Google TV-Stick

Chromecast im ersten Test

19.3.2014 von Hannes Rügheimer

Mit dem TV-Stick Chromecast bringt Google seine Inhalte auf den Fernseher. Connect hat das Gerät in den USA besorgt und "Google TV" einem ersten Test unterzogen. Mittlerweile ist Chromecast auch in Deutschland erhältlich.

ca. 3:25 Min
Testbericht
Google TV-Stick Chromecast
Google TV-Stick Chromecast
© Google

Chromecast war in den USA für Google-Fans ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. Denn der clevere TV-Stick kostet dort nur 35 Dollar und verspricht nicht weniger, als Android und alle Google-Inhalte auf das heimische TV-Gerät zu bringen.

Bis zum Verkaufsstart in Deutschland konnten Interessenten Chromecast über Importeure kaufen oder es von einer USA-Reise mitbringen. Wie der connect-Praxistest zeigt, läuft das US-Paket auch an deutschen Fernsehern problemlos.

Seit 19. März 2014 ist Google Chromecast auch in Deutschland erhältlich. Der Preis liegt im Online-Handel bei 35 Euro.

Google Chromecast: Erster Eindruck

Die Konzeption von Chromecast ist clever: Man steckt den Stick direkt in eine freie HDMI-Buchse des TV-Geräts, die Stromversorgung übernimmt ein mitgeliefertes USB-Kabel.

Viele Flach-TVs haben zum Anschluss von Festplatten oder Speichersticks eine freie USB-Buchse, an der die benötigten 5 Volt anliegen. In der Packung findet sich aber auch ein USB-Netzteil, dessen US-Stecker zwar mit einem Zwischensteck-Adapter an deutsche Steckdosen angepasst werden muss, aber Netzspannungen zwischen 100 und 240 Volt unterstützt.

Google Chromecast - Anschluss
Leichter Anschluss: Google Chromecast benötigt lediglich einen USB- und einen HDMI-Anschluss.
© Google

Einfache Installation per App

Auch die Erstinstallation hat Google schlau gelöst: Nach dem Anschluss des Sticks surft sein Besitzer mit einem Android- Gerät die Seite www.google.com/chromecast/setup an und lädt dort die Chromecast-App herunter.

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Die findet den nach dem Start im Wi-Fi-Direct-Modus wartenden Stick und führt den Nutzer durch ein erstes Software-Update und die Anmeldung im heimischen WLAN. Ohne Funknetz geht übrigens nichts - ein Kabel- Ethernet-Anschluss fehlt an dem Stick. Nach kurzer Einrichtungsprozedur ist Chromecast einsatzbereit.

Cast-taugliche Apps nötig

Die Chromecast-App gibt auch Tipps, mit welchen anderen Apps sich der Stick nutzen lässt. Aus dem Standard-Repertoire von Android sind dies Youtube, Google Play Music und Google Play Movies (also die Wiedergabe-Apps für im Google-Play-Store gekaufte Musik und Filme). In diesen Apps erscheint dann ein"Cast"-Symbol, das die Inhalte an Chromecast "übergibt" und so aufs TV-Gerät bringt. Auf diese Weise lassen sich etwa Youtube-Clips abspielen.

Allerdings funktioniert dies nicht mit allen Clips, weil deren Rechteinhaber die Weiterleitung an Chromecast explizit verbieten können. Dies trifft etwa für viele Promotion-Ausschnitte aus Filmen oder TV-Serien zu. Und einige weitere Chromecast- taugliche Angebote wie Netflix, Hulu Plus oder HBO Go sind in Deutschland bislang ohnehin nicht verfügbar. Das Angebot dürfte sich jedoch schnell erweitern. So wollen unter anderem Watchever und Maxdome zum Deutschlandstart Chromecast unterstützen.

Bildergalerie

Chromecast

Galerie

Galerie: Google Chromecast

Fest verbunden: Mit dem angezeigten Code stellt der Nutzer sicher, dass er sein Android-Gerät am richtigen Chromecast-Stick anmeldet.

Übergeben werden nur die URLs

Zum Verständnis des Ablaufs hilft ein Blick auf die Funktionsweise von Chromecast: Zwischen dem Android-Gerät und dem TV-Stick findet kein Streaming statt wie es bei Apples Airplay oder Googles Miracast der Fall ist (Letzteres wird von Chromecast gar nicht unterstützt).

Vielmehr übergibt eine cast-taugliche App die URL des gewünschten Inhalts an den TV-Stick, der ihn dann aktiv aus dem Web abruft. Dies macht die Übertragung stabiler und den Stick günstiger, bringt aber auch Nachteile. So ist es nicht möglich, Bild und Ton von Android- Spielen vom Smartphone oder Tablet auf den Chromecast-Stick zu schicken. Und eigene Videos oder Bilder müssen erst in Googles Cloud geladen werden, bevor sie der Stick von dort streamen kann.

Grundsätzlich bringt Chromecast auch Webseiten auf den Fernseher, wenn Googles Haus-Browser Chrome dafür mit einer speziellen Cast-Extension erweitert wurde. Die gibt es bislang jedoch nur für die Windows-, Mac-OS- und Chromebook-Varianten des Browsers, nicht aber für die Mobilversionen unter Android OS oder iOS.

Google Chromecast
Google Chromecast lässt sich bequem vom Smartphone oder Tablet aus bedienen.
© Google

Wo es unterstützt wird, klappte das "Casten" im Praxistest jedoch problemlos, und so bietet Chromecast auch für deutsche Nutzer schon eine Vielzahl an Möglichkeiten.

In den USA ist der Stick bereits sehr populär und wurde laut Google mehrere Millionen Mal verkauft. Deshalb will Google den Programmcode für Cast-Support künftig tiefer in Android verankern und es Programmierern so erleichtern, Chromecast in ihren Apps zu unterstützen. Im Februar 2014 veröffentlichte Google daher das Google Cast SDK, mit dem neue Anwendungen für Chromecast optimiert werden können. Seitdem wächst die Zahl an Chromecast-kompatiblen Apps täglich an.

Google Chromecast: Ausstattung

+sehr günstiger Preis
+kompatibel mit allen modernen TV-Geräten mit HDMI-Buchse
+gute Integration in cast-taugliche Apps
-noch eingeschränktes Angebot an Inhalten, insbesondere in Deutschland

Google Chromecast: Bedienung

+einfache Einrichtung
+einfache Bedienung
-kein direktes Streaming von Smartphone oder Tablet

Fazit

Zwar sind noch wenige Dienste in Deutschland mit Google Chromecast kompatibel, aber Nutzer von unterstützten Angeboten wie YouTube, Watchever, Google Play Movies oder Google Play Music sollten sich den TV-Stick einmal näher ansehen. Der sehr günstige Preis, die Kompatibiltät mit nahezu allen modernen TV-Geräten sowie die einfache Einrichtung und Bedienung konnten uns im ersten Test überzeugen.

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