Das Ende von ISDN
Messwerte im Vergleich
- Telekom sattelt auf ALL-IP um
- Telekom will All-IP statt ISDN
- Messwerte im Vergleich
Wie schneidet VoIP im direkten Vergleich mit ISDN ab? Messtechnisch fundierte Antworten liefert der große Festnetztest, den connect in der Ausgabe 8/2014 veröffentlicht hat. Denn unser Messtechnikpartner zafaco nutzt ISDN-Anschlüsse als Referenz, sodass sich deren Daten gut mit den IP-Anschlüssen der Telekom vergleichen lassen.
Beim detaillierten Vergleich fällt auf, dass die gemessene Sprachqualität (Messwert PESQ - Perceptual Evaluation of Speech Quality) an den IP-Anschlüssen kaum mehr schlechter ist als im ISDN (4,37 bei IP versus 4,46 bei ISDN - Werte über 4,0 gelten als gut). Im Alltag wäre kein Unterschied festzustellen.

Einen klaren Abstand gibt es bei den Laufzeiten: Sie liegen bei Verbindungen von ISDN zu ISDN bei etwa 18 Millisekunden, von IP zu IP bei 64 bis 73 ms. Allerdings hat die Telekom diesen Wert in ihrem IP-Netz in den letzten Jahren erheblich verbessert: Im Festnetztest 2009 lag der Durchschnitt noch bei 131 ms, im Festnetztest 2011 reduzierte er sich schon auf 112 ms.

Einen Vorteil kann All-IP für sich verbuchen: Innerhalb des IP- Netzes geht der Rufaufbau mit durchschnittlich 0,28 Sekunden viel schneller als von ISDN zu ISDN. ISDN-Teilnehmer warten dagegen rund 3 Sekunden, bis es bei der Gegenstelle läutet. Am längsten dauern Anrufe aus dem ISDN zu IP-Teilnehmern: durchschnittlich 3,7 Sekunden. Hier wirkt sich wohl der Übergang zwischen alter und neuer Netztechnik aus. In der Gegenrichtung (IP zu ISDN) klappt es schneller - mit durchschnittlich 2,1 Sekunden.