Testbericht
Holux GPSmile 53CL
Den Namen Holux kannte man bisher hauptsächlich im Zusammenhang mit GPS-Empfängern. Warum das Know-how nicht in ein komplettes Navi packen? Das Ergebnis heißt GPSmile 53CL und ist eine echte Überraschung.
- Holux GPSmile 53CL
- Datenblatt
- Wertung


Der Schritt vom GPS-Empfänger-Hersteller zum Anbieter kompletter Navi-Lösungen scheint logisch: Das Basis-Know-how ist da, Elektronik und Software kosten nicht die Welt. So entstand das GPSmile 53CL von Holux. Den Preis hielten die Taiwanesen angenehm niedrig: 199 Euro für die hier getestete DACH-Version, 249 Euro für die europäische. Optisch richtet sich das Navi eher an Pragmatiker. Grau-schwarzes Plastik und das Fehlen jeglicher Anmutung - das ist nicht jedermanns Sache. Die Halterung macht auch keinen besonders hochwertigen Eindruck: Ein biegsamer Hals mündet in ein fixierbares Kugelgelenk, auf dem dann der Haltemechanismus für das Gerät sitzt. Die Konstruktion erweist sich während der Fahrt schnell als Wackelkandidat. Dafür kann man das Navi perfekt auf den Fahrer ausrichten. Einen Design-Award wird das Holux also nicht gewinnen, aber es soll ja auch in erster Linie den richtigen Weg finden. Also fix das Navi gestartet - und die erste Überraschung erlebt.
Software von Smart2go
Holux hat sich mit Gate5 einen kompetenten Partner ins Boot geholt. Die Navi-Software Smart2go kommt auch schon auf den Navigationsgeräten von Thomson zum Einsatz. Für Handys gibt's einen Ableger des Programms gratis zum Download im Web (www.smart2go.de ). Die guten Erfahrungen, die wir bisher mit Smart2go gemacht haben, bestätigten sich auch mit dem Holux.
Sehr leichte Bedienung

Es macht Spaß, die Software zu bedienen. Das hauptsächlich in Blau und Gelb gehaltene Styling ist frisch und ansprechend, die Grafiken sind durchweg verständlich, genau wie die Beschriftungen. Das Menü besteht in den allermeisten Fällen nur aus zwei Ebenen - sich dort zu verirren ist fast unmöglich. Zum Hauptmenü kommt man stets schnell zurück. Alle relevanten Routen- und Ansichtsoptionen sind trotzdem vorhanden. POIs findet man dank der netten Bildchen oder der Volltextsuche recht schnell, Adresse und Telefonnummer stehen immer dabei. Routen mit Zwischenzielen lassen sich leicht planen und modifizieren. Sämtliche Buttons sind ausreichend groß, die Zieleingabe blendet nicht mehr mögliche Buchstaben aus. Lieb-lingsziele kann sich man in einer Favoritenliste abspeichern.

Seine Prozessorleistung nutzt das Holux gut aus. Scrollt man etwa auf der Karte oder verwendet den Zoom, geht alles ruckelfrei und schnell. Auch beim Blättern durch die Menüs entstehen keine Wartezeiten. Die Routenberechnung geht ebenfalls flott von der Hand: Für eine 600 Kilometer lange Strecke quer durch Deutschland genehmigte sich der Lotse noch nicht einmal 20 Sekunden, in der Stadt war die Routenplanung nach maximal zehn Sekunden abgeschlossen. Auch die Zeiten für das Re-Routing gehen in Ordnung. Nur nach längeren Tunneln dauert es etwas, bis eine Alternativroute gefunden ist. Ab und zu berechnet das Navi aus Taiwan keine komplett neue Alternative, sondern führt auf den alten Weg zurück oder wählt eine etwas umständlichere Strecke.
Gut gefiel die Routenwahl durch die Stadt. Wer möglichst schnell ans Ziel will, wird es mit dem Holux auch erreichen. Man muss nicht befürchten, durch geschwindigkeitsbegrenzte Zonen geleitet zu werden. Zum Problem werden können nur Staus, denn einen TMC-Empfänger für die dynamische Stauumfahrung besitzt das Navi nicht. Dafür lotst die Stimme mit ausführlichen und freundlichen Ansagen von Abbiegung zu Abbiegung.
Gute Kartendarstellung

Das Timing der Hinweise ist zwar nicht immer ganz präzise, aber ein Blick aufs Display gibt in jedem Fall Aufschluss. Das kleine Fahrzeugsymbol steht ziemlich genau an der Stelle, wo sich das Auto in der Realität befindet. Weitere Pluspunkte bringt die flüssige Darstellung. Die Karten glänzen mit Detailreichtum, bleiben aber trotz des nicht übermäßig großen 3,5-Zoll-Bildschirms übersichtlich. Infos über Zeit und Distanz zum Ziel, die aktuelle Uhrzeit und den GPS-Status findet man in kleinen Infofeldern am Bildschirmrand links. Mehr braucht man unterwegs nicht. Für diese solide Navigationsleistung sind 199 Euro schon ein guter Preis - Holux packt aber noch einen Musikplayer, einen Foto- und einen Textbetrachter drauf. Angesichts der Gehäusegröße könnte man das Gerät durchaus als tragbaren MP3-Player einsetzen. Nur der Audio-Ausgang für einen Kopfhörer wurde vergessen. Hier sollte Hulux schnell nachbessern, denn über den kleinen Lautsprecher macht Musik keinen Spaß. So bleiben die Extras Gimmicks, die man selten benutzt.
Fazit
Das erste Komplett-Navi von Holux wirkt insgesamt sehr einfach, aber es fehlt ihm an nichts. Einsteiger werden sich über die leichte Bedienung freuen. Technikfreaks würden sich sicher mehr Konfigurations- und Erweiterungsmöglichkeiten wünschen, doch das Holux GPSmile 53CL ist schlicht ein verlässlicher Lotse zum günstigen Preis - nicht mehr und nicht weniger.
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