Motorola Edge 70 getestet: Ultraschlank und extrasmart
Mehr zum Thema: MotorolaMit dem Edge 70 legt Motorola ein besonders spannendes Smartphone auf dem Tisch. Es ist so dünn wie ein iPhone Air und so smart wie ein Galaxy S25 Edge, überzeugt hat uns aber vor allem die einzigartige Kunststoffrückseite. Mehr dazu in unserem Test.
Mit einem Profil von nur 6 Millimetern und nur 159 Gramm Gewicht gehört das Edge 70 den dünnsten und leichtesten Smartphones auf dem Markt, die einzigen Konkurrenten, die da mitspielen können, sind das Samsung Galaxy S25 Edge und das iPhone Air.Preislich bewegt sich das Edge 70 mit 12 GB RAM und ...
Mit einem Profil von nur 6 Millimetern und nur 159 Gramm Gewicht gehört das Edge 70 den dünnsten und leichtesten Smartphones auf dem Markt, die einzigen Konkurrenten, die da mitspielen können, sind das Samsung Galaxy S25 Edge und das iPhone Air.
Preislich bewegt sich das Edge 70 mit 12 GB RAM und 512 GB Speicher etwa zwischen 700 Euro und 800 Euro, die UVP liegt bei 799 Euro. Damit positioniert sich Motorola klar unter den beiden Ultraslim-Konkurrenten von Samsung und Apple - allerdings nur in der Theorie. Denn das Das Galaxy S25 Edge, im Frühjahr mit einer UVP von 1200 Euro gestartet, wird mittlerweile von Samsung selbst für nur 799 Euro verkauft. Das iPhone Air beginnt offiziell bei 1.199 Euro, aber auch hier ist der Preis bereits gefallen, im Internet gibt es Angebote für unter 1000 Euro.
Motorola muss sich also direkt mit dem Samsung Galaxy S25 Edge messen - kann das gut gehen?
Das Edge 70 ist ein Handschmeichler
Von allen drei ultradünnen Smartphones liegt das Edge 70 am besten in der Hand. Es ist zwar ein paar Zehntelmillimeter dicker als die Konkurrenz, aber das macht im Alltag keinen Unterschied. Was man aber sehr wohl spürt, sind das geringe Gewicht und die einzigartige Kunststoffrückseite.
Die geriffelte Oberfläche fühlt sich überraschend wertig an und ist dabei rutschfest und unempfindlich gegen Fingerabdrücke. Ein weiterer Vorteil: Der Verzicht auf eine Glasrückseite reduziert das Risiko für Bruchschäden, denn wo kein Glas ist, kann nichts brechen. Es ist denn auch kein Zufall, dass das Edge 70 nach IP68/69 und nach MIL 810H zertifiziert ist und damit mehr einstecken kann als iPhone Air und Galaxy S25 Edge.
Auch mit den Gehäusefarben ragt Motorola aus dem Mainstream heraus, was etwa der Vergleich mit einem S25 Edge deutlich macht: Samsung verkauft es nur in 3 blassen Titanium-Farbtönen, während das Edge von der langjährigen Zusammenarbeit mit Pantone profitiert. Zur Auswahl stehen neben Business-Grau ("Gadget Gray") auch frische Farben wie "Lily Pad" und "Bronze Green", wer es ganz besonders mag, findet mit "Cloud Dancer" eine extravagante, mit Svarowski-Kristallen veredelte Variante.
Das Design der Kameraeinheit ist dagegen Geschmackssache. Das Edge 70 hat zwei Brennweiten, aber vier große Bullaugen, bei unserem grünen Testmodell mit barocker Goldumrandung, die eine mächtige Kamera suggerieren. Immerhin, die anderen Farbvarianten verzichten auf die Vergoldung.
Display mit extraschmalen Rändern
Motorola baut ein 6,7 Zoll großes OLED ein, mit das Inhalte mit knackscharfen 1220 × 2712 Pixel darstellt, dabei sorgen 120 Hertz für besonders weiche Animationen. Positiv fallen die außerordentlich schmalen Ränder auf, sie sind sogar 0,5 Millimeter schmaler als bei einem Pixel 10 Pro. Motorola erreicht hier ein absolutes Premium-Niveau mit einem Display-Gehäuse-Verhältnis von 92 Prozent - ein Prozentpunkt mehr als beim Apple iPhone 17 Pro Max.
Qualitativ gibt es dagegen keine Überraschungen, das Panel bewegt sich mit den Kontrasten und der Leichtkraft im Mittelfeld der von uns gemessenen Smartphones - das reicht für eine sehr gute Darstellungsqualität.
Ein großer Nachteil bleibt aber, denn Motorola verzichtet weiterhin auf ein Always-on-Display. Während Samsung & Co. ihre Premium-Modelle mit einer vollflächigen AoD-Anzeige mit vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten ausstatten, bleibt das Edge 70 bei Inaktivität schwarz.
Beim Prozessor hat Motorola bewusst gespart
Im Gegensatz zu Samsung und Apple, die bei ihren Ultraslim-Smartphones die besten verfügbaren Prozessoren einbauen, setzt Motorola auf Qualcomms Snapdragon 7 Gen 4. Der Mittelklasse-Chip wird von üppigen 12 GB Arbeitsspeicher unterstützt und bringt das Phone problemlos auf ein hohes Tempo, ist in Puncto Performance aber weit hinter den Highend-SoCs von Apple und Samsung angesiedelt.
Für Gaming reicht die Leistung für hohe Details in vielen Titeln, anspruchsvolle 3D‑Spiele lassen sich aber nicht immer mit der höchsten Detailstufe darstellen, im Gegenzug bleibt das dünne Gehäuse thermisch relativ stabil - der einzige Vorteil gegenüber einem Snapdragon 8 Elite (S25 Edge).
Benchmark-Vergleich Snapdragon 8 Elite versus Snapdragon 7 Gen 4
| Benchmark | Snapdragon 8 Elite | Snapdragon 7 Gen 4 |
|---|---|---|
| Antutu | 1903159 | 1430142 |
| Geekbench Single-Core | 2793 | 1315 |
| Geekbench Multi-Core | 9430 | 4152 |
| 3D Mark Wild Life Etreme | 5372 | 2079 |
| 3D Mark Wild Life Etreme Stress Test | 53 | 89 |
| Geekbench AI (NPU Single Precision) | 458 | 226 |
Das Kamerasystem mit 2 Brennweiten überzeugt
Auf der Rückseite sitzt eine Dualkamera mit zwei 50‑MP-Sensoren: Die Hauptkamera, ein Weitwinkel mit optischer Stabilisierung, und ein 120‑Grad-Ultraweitwinkel, das auch Makro-Aufnahmen machen kann. Diese werden mit 12 Megapixel geknipst und haben eine gute Qualität.
Bei der Hauptkamera erreicht das Edge 70 ein ähnlich hohes Niveau wie ein normales Top-Smartphone, der Abstand zu einem Flaggschiff wie dem Galaxy S25 Ultra ist nicht groß. Das gilt auch für das Ultraweitwinkel, hier erreicht das Edge 70 sogar ein Spitzenniveau und überflügelt Top-Kamera-Smartphones wie das iPhone 17 Pro Max.
Auf ein Tele muss man beim Edge 70 verzichten - bei einem so dünnen Smartphone passt eine lange Brennweite nicht ins Gehäuse. Es wird also digital gezoomt. Der 2xZoom, den wir Smartphone messen (entweder optisch oder digital) ist beim Edge 70 besser als beim iPhone Air, aber nicht so gut wie bei beim Galaxy S25 Edge - hier kann der 200-Megapixel-Sensor von Samsung den Vorteil der höheren Auflösung ausspielen.
Videos nimmt das Edge 70 mit der Hauptkamera in 4K mit 60 fps auf, die Qualität erreicht nicht das Niveau eine iPhone Air oder S25 Edge, die mit dem stärkeren Prozessor Bewegtbilder besser verarbeiten können.
Stark: Die 50‑MP-Selfiekamera des Edge 70 liefert knackige Selfies und Videoclips auf Top-Niveau.
Moto Edge 70 Fotoqualität im Vergleich mit dem Edge 70
| Kategorie | Samsung Galaxy S25 Edge | Edge 70 |
|---|---|---|
| Ultraweitwinkel: | 83 gut | 89 sehr gut |
| Weitwinkel: | 98 überragend | 96 überragend |
| Fotoqualität Weitwinkel hell: | überragend | überragend |
| Fotoqualität Weitwinkel nacht: | sehr gut | gut |
| Zweifachzoom digital: | 91 sehr gut | 81 gut |
| Langes Tele (3x Zoom): | - | - |
| Kameraqualität gesamt: | 79 gut | 77 gut |
Solide Connectivity mit Desktop-Modus
Das Edge 70 unterstützt natürlich 5G, dazu kommen Wi‑Fi 6E, Bluetooth 5.4 und NFC. Dual-SIM ist möglich, es gibt einen Einschub für eine Nano-SIM und eSIM. Die Bluetooth-Unterstützung ist stark, denn sowohl Auracast als auch der LE-Standard sind mit an Bord.
Im Vergleich mit anderen Top-Smartphones fehlen Ultra Wide Band und ein schneller USB-Standard, Motorola baut nur eine relativ langsame 2.0-Schnittstelle ein. Den Desktop-Modus, den Moto mit seiner App "Smart Connect" (ehemals ReadyFor) anbietet, kann man deshalb nur kabellos über Miracast oder Chromecast nutzen. Wichtig ist aber in diesem Kontext, dass es ihn gibt. Eine weitere gute Nachricht: Wie unsere Messungen zeigen, sind die WiFi-Antennen gut eingestellt.
Schlanke Oberfläche mit vielen AI-Features
Auf dem Motorola Edge 70 läuft Android 16 mit Motorolas My UX, einer schlanken Benutzeroberfläche, die optisch stark am nativen Android orientiert ist. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von herstellereigenen Features, die im Ordner "Moto" gebündelt werden, darunter Moto Secure, Family Spaces und Moto Connect für den einfachen Austausch mit PC oder Tablet. Es gibt umfangreiche Personalisierungsoptionen für Themes und die Gestensteuerung.
Die KI-Funktionen sind in der App "Moto AI" gebündelt, die Bandbreite reicht von generativer Bilderstellung (Text-to-Image, Sticker, Avatare) und Playlist Studio (KI-generierte Playlists) bis hin zu Benachrichtigungs-Zusammenfassungen und Audio-Transkriptionen. Sehr gut gefallen hat uns die Möglichkeit, Notizen mit KI-Hilfe zu erstellen und zu verwalten.
Google Gemini ist ebenfalls an Bord und mit einem längeren Druck auf die Power-Taste abrufbereit. Die neue Shortcut-Taste links ist mit der Moto AI belegt, die wiederum mit Perplexity und der visuellen KI CoPilot Vision verknüpft ist. Man kann beim Edge 70 also zwei KI-Assistenten per Tastendruck aufrufen: Die linke Taste öffnet die visuelle KI, die rechte führt zu Gemini. Eine solche Arbeitsteilung ermöglichen nicht viele Smartphones
Kurz und gut: Das KI-Pakte, das Motorola bietet, ist sehr umfangreich und locker auf dem Niveau einer Galaxy AI.
Einen Kritikpunkt haben wir aber doch: Bei der Ersteinrichtung fällt auf, dass Motorola einige Drittanbieter-Apps ungefragt mitinstalliert. Da sich diese Bloatware aber problemlos deinstallieren lässt, sehen wir das nicht weiter problematisch.
Gute Akustik, Aussetzer im LTE-Netz
Die Akustik beim Telefonieren bewegt sich unauffällig auf einem guten Niveau, mit einer klaren und natürlichen Sprachausgabe und einer sehr guten Geräuschunterdrückung. Für eine noch bessere Wertung müsste Motorola die Lautstärke etwas nach oben schrauben.
Bei den Funkeigenschaften messen wir gute bis sehr gute Werte, nur auf einem LTE-Band hat das Edge 70 einen Aussetzer, der die gesamte LTE-Wertung nach unten zieht. Da das Problem nur ein Band betrifft, hoffen wir hier auf ein schnelles Update vom Hersteller.
Akkulaufzeit und Aufladen
Während Apple und Samsung bei ihren ultraschlanke Phones die seit Jahren bewährten Lithium-Ionen-Akkus einbauen, geht Motorola einen Schritt weiter und setzt auf die moderne Silizium-Karbon-Technologie, der eine höhere Energiedichte hat. Moto presst beim Edge 70 4.800 mAh hinein, das ist deutlich mehr als im S25 Edge (3900 mAh) und iPhone Air (3149 mAh). In unserem genormten Laufzeittest hält das Moto denn auch länger durch als die Konkurrenten, allerdings ist der Vorsprung mit 17:31 Stunden kleiner als wir erwartet haben - das S25 Edge schafft 16:36 Stunden.
Wichtig ist hier aber einzig die Feststellung, dass man beim Edge 70 keine Abstriche bei der Akkulaufzeit machen muss. Das ultraslim-Modell hält genauso lange durch wie ein normales Smartphone.
Das Edge 70 lädt kabelgebunden mit 68 Watt, was sehr schnell ist - Samsung schafft beim S25 Edge maximal 25 Watt. Entsprechend schnell wird der Akku geladen: Nach 21 Minuten sind 50 Prozent geladen, nach 50 Minuten die 100 Prozent erreicht. Doch Achtung: Motorolas Schnelllade-Technologie TurboPower ist eine proprietäre Technologie, die auf Qualcomm QuickCharge aufsetzt.
Ein Netzteil, das nur USB-PD unterstützt wird das hohe Tempo nicht erreichen, hier sollte man immer auch auch Quick-Charge-Kompatibilität achten. Am besten klappt es mit dem Moto-Netzteil, das allerdings nicht zum Lieferumfang gehört und mit 30 Euro nicht gerade günstig ist.
Kabellos sind mit dem Edge 70 maximal 15 Watt möglich.
Fazit: Der undankbare zweite Platz
Von den drei ultradünnen Smartphones 2025 ist das Moto Edge 70 das optisch ansprechendste: Mit seiner einzigartigen Kunststoffrückseite liegt es am besten in der Hand, die Displayränder ist außerordentlich schmal. Weil Motorola einen modernen Silizium-Karbon-Akku einbaut, stimmt auch die Akkulaufzeit.
Das Kamerasystem ist für ein Ultraslim-Modell ebenfalls sehr gelungen. Im Vergleich mit dem Galaxy S25 Edge ist aber der Prozessor weit hinten, Samsung bietet zudem länger Softwarte-Updates. Den Preisvorteil von Motorola hat Samsung erst kürzlich pulverisiert, indem sie die UVP von 1199 Euro auf 799 Euro gesenkt haben. So bleibt dem Edge 70 nur der undankbare zweite Platz.
Testergebnisse Moto Edge 70 im Vergleich mit Samsung Galaxy S25 Edge
| Kategorie | Galaxy S25 Edge | Edge 70 |
|---|---|---|
| Preis UVP (Euro): | 1.249 | 799 |
| Preis-Leistungs-Verhältnis: | ausreichend | befriedigend |
| AUSDAUER (max.125): | sehr gut (116) | sehr gut (117) |
| AUSSTATTUNG (max. 210): | gut (177) | gut (166) |
| System (max. 55): | überragend (53) | gut (45) |
| Display (max. 35): | sehr gut (32) | überragend (34) |
| Connectivity (max. 25): | überragend (25) | gut (20) |
| Kamera (max. 80): | befriedigend (57) | befriedigend (55) |
| Features (max. 15): | befriedigend (10) | gut (12) |
| HANDHABUNG (max. 40): | sehr gut (37) | sehr gut (37) |
| Handlichkeit (max. 25): | sehr gut (23) | sehr gut (23) |
| Verarbeitungsqualität (max. 15): | sehr gut (14) | sehr gut (14) |
| MESSWERTE (max. 125): | befriedigend (92) | gut (94) |
| Akustik (max. 35): | sehr gut (30) | sehr gut (30) |
| Senden und Empfangen (max. 90): | 62 | 64 |
| LTE-Bewertung: | befriedigend | ausreichend |
| 5G-Bewertung: | gut | sehr gut |
| connect-URTEIL (max. 500): | gut (422) | gut (414) |
Messergebnisse Moto Edge 70 im Vergleich mit dem Galaxy S25 Edge
| Kategorie | Galaxy S25 Edge | Edge 70 |
|---|---|---|
| CONNECTIVITY | ||
| normierter Strahlungsfaktor/SAR-Wert (-/W/kg): | 0.25/1.290 | -0.92/0.890 |
| maximaler Durchsatz WLAN (Mbit/s): | 1600 | 1210 |
| mittlerer Durchsatz WLAN mit Dämpfung (Mbit/s): | 274.8 | 327.4 |
| AKUSTIK-MESSUNG | ||
| Sende-/Empfangsrichtung (Sprechen/Hören) | ||
| Lautstärke (dB): | 13.1/24.9 | 11.4/19.5 |
| Klang (MOS/max. 5P.): | 3.8/3.7 | 3.9/3.7 |
| Geräuschunterdrückung Straße (MOS/max. 5P.): | 3.8 | 3.9 |
| Geräuschunterdrückung Kneipe (MOS/max. 5P.): | 3.3 | 3.4 |
| AUSDAUER | ||
| typ. Ausdauer max. Hz. (Stunden): | 16:36 | 17:31 |
| Ladezeit bis 50/100 Prozent (Minuten): | 25/75 | 21/50 |
| DISPLAY | ||
| Helligkeit/Boost (Candela): | 340/1356 | 459/1400 |
| AUDIOPLAYER | ||
| max. Lautstärke Lautsprecher (dB): | 79 | 81 |