So setzen Sie Windows Phone beruflich ein
Die starke Integration von Microsoft Office, das Zusammenspiel mit Cloud-Diensten - Windows Phone ist auch für den Business-Einsatz ausgelegt. Was bietet Windows Phone für Unternehmen?

- So setzen Sie Windows Phone beruflich ein
- Exchange und Office 365
Traditionell gilt das Mobil-Betriebssystem von Microsoft als besonders stark im Business-Umfeld. Auch für Geschäftskunden hat sich mit der Einführung von Windows Phone 7 im Herbst 2010 eine Menge geändert. Aber gerade die Änderungen und Ergänzungen, die der Anbieter auf dem Weg zu Windows Phon...
Traditionell gilt das Mobil-Betriebssystem von Microsoft als besonders stark im Business-Umfeld. Auch für Geschäftskunden hat sich mit der Einführung von Windows Phone 7 im Herbst 2010 eine Menge geändert. Aber gerade die Änderungen und Ergänzungen, die der Anbieter auf dem Weg zu Windows Phone 7.5 und im Hintergrund bei seinen Cloud- und Server-Diensten vorgenommen hat, zeigen, wie ernst Microsoft und seine Partner den Geschäftskundenmarkt nehmen.Auf den folgenden Seiten wollen wir deshalb beleuchten, was Windows Phone für den Business-Markt bietet und was Unternehmen beachten und zu diesem Thema wissen sollten - vom Ein-Mann-Betrieb bis zum Großkonzern.

Starke Office- und PIM-Funktionen
Schon früher, als Windows Phone noch auf den Namen "Windows Mobile" hörte, war ein wichtiger Vorteil dieser Plattform, dass mobile Versionen von Microsoft Office ab Werk mit an Bord waren. Das ist auch bei Windows Phone nicht anders: In seinem "Office Hub" stellt das neue System mobile Versionen der bekannten Office-Anwendungen Word, Excel, Powerpoint und OneNote zur Verfügung. Der Zugriff auf Office-Dokumente über das SkyDrive ist fest in Windows Phone verankert. Und die ins Betriebssystem integrierte Suchfunktion erlaubt es, die Inhalte lokal gespeicherter Office-Dokumente ganz schnell nach bestimmten Schlagworten zu durchsuchen.Einen starken Fokus legt Microsoft darüber hinaus auf Teamfunktionen: Wenn in einem Unternehmen mehr als ein Mitarbeiter am selben Projekt sitzt, gelingt dies kaum ohne starke Werkzeuge zur Abstimmung und Organisation. Das beginnt bei vermeintlich einfachen Funktionen wie gemeinsam geführten Kalendern oder Präsenzinformationen der beteiligten Mitarbeiter. Darüber hinaus werden aber auch Status-Updates zum Projekt und gemeinsame Aufgabenlisten benötigt.Und wenn Dokumente wie Word-Dateien, Excel-Tabellen oder Powerpoint-Präsentationen von mehr als einem Mitarbeiter zur selben Zeit bearbeitet werden, wird eine Versionsverwaltung erforderlich - sowie gegebenenfalls der Hinweis, dass gerade ein anderer Kollege diese Datei bearbeitet.

All diese Funktionen bietet die Plattform "Share-Point", die ebenfalls in Windows Phone verankert ist und auf Server-Seite entweder einen "ShartPoint-Server" auf dem Zentralrechner des Unternehmens oder ein Abonnement des Microsoft-Cloud-Dienstes "Office 365" erfordert. Neben der Arbeit an Office-Dokumenten ist aber auch das "Personal Information Management" (PIM) und dessen enge Verzahnung mit seinen Gegenstücken auf Desktop-PCs und Servern eine entscheidende Funktion für Unternehmen und ihre Mitarbeiter.Der Kontakte-Hub von Windows Phone aktualisiert sich aus Quellen wie Windows Live oder Social-Media-Diensten a la Facebook, Twitter und LinkedIn. Die Synchronisation über Microsofts E-Mail und PIM-Server-Lösung "Exchange" übernimmt die Aktualisierung der E-Mail- und Kalender-Funktionen.Im Gegensatz zu manch an deren Smartphone-Plattformen unterstützt Windows Phone von vornherein den Umgang mit mehreren Exchange-Konten. So können die Mitarbeiter von Unternehmen unterschiedliche E-Mail-Adressen abfragen (etwa für die interne Kommunikation und die mit Kunden) - oder, sofern von der IT-Administration erlaubt, auch ihren privaten und geschäftlichen E-Mail-Verkehr über ein einziges Gerät abwickeln. Laut Microsoft ist Windows Phone darauf ausgelegt, künstliche Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben aufzuheben - zumal beides ohnehin immer stärker zusammenwächst. So kann der integrierte Kalender geschäftliche wie private Termine anzeigen; Info-Feeds aus sozialen Netzwerken und vom Firmenserver sollen optimal kombiniert werden.Nur für das in Office 365 integrierte Multimedia- Konferenzsystem "Lync" bietet Windows Phone derzeit noch keine passende Mobil-Software an. Eine "Lync Mobile"-App soll aber in Kürze über den Windows Phone Marketplace verfügbar sein und dann nachträglich auf dem Smartphone installiert werden können.

Mobiles Büro a la Microsoft
Die Mobil-Versionen der klassischen Office-Anwendungen sind darauf optimiert, Dokumente anzuzeigen sowie ihre Bearbeitung zu ermöglichen. Grundsätzlich lassen sich auf dem Smartphone auch neue Dokumente erstellen. Anwendern sollte allerdings bewusst sein, dass ihnen unter Windows Phone nicht der komplette Funktionsumfang zur Verfügung steht, den sie von der Desktop-Version von Microsoft Office kennen. Das Zusammenspiel ist aber so abgestimmt, dass Layouts, Formatierungen und Elemente, die das Smartphone nicht bearbeiten kann, im Dokument erhalten bleiben und dann bei einer späteren Weiterverarbeitung am Desktop-Rechner unverändert zur Verfügung stehen.Wie gut die Integration der Komponenten aus der Microsoft-Welt gelungen ist, zeigt sich an vielen Details: So unterstützen die mobilen Office-Applikationen unter Windows Phone auch Dokumente, die im Rahmen des Firmen-Workflows per "Information Rights Management" (IRM) geschützt wurden - vorausgesetzt natürlich, dass der Anwender die für das Dokument erforderliche Berechtigung besitzt.

Das Sicherheitskonzept von Betriebssystem und Apps ist ohnehin ein Thema, bei dem Unternehmen besonders genau hinschauen. Auch hier verweist Microsoft auf eine Vielzahl von Verbesserungen: So ist es nicht möglich, von einem externen Gerät oder einer auf dem Smartphone installierten App auf das Dateisystem des Geräts zuzugreifen.
Tatsächlich sei dieser Aspekt einer der Gründe, warum eine lokale Synchronisation per USB-Kabel oder WLAN in Windows Phone gar nicht mehr vorgesehen ist. Zudem verschlüsselt Windows Phone alle Daten mit dem Protokoll SSL (Secure Socket Layer). Je nach Server-Verbindung werden 128-Bit- oder 256-Bit-Schlüssel verwendet. Die Verschlüsselung gilt für alle Over-the-air-Verbindungen - sowohl zum Firmen-Netzwerk als auch zu Cloud-basierten Diensten wie einem Share-Point-Server.Sollte ein Windows-Phone einmal verloren gehen, kann sein Besitzer oder der in der Firmen-IT zuständige Administrator per "Remote Wipe" dessen Speicherinhalt löschen. Im Business-Umfeld kann der Administrator zudem über "Policies", die in Exchange für das Active-Sync-Protokoll einstellbar sind, verschiedene Anforderungen an Benutzer-Authentifizierung und PIN- beziehungsweise Passwort-Sicherheit definieren - beispielsweise die derzeit verwendete Geräte-PIN auf eine bestimmte Gültigkeitsdauer beschränken, eine bestimmte Passwort-Komplexität vorschreiben oder das Smartphone anweisen, bei mehrfacher Falscheingabe seinen Speicher zu löschen.Apps laufen unter Windows Phone in einer sogenannten Sandbox, sie werden also vom Betriebssystem von kritischen Funktionen und Hardware-Ressourcen isoliert. Dies dient als zusätzlicher Schutz vor Malware, Spionage-Programmen oder auch nur fehlerhaft arbeitenden Anwendungen. Zudem durchlaufen alle über den Marketplace vertriebenen Apps einen Sicherheits-Check und eine Zertifizierung durch Microsoft.