Verbatim USB-Quick-Charger im Test

Digitale Natives besitzen oft ein Notebook, ein Tablet und ein Smartphone. Denn für Arbeit, Unterhaltung und Kommunikation sind idealerweise unterschiedliche Zugänge erforderlich. Doch Energie brauchen alle, weshalb oft Steckdosenleisten mit vielen einzelnen USB-Ladegeräten zum Einsatz kommen. Hier will Verbatim mit einer Serie unterschiedlicher, auf individuelle Ansprüche optimierter und hocheffizienter GaN-Charger Abhilfe schaffen.

Kraftpakete bis 200 W

Das kleinste Modell GaN Charger 65W mit der Modell-Nummer 32201 hat einen Listenpreis von 30 € nach Liste. Es bietet zwei USB-C- und einen USB-A-Anschluss und leistet nominell, wie der Name vermuten lässt, bis zu 65 Watt. Dabei ist es mit 59 mal 48 mal 29 Millimetern ohne angesteckten Netzstecker angenehm klein und mit 118 Gramm auch sehr leicht.

Kaum größer ist der Mini-GaN-Charger 100W mit 63 mal 57 mal 32 Millimetern ohne Netzstecker, bei schon etwas üppigeren 190 Gramm Gewicht. Seine Modell-Nummer ist die 32230, sein Preis liegt laut Liste bei 60 Euro. Auch der Mini 100W bietet drei USB-Ausgänge in der Konfiguration zweimal Typ C und einmal Typ A und auch hier ist der Name Programm. Die maximale Ausgangsleitung beträgt 100 Watt.

Mit der doppelten Ausgangsleistung von 200 Watt und drei USB-C-Anschlüssen wartet der GaN-Charger 200W (Modell-Nummer 322ß4) für 100 € laut Liste auf. Mit 83 mal 65 mal 36 Millimetern und 318 Gramm Gewicht trägt er seine Leistungsfähigkeit schon deutlicher zur Schau. Wobei er für seine Ausgangsleitung im Vergleich zu vielen Mitbewerbern immer noch als kompakt durchgeht.

Perfekt für Globetrotter

Gemeinsam ist den drei Modellen, dass sie die Netzspannung zwischen 100 und 240 Volt akzeptieren und damit von Japan über Amerika bis nach Europa an allen gängigen Versorgungsspannungen arbeiten. Dass trifft auch für das Steckerformat der Energiezufuhr zu. Die flachen in Amerika und Japan üblichen Kontakte (Typ A) lassen sich einfach aus dem Gehäuse ausklappen. Eingeklappt bilden sie den Anschluss zum im Vereinigten Königreich genutzten Typ-G-Netzstecker oder den in der EU gebräuchlichen Euro-Steckern (Typ C). Beide Adapter gehören zum Lieferumfang.

Schonendes Schnellladen

Bei der Versorgung angeschlossener Smartphones, Tablets oder Notebooks zeigen sich die Verbatim-USB-Ladegeräte universell. An ihren USB-C-Anschlüssen beherrschen sie den mehrstufigen, modernen PD-Standard (Power Delivery), jeweils in den Stufen 5, 9, 12, 15 und 20 Volt. Auch die PPS (Programmable Power Supply) genannte Variante von PD, die die Spannung in sehr kleinen Stufen einstellen kann, um den Wirkungsgrad beim Laden zu erhöhen und damit die Hitzeentwicklung des geladenen Gadgets zu verringern, beherrschen alle drei Ladegeräte auf ihren USB-C-Ports. Dabei geht der Spannungsbereich dann von fast stufenlos von 3,3 bis 21 Volt, beim 65W sind es maximal 11 Volt. Das Notebook, Tablet oder Smartphone sagt dem Netzteil bei diesen Standards, welche Spannung es momentan gerade haben möchte, und zieht dann den ihm maximal zuträglichen Strom innerhalb der Leistungsgrenzen des jeweiligen Chargers.

Die USB-A-Ports liefern ihre Ausgangsleistung nach dem von Qualcomm entwickelten QC-Standard (Quick Charge).

Leistungs-Vergleich

Die beiden kleineren Ladegeräte können an ihren beiden USB-C-Anschlüssen die Maximalleistung von 65 und 100 Watt liefern. Der größte Charger liefert an zwei seiner USB-C-Ausgänge je maximal 100 Watt, der dritte ist auf 65 Watt begrenzt. Die USB-A-Ausgänge im Falle des GaN 65W und des Mini-GaN 100W liefern maximal 30 Watt, das 200W stellt in der Spitze bis zu 60 Watt bereit. Natürlich darf die Gesamtleistung der USB-Ausgänge nicht die nominelle Ausgangsleistung des jeweiligen Ladegeräts überschreiten.

Aus dem Messlabor TESTLAB

Unsere Messungen bestätigten die Herstellerangaben. Mit maximal 64,4 (65W), 95,9 (100W) und 184 Watt (200W) erreichten sie die nominellen Leistungen gut, besonders wenn die bei hohen Strömen nicht unerheblichen Verluste in den USB-Kabeln berücksichtigt werden.

Im Leerlauf verbrauchte das 200W 0,02 Watt, das 65W und das 100W lagen mit 0,12 respektive 0,15 Watt unwesentlich darüber. In der Stromrechnung spielen diese Ladegeräte also auch dann keine Rolle, wenn sie das ganze Jahr in der Steckdose bleiben. Auch die Wirkungsgrade liegen erstaunlich nahe am nie erreichten Traumwert von 100 %. Beim 65W und beim 200 W liegen sie bei 90 %, beim 100W sogar noch 1 % höher.

Das ist selbst bei intensiver Nutzung ebenfalls für die Stromkosten irrelevant. Es bedeutet aber, dass die Ladegeräte nicht zu viel Hitze entwickeln, was sich ungünstig auf die Lebensdauer auswirken kann. Gut so. Dennoch wird das 200W im Bereich der beiden am stärksten belasteten Ausgänge bei längerem Betrieb unter Volllast gut 80 Grad Celsius warm. Eine längere Berührung ist bei dieser Temperatur zu vermeiden. Wobei angemerkt werden muss, dass eine solche Belastung im normalen Ladebetrieb unrealistisch ist, normalerweise werden die Maximalleistungen immer nur kurze Zeiten während des Ladezyklus abgerufen und seltenst auf zwei Ausgängen gleichzeitig. Doch im Labor sind Worst-Case-Tests natürlich wichtig.

Interessant: Das große 200W hat eine sogenannte Power-Factor-Korrektur. Diese sorgt dafür, dass das Ladegerät auch bei hoher Leistungsentnahme andere Geräte nicht stört. Hier liegt der PF bei fast idealen 0,91.

Der Preis-Leistungs-Sieger mit 65 Watt

Wer in der Regel nur ein Office-Notebook und ein Smartphone versorgen will, kann mit dem 65W nichts falsch machen. Die Leistung reicht zum Laden und Betreiben eines Notebooks mit normalen Anwendungen aus, Gaming, Video-Schnitt und ähnliches einmal ausgenommen. Daneben kann noch ein Smartphone mit angemessener, ohne Notebook auch mit sehr hoher Geschwindigkeit geladen werden und für Smartwatch, Bluetooth-Headset oder E-Book ist noch der dritte USB-A-Ausgang verfügbar. Für unter 30 Euro nennen wir das Marken-Qualität zum Vorzugspreis.

100W: Der kompakte Kraftprotz für unterwegs

Für Power-User, die viel unterwegs sind, ist der 100W-Charger die ideale Wahl. Obwohl er mit knapp 60 Euro im Verhältnis etwas teurer ist als das Basismodell, punktet er durch seine enorme Leistungsdichte bei gleichzeitig sehr kompakten Maßen. Er liefert genug Energie, um selbst ein leistungsstarkes Power-Notebook schnell zu laden, ohne viel Platz in der Tasche zu beanspruchen. Damit ist er der perfekte Begleiter für Pendler und Geschäftsreisende, die keine Kompromisse bei der Geschwindigkeit machen wollen.

200W: Die ultimative Ladestation für Multi-Tasker

Wer regelmäßig mehrere Hochleistungsgeräte gleichzeitig im Einsatz hat, sollte zum 200W-Modell greifen. Während andere Charger bei mehreren Anschlüssen schnell in die Knie gehen, bietet dieses Kraftpaket für rund 100 Euro massive Reserven. Es versorgt problemlos ein zweites Notebook, eine große Powerbank und zusätzliche Gadgets wie Smartphones gleichzeitig mit hoher Geschwindigkeit. Insgesamt vier Anschlüsse sorgen dafür, dass auch bei einem umfangreichen Gerätepark nie der Strom ausgeht.

Fazit

Verbatim hat mit den GaN Modellen Charger 65W, Charger 200W und Mini-GaN Charger drei sehr konkurrenzfähige USB-C/A-Ladegeräte im Angebot, die ein breites Anwendungsspektrum kompetent abdecken und nicht teuer sind. Wer die zu ihm passende Wahl trifft, kann das Thema USB-Laden zufrieden für lange Zeit ad acta legen. Jedes verdient in seiner Klasse ein „sehr gut“.