Testbericht
B&W 804 Diamond im Test
Die neue B&W 804 aus der Diamond-Serie besitzt den selben Hochtöner mit Diamant-Kalotte wie ihre großen Geschwister. Doch mit welchem Verstärker klingt die Standbox am besten? AUDIO fand zwei eher überraschende Amps, mit denen sich die B&W 804 ganz weit nach vorne spielt.


Das berühmteste Zitat von Pedro Calderon de la Barca, seiner Zeit (1600-1681) spanischer Dramatiker, lautet: "Träume sind Schäume". Und besonders HiFi-Fans dürften wissen, was gemeint ist. Wer hat nicht schon mit dem ein oder anderen Amp oder Lautsprecher geliebäugelt, der jedoch leider in einer (für viele) unerreichbaren Preisklasse spielt. Ein gutes Beispiel dafür sind die Top-Modelle aus der Diamond-Serie von Bowers & Wilkins: Für viele sind sie der Inbegriff einer Traumbox, und besonders der präzise Klang des aufwendig aufgebauten Hochtöners mit seiner Diamant-Kalotte hat es den meisten B&W-Fans angetan.
B&W 804 Diamond: Aufbau und Design
Die neue Version der 804er-Standbox soll diesen Traum nun bezahlbarer machen. Werkelte im Vorgängermodell noch ein Kollege mit Aluminium-Kalotte, schmückt das Haupt der überarbeiteten 804 Diamond nun besagter Diamant-Hochtöner. Somit ist sie die preislich günstigste Möglichkeit, um in den Klub der Standboxen mit dieser Art Tweeter einzutreten.

Dabei haben die Ingenieure nicht einfach die alte 804 genommen und einen neuen Hochtöner eingepflanzt - ganz im Gegenteil: Die komplette tonale Abstimmung wurde mit von Grund auf neu entwickelten Chassis und verbesserter Frequenzweiche überarbeitet. Altbewährte Bestandteile hingegen wie den Mitteltöner oder die Gehäusekonstruktion mit dem aufwendigen Wabenkammern- Aufbau hat man aus der alten Version übernommen. Die nach hinten leicht gewölbte Form des MDF-Gehäuses soll es stabiler machen, um unerwünschte Eigenresonanzen zu minimieren. Die Verarbeitung unseres Testkandidaten mit seinem Kleid aus Hochglanzlack ist tadellos ausgeführt. Neben der schwarzen Klavierlackoptik ist auch eine Version mit Kirsch- und mit Nussbaum-Furnier erhältlich. Nettes Detail: Kleine Arretier-Stöpsel, die gerne nach kurzer Zeit ihren Dienst quittieren, sucht man auf der Gehäuseabdeckung vergebens. Das Cover hält sich nämlich magnetisch an der Front fest, und unhübsche Bohrlöcher sind somit unnötig.

Die Unterseite der Box ist abschraubbar, wodurch man Einblick in das Innenleben der 804 Diamond bekommt - beispielsweise auf die Frequenzweiche. "Nanu," mag sich mancher wundern, "fehlen da nicht ein paar Teile?". Nein, denn die oberste Devise bei B&W lautete schon immer, Lautsprecher aus so wenigen Komponenten wie möglich zu bauen. Je flacher die Flankensteilheit der Filter einer Weiche sind, desto besser lassen sich Phasen-Verschiebungen verhindern. Puristen-Herzen schlagen bei diesen Worten natürlich höher - und zwar mit Recht: Nur eine Handvoll hochwertiger Bauteile (beispielsweise Edel-Kondensatoren von Mundorf) kommen zum Einsatz. Voraussetzung für so einen puristischen Aufbau ist eine tonale Abstimmung der Box durch die mechanische Anpassung der Chassis.
B&W 804 Diamond: Schallwandler
Bei den Schallwandlern hat sich wie gesagt nicht nur im Tweeterbereich etwas getan. So sind für den unteren Frequenz-Bereich gleich zwei 16-Zentimeter-Woofer zuständig, deren Membran beidseitig mit Kohlefasern verstärkt ist und aus Rohacell besteht. Dieses Material besitzt ein geringeres Eigengewicht - ist aber dank der Kohlefaserwände stärker belastbar. Außerdem spendierten die englischen Entwickler den beiden Bassgeschwistern einen zweiten Magnetring aus Neodym, um auf diese Weise den Magnetfluss im Schwingspulenspalt homogen zu halten.

Eine Etage höher verrichtet ein 15er-Mitteltöner seinen Dienst. Die gelbe Farbe seiner Membran deutet auf das verwendete Material hin: Sie besteht aus Kevlar und ist im Falle des B&W-Lautsprechers aufwendig gewoben, um die Ausbreitung der Schallwellen gezielt zu beeinflussen. Eine weitere Besonderheit ist die sickenlose Aufhängung der Membran: Ein schmaler Ring aus Schaumstoff übernimmt dabei die Rolle der Sicke. Mit dieser Befestigungsart wollen die Ingenieure Reflektionen von Partialschwingungen, die sich zum Membranrand bewegen, unterdrücken.
Die Hauptrolle in der neuen 804 spielt aber natürlich der neue Hochtöner. Seine charakteristische Form soll im Zusammenspiel mit der mechanischen Entkopplung vom Rest des Gehäuses rückwärtige, unerwünschte Schallanteile unterdrücken. Wie der Tieftöner besitzt auch der Tweeter einen zweiten Magneten, um den Magnetfluss zu stabilisieren; außerdem umgibt die Schwingspule ein dünner Carbonfaser-Ring. Lag die erste Aufbruchfrequenz beim Vorgängermodell mit Alu-Tweeter bereits bei 30kHz, so konnte sie beim Diamant-Hochtöner auf 60kHz erhöht werden. Obwohl der Mensch (Im Idealfall) nur bis 20 kHz hört, dürfte das auf Grund von Intermodulationsverzerrungen theoretisch dennoch Einfluss auf die Hochton-Wiedergabe der Box haben - was im Hörtest geklärt werden muss.
B&W 804 Diamond: Hörtest
Schon nach wenigen Takten war klar: und ob der Hochtöner sein Geld wert ist! Eine so präzise Abbildung hört man nicht alle Tage. Dank einer ultra-feinzeichnenden Wiedergabe konnten die AUDIO-Tester sämtliche Details einer Aufnahme spielend leicht ausfindig machen.

B&W 804 Diamond mit Pathos Inpol Remix
Doch wie schon das Vorgängermodell hat auch die 804 Diamond so ihre Verstärkervorlieben. Das ist nicht zuletzt auf ihren etwas kritischen Impedanzverlauf zurückzuführen. Über bestimmte Amps klangen die Boxen herrlich, über andere hingegen etwas verhalten. Unschlagbar dynamisch und ausgewogen tönte es interessanterweise über den leistungsschwachen Pathos Inpol Remix (zum Test) . Die Abbildung der Bühne bei "Let My Baby Ride" von R. L. Burnside (vom tollen Album "Come On In", Fat Possum) meisterten die B&W-Lautsprecher mit Bravour und bestachen mit immenser Lebendigkeit - quasi so, als säße man beim Konzert in der ersten Reihe.

B&W 804 Diamond mit Creek Destiny 2
Über einen (relativ) erschwinglichen Creek Destiny 2 gefielen die B&W-Boxen fast noch besser: Betörend präzise im Hochton, spielte die 804 zugleich äußerst kontrolliert im Bass, der bis in den untersten Keller reichte. Auf Anhieb beeindruckte die Ausgewogenheit im Spiel etwa bei "Johnny Got A Boom Boom" von Imelda May ("Mayhem"). Seidige Höhen, ausgewogene Mitten und der druckvolle Tiefbass dominierten einen zum Verlieben schönen state-of-the-art Sound.
Fazit
B&W-Standboxen mit Diamant-Tweetern sind für viele das non plus ultra in Sachen Boxentechnik. Der einzige Haken war bislang der hohe Anschaffungspreis. Doch die Engländer bieten nun mit der 804 Diamond eine preislich etwas erschwinglichere Lösung - die vor allem mit dem passenden Amp hervorragend klingt. Was die 804 tonal ablieferte, besaß einen hohen Suchtfaktor - mit akuter Ansteckungsgefahr.
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