden. Anders als das bisherige System, das noch auf 2G basiert, nutzt NG eCall das IP-basierte LTE-Netz. Dadurch wird der Notruf nicht nur stabiler, sondern auch deutlich leistungsfähiger, so Vodafone.

Zukünftig können neben Standort- und Fahrzeugdaten auch zusätzliche Informationen an die Notrufzentrale übermittelt werden – etwa Live-Bilder vom Unfallort oder mit Einwilligung auch Gesundheitsdaten der Insassen. Rettungskräfte sollen so einen besseren Überblick erhalten und gezielter reagieren können.

Pflicht für Neuwagen ab 2026

Ab Januar 2026 ist NG eCall für alle neuen Fahrzeugmodelle in Europa vorgeschrieben. Ein Jahr später muss die Technologie in sämtlichen Neuwagen verbaut werden. Damit die Umstellung reibungslos funktioniert, öffnen Netzbetreiber wie Vodafone bereits heute erste LTE-Stationen für Live-Tests der Automobil-Industrie.

Branche: 2G-Abschaltung

Autor: Yvonne Junginger • 22.9.2025

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