Testbericht
Blu-ray-Player Cambridge Azur 751 DB
Der Blu-ray-Player Cambridge Audio Azur 751 BD (1300 Euro), seines Zeichens Nachfolger des Azur 650 BD, macht richtig neugierig. Ist er so viel besser, wie er teurer ist?
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Als die Redaktion den Cambridge Azur 650 BD testete, empfahl sich dieser Player ad hoc zum beinahe unentbehrlichen Werkzeug im Hörraum. Er verband Eigenschaften wie kein Konkurrent zuvor, denn er war schnell, spielte alles bis hin zur SACD, konnte jede nur erdenkliche Signalart für Audio und Video erzeugen, lieferte auch analog einen feinen, musikalischen Klang mit bis zu 7.1 Kanälen, war leicht bedienbar und etablierte sich damit als Signallieferant für Surroundverstärker-Tests wie als Filmquelle beim Boxenvergleich. Und als exzellenter Maßstab für andere Player.
Der dezidierte Nachfolger Azur 751 BD kostet zwar mit 1300 Euro fast 500 Euro mehr, aber es steckt eben auch eine Menge mehr Holz in der Hütte. Die Mechanik, die Digital-Sektion und alles, was mit Video zu tun hat, stammt wie zuvor vom kalifornischen Blu-ray-OEM-Spezialisten Oppo, der auch die Basis für weit highendigere Player, so die stereoplay-Referenz Ayre DX 5 (10/10), stellt. Die neue Konstruktion beherrscht einige Tricks auf der Höhe der Zeit, die man sonst ziemlich vergebens sucht.

Selbstverständlich bietet der 751er nun auch 3D an Bord, und der Streaming-Client wirkt ausgereifter. Der Knaller ist aber der zweite HDMI-Anschluss, den sonst kein aktueller High-End-Player offieriert: Er macht es möglich, zwei unterschiedliche Endgeräte anzusprechen, selbst wenn nur eine von beiden 3D beherrscht. Damit lässt sich nun ein "alter" Verstärker, dessen HDMI noch kein 3D versteht, ohne Einschränkung mit HDMI-Tonsignalen versorgen, während der Cambridge gleichzeitig das Bild direkt an den Fernseher oder Projektor liefert.

Die auf einem MediaTek-Chipsatz basierende Digitalsektion nutzt weiterhin den fast schon erschreckend scharfen Oppo-Videodecoder und kombiniert ihn mit dem aktuell wohl potentesten De-Interlacer/Scaler-Baustein auf dem Markt: Kyoto-G2 Qdeo von Marvell. Heraus kommen kristallklare, feinkörnige und plastische Bilder - und das nicht nur von Blu-ray. Selten sahen schnöde DVDs derart knackig aus.

Auch sonst mangelt es nicht an Ausstattung. Der Brite bietet neben USB vorne und hinten sogar eSATA. Die Anschlüsse dienen entweder als Datenspeicher für BD-Live oder Multimedia-Zuspielung, gerne auch per ausgewachsener Festplatte, die sogar NTFS-formatiert sein darf. So können längere Filme und andere übergroße Dateien verdaut werden. Die Hardware spielt beispielsweise auch direkt Dateien von Sat-Receiver-Aufnahmen ab - und zwar in einer Qualität, die der Sat-Receiver selbst sicher nicht hergibt. Fotos und Audiodateien, gar hochauflösende WAV- und FLAC-Pakete wiedergeben zu können, versteht sich hierbei als Selbstverständlichkeit.

Den Blick unter die Haube erwarteten die Tester mit Spannung. Azurblau zeigen sich die Platinen durch die Bank - und demonstrieren damit ihre Firmenzugehörigkeit. Laufwerk und Netzteil liegen unter zusätzlichen Kunststoff-Hauben verborgen. Über der Blu-ray- und Videoplatine sowie dem erstaunlich ausgewachsenen Schaltnetzteil liegt der eigentliche Schatz dieses Modells: das Mutterbord der Analog-Sektion. Diese besitzt eine eigene Spannungsstabilisierung und übernimmt die Signalaufbereitung der digitalen Toninformationen, welche die Decoderchips liefern. Zuständig ist ein unter edel gravierter Platte versteckter Analog Devices ADSP 21261 32 Bit SHARC DSP.

Darauf läuft der exklusive Cambridge-Algorithmus Anagram Technologies Q5, der aus jedem Signal, das ankommt, 24 Bit mit einer Samplingrate von 192 kHz berechnet. Derart aufbereitet, gelangen die Bits in die insgesamt fünf D/A-Wandler Wolfson WM 8740, von denen jeder zwei analoge Kanäle an die immerhin zehn diskreten Ausgangsstufen liefert. Neben der Surround-Information mit bis zu 7.1 Kanälen steht immer ein getrennt und besonders sorgsam aufbereitetes Stereosignal zur Verfügung.

Die aus dem CD-Player-Topmodell Azur 840 C adaptierte Anagram-Signalaufbereitung lässt sich durch eine schlichte Taste auf der Front in ihrer Filtercharakteristik beeinflussen. Drei Charakteristika lassen sich wählen: linearphasige, minimalphasige und steilflankige (steep) Bearbeitung. Die Player-Architektur sieht für die analoge Mehrkanalsektion ein eigenes, dabei erstaunlich flexibles Bassmanagement vor, wie man es eher von ausgewachsenen Verstärkern kennt: mit wählbarer Übergangsfrequenz und allem Drum und Dran. Das prädestiniert den Cambridge sogar für das Zusammenspiel mit Amps der Prä-HDMI-Ära.
Im Hörraum demonstrierte der Neue schnell, dass er auf der digitalen Seite mit seinem exzellenten Vorgänger locker Schritt hält. Das Bild aus dem Qdeo-Scaler wirkte etwas feiner gezeichnet, der Scaler des 650ers dafür etwas ruhiger - Geschmackssache. Audio über HDMI: ein Patt.
Umso spannender geriet der Vergleich am Analogausgang. Hier machte der 751 schnell klar, dass der ältere Bruder keine Chance besitzt. Klang der 650er stets unaufdringlich und angenehm musikalisch, reichte er, wie die meisten Blu-ray-Geräte, nicht an dezidierte CD- oder SACD-Player heran.

Doch der Neue zeigte im Vergleich einen großen Abstand mit tieferem, schärfer gezeichnetem Raum, knackigerer Attacke bei Klavieranschlägen, feinerem Glanz auf Becken und schlicht größerer Dynamik: ein komplett anderes Niveau, das die Tester bislang nur von wirklich teuren BD-Playern kannten. Auch ein Querscheck durch verschiedene Medien vom MP3-File über CD und SACD bis zur hochauflösenden Blu-ray-Aufnahme änderte an den Charakterstärken nichts.

Ein größeres Kaliber musste als Vergleich herangezogen werden, um eine genaue Punkte-Einstufung zu finden. Nach verschiedenen Geräten aus dem Referenzregal blieben die Tester bei einem anderen Cambridge-Gerät hängen, dem CD-Spieler Azur C 640 V 2 (Test 3/06). Dieser 54-Punkte-Player klang nicht nur charakterlich ähnlich, er war auch das erste Gerät in der Testreihe, das ein wenig besser tönte als der Azur 751 BD. Der 640er lieferte noch etwas aggressivere Klavieranschläge, zeigte eine Spur mehr Rhythmusgefühl und Rauminformationen.
Schließlich einigte sich das Testerkollektiv auf 51 Punkte für Stereo und 59 für den Surround-Ausgang. Daran änderte sich auch nichts - egal, welches der drei Digitalfilter aktiviert war. Das linearphasige malte etwas schönfärberisch, der Raum zeigte sich angenehm aufgeräumt. Das minimalphasige Filter, das die Kollegen Dalibor Beric und Raphael Vogt bevorzugten, spielte am musikalischsten, es besaß das groovigste Rhythmusgefühl, während Kollege Johannes Maier das steilflankige Steep-Filter mit seiner trockenen, impulsiven Art vorzog.
Mit dem Cambridge Azur 751 BD kommt nun endlich ein bezahlbares Schweizer Offiziersmesser unter den Blu-ray-Playern auf den Markt. Qualitativ schließt das Gerät die Lücke zwischen den wirklich teuren High-End-Maschinen und der Brot-und-Butter-Klasse - und das zu rund dem halben Preis bisheriger Player dieses Niveaus.
Der 751 BD verbindet dies mit den Fähigkeiten aktueller Geräte aus der Massenproduktion, mit gutem Audio- und Video-Streaming-Client sowie 3D-Wiedergabe. Hinzu kommen angenehme Extras wie DVD-Audio- und SACD-Wiedergabe sowie der doppelte HDMI-Ausgang. Schließlich kredenzt der 751 einen musikalischen Stereo- und Multikanal-Analogklang, der sich dank Anagrams Q5-Upsampling feintunen lässt. Super.
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