Blackberry DTEK60 im Test
Das Blackberry DTEK60 ist mit einem umfassenden Sicherheitskonzept gegen Hackerangriffe gewappnet. Was das Android-Smartphone sonst leistet, lesen Sie im Test.

Mobiltelefone mit echten Tastaturen, professionellem E-Mail-Pushdienst und der bis heute vorhandenen, rot blinkenden Benachrichtigungs-LED – dafür steht der Name Blackberry. Dass die Kanadier sich nicht in Nostalgie verlieren, zeigt der DTEK60....
Mobiltelefone mit echten Tastaturen, professionellem E-Mail-Pushdienst und der bis heute vorhandenen, rot blinkenden Benachrichtigungs-LED – dafür steht der Name Blackberry. Dass die Kanadier sich nicht in Nostalgie verlieren, zeigt der DTEK60.
Modern und mit markentypischen Tugenden
Der größere, nominell stärkere Bruder des Blackberry DTEK50 setzt auf das Mainstream-Betriebssystem Android 6.0.1 und ein im Vergleich zu früheren Zeiten riesiges 5,5-Zoll-OLED-Touch-Display (das sind 13,9 Zentimeter Diagonale) mit feiner QHD-Auflösung und einer brillanten, auch seitlich gut lesbaren Darstellung. Die Tastatur wird wie heute üblich bei Bedarf im Bildschirm eingeblendet. Beim schnellen Tippen kommt richtig Freude auf. Die Größe der Felder passt, die Abstände zwischen den Zeichen sind groß genug. Und clever ist das virtuelle Keyboard auch noch: Es lernt aus dem individuellen Tippverhalten und blendet häufig die passenden Wortvorschläge ein.
Hardware und System sind gegen Manipulationen und Gefährdungen abgeschottet. Im Umkehrschluss bedeutet das: Versuche, das DTEK60 zu rooten und damit Administrator-Rechte zu erlangen, sind zum Scheitern verurteilt. Daten werden von Haus aus geräteintern verschlüsselt. Zum Sicherheitskonzept zählt auch die Maßregelung weiterer Anwendungen aus Googles Play Store, denn Drittanbieter-Apps können über ausufernde Berechtigungen Daten ergattern und weitergeben. Die namensgebende DTEK-Anwendung erleichtert die Steuerung der App-Berechtigungen, die Android 6 bietet, behält die Systemsicherheit im Blick und weist auf mögliche Risiken hin.

Beim Gehäuse stand das Alcatel Idol 4S Pate. Zu den Gemeinsamkeiten zählt ein auf der rechten Seite mittig platzierter Knopf. Diese Komforttaste lässt sich unter anderem zum direkten Aufruf einer bevorzugten App verwenden. Der Ein/Aus-Schalter befindet sich – etwas ungewohnt – auf der linken Seite. Ein Fingerabdruckscanner entsperrt den Bildschirm ruck, zuck.
Im Blackberry Hub, der viel mehr ist als ein gemeinsamer Posteingang, laufen die kommunikativen Fäden zusammen: Telefonate, SMS-Mitteilungen und Nachrichten von Whatsapp, Facebook und Twitter samt Terminanfragen werden hier gelistet. Der anpassbare Blackberry Launcher stellt in einem weiteren Startscreen viele häufig benötigte Funktionen und Informationen mit einem Touch bereit.
Immer schnell unterwegs
Neben geeigneten Werkzeugen erwarten Kommunikationsprofis von einem Business-Phone auch Leistung satt. Damit kann der neue Blackberry dienen. Der Topklasse-Systemchip Qualcomm Snapdragon 820 bringt unter anderem auch das LG G5 und das Sony Xperia XZ auf Trab. Dementsprechend arbeitet das DTEK60 alle Anforderungen zügig ab. Selbst anspruchsvolle Apps öffnen ohne längere Wartezeiten. Mit 4 GB Arbeitsspeicher und erweiterbarem 32 GB Flash-Speicher stimmt auch das Platzangebot. LTE-Advanced der Katogerie 6 und WLAN-ac bringen zudem frischen Wind in die drahtlose Datenübertragung. Im Unterschied zum kleinen Bruder verfügt das Topmodell auch über einen symmetrischen USB-2.0-Typ-C-Anschluss.

Medienaffin
Der DTEK60 kann das Leben auch bunter und schöner machen. Die fix agierende 21-Megapixel-Kamera erstellt bei Tageslicht gut durchgezeichnete, farblich stimmige Aufnahmen. Die Selfie-Kamera mit 8 Megapixeln kann auf ein LED-Licht zurückgreifen. Mit guten Kopfhörern spielt die Musik frisch, offen und bassstark; die beigelegten Lauscher tönten dagegen recht dünn. Die nach beiden Seiten abstrahlenden Stereo-Lautsprecher lieferten eine solide Audiovorstellung – egal, ob das Gerät auf dem Rücken oder dem Display lag.
Stärken und Schwächen im Labor
Kritik musste der Proband im Labor einstecken. Schwerer als die Sende- und Empfangsschwächen im alten D-Netz wiegt die zu geringe Strahlungsleistung in Senderichtung bei den UMTS-Messungen. Deutlich wohler fühlte sich der Kandidat in den 4G-Netzen. Die Akustikwerte gingen absolut in Ordnung. Und die praxistypische Ausdauer? Top! Der 3000-mAh-starke Akku hielt 8:23 Stunden durch. Das dürfte auch für längere Arbeitstage reichen. Schade, da wäre mehr drin gewesen als die Gesamtnote „gut“.