Bose Bluetooth Headset
Wenn irgendwo auf der Welt ein Bluetooth-Headset vorgestellt wird, dann ist das noch keine Meldung wert. Wenn connect dieses Bluetooth-Headset als erstes Magazin testen darf, dann auch nicht unbedingt. Wenn aber innovative Ideen dahinterstecken und das Ergebnis des Vorabtests überzeugt, dann schon. Und beides trifft auf das jüngste Kind von Bose zu.

Im schlicht Bose Bluetooth Headset genannten Freisprecher fürs Ohr steckt jede Menge Erfahrung, die aus den Produktbereichen Audio und Geräuschunterdrückung in das schicke kleine Earset eingeflossen ist....
Im schlicht Bose Bluetooth Headset genannten Freisprecher fürs Ohr steckt jede Menge Erfahrung, die aus den Produktbereichen Audio und Geräuschunterdrückung in das schicke kleine Earset eingeflossen ist.

Hinter der von Bose schmuckvoll Triport Acoustic Headphone Structure genannten Technik steckt eine Klangoptimierung, die über die Schallführung, die Form der Ohrstöpsel und den eingesetzten Lautsprecher erreicht wird. Nochmals aufwändiger fällt die Signalaufbereitung aus: Zum einen erkennt das Headset Umgebungsgeräusche des Telefonierenden und filtert sie so aus der Sprache heraus, dass sie der Angerufene kaum oder gar nicht mehr wahrnimmt, zum anderen wird der Pegel des Headsets in Abhängigkeit vom Umgebungslärm so weit angehoben, dass die Differenzlautstärke zwischen Störgeräusch und Stimme so hoch ist, dass der Gesprächspartner auch in extrem lauter Umgebung verständlich bleiben soll. Damit entfällt der Griff zur Lautstärkeregelung.
Etwas skuril erscheinen zunächst die Ohreinsätze in drei Größen - vom Öhrchen zum Löffel -, die sich mittels einer Silikonbrücke von innen an die Ohrmuschel pressen, so dass das Headset ohne Außenbügel auskommen kann. In der Praxis lässt sich das Earset aber mit einer Hand bildlich im Ohr verschrauben und hält fortan bombenfest.
Wie gut die Bedienphilosophie ist, musste sich im Test quasi zwangsweise zeigen, da das erste verfügbare Set zwar mit allem Zubehör (Aufbewahrungstasche, Ohreinsätze, Micro-USB-Ladekanel), aber noch ohne Bedienungsanleitung ausgeliefert wurde. Trotzdem gelang die Inbetriebnahme ohne großen Aufwand, da insgesamt vier Tasten genügen: Wo Power draufsteht, ist Ein- und Ausschalten drin, Plus oder Minus stehen für lauter oder leiser, das Telefonhörersymbol bezeichnet Rufannahme und Rufbeendigung, zwei LEDs signalisieren die Betriebsbereitschaft und den Ladezustand, das war's.

Vielleicht vermögen die Werbebegriffe Triport Acoustic Headphone Structure, Adaptive Audio Adjustment Technology oder Stay here Ohreinsätze zu beeindrucken, überzeugen musste aber der erste Praxistest. Und das tat er. Denn selbst bei hohen Störgeräuschen blieben die Stimmen in Sende- wie Empfangsrichtung extrem gut verständlich. Kommentare wie "ich habe gar nicht gehört, dass Du im Auto sitzt" waren keine Seltenheit und zur Schande einer werkseitigen, vorher als ordentlich empfundenen Freisprecheinrichtung wurde selbige im Vergleich zum Bose-Headset als "klar schlechter, mehr Echo" bewertet.
Der Überraschungseffekt der Rauschbekämpfungstechnik lässt sich dann noch steigern, wenn beide Gesprächspartner das damit verfeinerte Headset nutzen. Hier blieb die Sprache in beide Richtungen selbst dann verständlich, wenn Bahnhofsgeräusche oder laute Innenstadtszenarien dagegen ankämpften.
Und die Haken an der Sache? Nun, mit 148 Euro ist das Headset kein Billigangebot und außerdem ist es erst ab Januar 2011 lieferbar. Ob man soviel Geld in ein Headset investieren will, muss eine individuelle Entscheidung bleiben. Ob man warten will, auch. Dass sich das Warten aber lohnt, ist objektiv sicher.