Blackberry Motion im Test
Der Blackberry Motion ist ein solides Arbeitsgerät mit einem Faible für Sicherheit. Unser Test zeigt, was das Smartphone leistet.

Bei neuen Blackberry-Smartphones scheiden sich die Geister. Zu wechselhaft war die Geschichte des Herstellers in den letzten Jahren, als dass sich eine stabile Fangemeinschaft bilden konnte. Mal setzten die Kanadier auf Profitools mit Tastatur, dann wieder auf reine Touchscreens für Privatiers. And...
Bei neuen Blackberry-Smartphones scheiden sich die Geister. Zu wechselhaft war die Geschichte des Herstellers in den letzten Jahren, als dass sich eine stabile Fangemeinschaft bilden konnte. Mal setzten die Kanadier auf Profitools mit Tastatur, dann wieder auf reine Touchscreens für Privatiers. Android-Geräte wechselten sich mit Blackberry-OS-Phones ab, und am Ende fiel die Marke sogar dem chinesischen Hersteller TCL zu.
Der ist seither dabei, die DNA von Blackberry auf solide konstruierte Android-Phones zu bringen. Der Blackberry Motion ist der jüngste Wurf in dieser Tradition und bringt schon auf den ersten Blick einige vertraute Anlagen mit. Auffällig ist zunächst der stabile Metallrahmen, der das Display umschließt und bei Stürzen manchen Bruch verhindert.
Zudem ist der Motion nach Schutzklasse IP67 gegen Staub und Wasser geschützt. Auch das etwas größere und mit 170 Gramm Gewicht im Vergleich zur Displaygröße von 5,5 Zoll recht schwere, sehr gut verarbeitete Gehäuse ist typisch für einen Blackberry.
Was man zunächst als kleines Handicap des 449 Euro teuren Smartphones sehen mag, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als handfester Vorteil: Denn in dem vergleichsweise wuchtigen Gehäuse findet ein mit 4000 Milliamperestunden überaus kräftiger Akku Platz. Im Zusammenspiel mit dem sparsamen, aber flotten Qualcomm- Snapdragon-625-Chipsatz ergibt sich naturgemäß eine sehr lange Laufzeit.
Erst nach zehn Stunden in unserem automatisierten Dauerlauf aus Surfen, Foto-Slideshows, Videostreaming, Text scrollen und Musik spielen schaltete sich der Motion erschöpft ab. Damit holt er 124 von 125 möglichen Punkten in der Kategorie Ausdauer und erinnert an frühere Zeiten, in denen Blackberrys oft mit überdurchschnittlicher Kondition begeisterten.
Sicherheit geht vor
Zu den oft genannten Kernkompetenzen von Blackberry zählt die Sicherheit. Wo früher das hauseigene Betriebssystem für Schutz sorgte, greift TCL heute auf Software zur Absicherung des Android-Systems zurück. So informiert eine App namens DTEK über relevante Android-Sicherheitseinstellungen, etwa die Verschlüsselung der Daten auf dem Smartphone, und ob diese mit Passwort respektive Fingerabdruck geschützt sind.
Zum anderen gibt DTEK Auskunft darüber, welche App auf dem Gerät wie oft auf welche Daten zugegriffen hat. Zusätzlich gibt es noch einen vorinstallierten Passwort-Manager und die App Privacy Shade, mit der sich weite Teile des Bildschirms verdunkeln lassen, um andere am Mitlesen zu hindern.
Für die physische Zugangskontrolle sorgt ein zuverlässig arbeitender Fingerabdrucksensor auf der Front. Die im Testzeitraum überdurchschnittlich häufige Bereitstellung von Sicherheitsupdates durch den Hersteller ist ebenfalls ein Pluspunkt.

Technische Basis stimmt
Neben der für viele Interessenten elementar wichtigen hohen Ausdauer, der Stabilität und den Sicherheitsaspekten zeigte der Blackberry Motion in unserem Labor auch gute bis sehr gute Messwerte. Die Sprachqualität erreicht ein mehr als ordentliches Niveau und erlaubt in nicht allzu turbulenter Umgebung unangestrengte Telefonate.
Nur die Spitzenwerte, die manche Smartphones in Extremsituationen erreichen, um etwa das Telefonieren aus der Kneipe heraus zu verbessern, schafft der Motion nicht. Bei den Funkeigenschaften liefert er dafür überwiegend sehr gute Ergebnisse, sowohl in GSM- wie in LTE-Netzen. Damit ist er für den schnellen Datentransfer ebenso gewappnet wie für ein ungestörtes Gespräch auch unter schlechteren Empfangsbedingungen.
Die 12-Megapixel-Kamera liefert insgesamt befriedigende Bilder. Sie löst bei kontrastreichen Strukturen im Zentrum hoch auf, fällt aber zu den Seiten und bei kontrastärmeren Bildinhalten etwas ab. Bildfehler wie Rauschen, unnatürliche Kontrastverläufe oder Farbabweichungen machen sich selten bemerkbar. Die Selfie-Kamera tut, was sie soll: Porträts des Nutzers für den Online-Einsatz schießen.
Fazit
So macht der Blackberry Motion alles, was man von einem Smartphone erwartet, richtig. Er orientiert sich – mit Ausnahme der exzellenten Ausdauer – eher am praxisgerecht hohen Niveau als an beeindruckenden Rekordwerten. Für die Preisempfehlung von 449 Euro ist er ein solides und zukunftsträchtiges Angebot, in das man getrost investieren kann.