Huawei P50 Pocket im Test
Mehr zum Thema: HuaweiHuaweis neues P50 Pocket ist wohl eines der schicksten Foldables auf dem Markt. Der Preis dafür ist saftig, und das Pocket hat leider mit ein paar Problemen zu kämpfen. Mehr dazu lesen Sie in unserem Test.

- Huawei P50 Pocket im Test
- Huawei P50 Pocket im Kameratest
Nachdem sich die letzten Falt-Smartphones von Huawei eher am Stil von Samsungs Galaxy Fold orientiert hatten – ein normales Außendisplay und ein großes Innendisplay – kommt die neueste Generation im Klapphandy-Design. Für die von uns getestete Premium Edition muss man 1599 Euro berappen. Sehr...
Nachdem sich die letzten Falt-Smartphones von Huawei eher am Stil von Samsungs Galaxy Fold orientiert hatten – ein normales Außendisplay und ein großes Innendisplay – kommt die neueste Generation im Klapphandy-Design.
Für die von uns getestete Premium Edition muss man 1599 Euro berappen. Sehr viel Geld für ein Foldable, was mit mehreren Problemen zu kämpfen hat. Doch beginnen wir mit den positiven Dingen.
Ein dickes Lob verdient Huawei für das Design. Bereits die Umverpackung des Kartons ist mit einem Scherenschnittmuster verziert. Das Gerät an sich macht in der Premiumversion seinem Namen ebenfalls alle Ehre: Dafür sorgt nicht nur der goldene Farbton, sondern auch der Metallrahmen und die geriffelte Oberfläche der Glasrückseite, die das Scherenschnittmuster auf der Verpackung aufgreift.
Optisch und haptisch verdient das P50 Pocket die volle Punktzahl. Mit seinen Abmessungen von 8,7 x 7,5 Zentimetern ist das Foldable gefaltet fast quadratisch. Seine Dicke von 15 Millimetern klingt nach viel, aber das Pocket verschwindet trotzdem ohne großes Auftragen in der Hosentasche. Dort verbleibt es auch bequem beim Sitzen. Hier dürften die meisten anderen Smartphones unangenehm drücken.

Wie schaut die Huawei P50 Pocket von außen aus?
Die Front beherbergt neben der runden Kameraeinheit auch ein Zweitdisplay mit 1 Zoll Diagonale. Es dient als Allways-On-Display. Als Statusdisplay zeigt es Uhrzeit, Datum, Akkustand, Benachrichtigungen und das Wetter an. In den Einstellungen kann man das Design konfigurieren.
Außerdem lässt es sich bei Selfies oder Videos mit der Frontkamera als Sucher nutzen, was nicht nur praktisch ist, sondern auch qualitativ hochwertige Portraits verspricht. Die Fotoqualität des P50 Pocket ist dabei über alle Kameras gerade bei viel Licht sehr gut, baut aber bei Dunkelheit stark ab.
Was macht die Huawei P50 Pocket besonders?
Einzigartig ist die Ultraspektrum-Kamera. Zusammen mit der kleinen UV-Leuchte auf der Rückseite knipst man damit spannende Fotos von fluoreszierenden Materialien. Eine praktische Anwendung hat Huawei gleich mit eingebaut: Den Sonnencreme-Test über eine spezielle App. Da eingecremte Stellen UV-Strahlung weniger reflektieren als ungeschützte Haut, werden sie in der Aufnahme sichtbar. So sieht man, wie gleichmäßig der Schutz ist.
Unboxing: Huawei P50 Pocket - Das neueste Falt-Smartphone
Wie schaut das Display des Huawei P50 Pockets aus?
Wer das P50 Pocket öffnet, erblickt ein großes 6,9-Zoll-Display. Die Displayränder an den Längsseiten sind dabei vergleichsweise schmal. Ein weiteres Plus: Huawei hat wie Oppo beim Find N die Falz, die durch das Falten in der Mitte entsteht, so gut wie eliminiert.
Optisch ist sie kaum wahrnehmbar, und haptisch spürt man nur eine minimale Delle. Huawei erreicht dies durch eine Wassertropfenform beim Zusammenfalten des Panels. Die Qualität des Displays leidet übrigens nicht dadurch, diese ist beim P50 Pocket sehr gut und auch messtechnisch auf Top-Smartphone-Niveau.
Dank der fixen Bildwiederholrate von 120 Hertz scrollt man flüssig durchs Web. Die Auflösung des Displays liegt typisch bei Full HD+ (1188 x 2790 Pixeln). Wem die Farbgebung der Anzeige nicht zusagt, der kann diese in den Einstellungen justieren. Der Fingerabdruckscanner liegt übrigens nicht unter dem Screen, sondern befindet sich im Gehäuserahmen und dient dort zusätzlich als Power-Knopf.

Wie gut ist die Systemleistung des Huawei P50 Pockets?
Wo wir gerade bei Power sind: Systemleistung hat das P50 Pocket massig. Unter dem biegsamen Display sitzt mit dem Snapdragon 888 Qualcomms High-End-Chip aus dem letzten Jahr. Ihm stehen satte 12 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung. Damit bedient man nicht nur das System sehr flüssig, auch Gaming ist selbst in den höchsten Einstellungen absolut kein Problem. Für Apps, Bilder und Co. sollten die 491 GB ROM locker genügen. Zusätzlich kann noch eine Nano-Memory-Card eingeschoben werden – Huaweis proprietäre Speicherkarte.
Huawei P50 Pocket technische Daten
Vollbild an/ausFeature | Wert |
---|---|
Preis und Speicher: | 1.599 Euro mit 12/512 GB (Premium Edition), 1.299 Euro mit 8/256 GB |
Farben: | Gold, Weiß |
Größe und Gewicht: | 76 x 76 x 15 Millimeter (geschlossen) / 170 x 76 x 7 Millimeter (offen) und 195 Gramm |
SoC: | Qualcomm Snapdragon 888 4G mit 2,84 GHz |
Display: | OLED mit 120 Hz, 6,9 Zoll und 2.790 x 1.188 Pixel |
Hauptkamera: | Ultraweitwinkel mit 13 MP, F2.2 + Weitwinkel mit 32 MP, F1.8 + Weitwinkel mit 40 MP, F1.8 |
Frontkamera: | mit 11 MP |
Konnektivität: | 4G, 3G, 2G, WiFi 6, Bluetooth 5.2, NFC, USB-C |
Dual-SIM oder NM Card: | 1x Nano SIM + 1x Nano SIM oder + 1 x NM Card |
Akku: | 4.000 mAh |
System: | EMUI 12 mit Android 11 |
Besonderheiten: | 40-Watt-Netzteil im Lieferumfang |
Ist das Huawei P50 Pockets 5G fähig?
Dual-SIM ist obendrein möglich, und was die Mobilfunkverbindung anbelangt, sind wir nun beim ersten Knackpunkt angekommen: Denn das Pocket unterstützt kein 5G. Für ein Top-Smartphone im Jahr 2022 ist das bitter. Auch wenn man zum Kaufzeitpunkt noch kein 5G nutzt, ist es doch wenig zukunftssicher, ein Phone in der Preisliga ohne den aktuellen Standard zu erwerben. Natürlich lässt Huawei das Feature nicht absichtlich weg. Vielmehr ist der Hersteller durch die andauernden US-Sanktionen dazu gezwungen.

Testergebnisse: Huawei P50 Pocket
Vollbild an/ausHuawei P50 Pocket | Testergebnisse |
---|---|
Preis (Euro) | 1599 |
Preis-Leistungs-Verhältnis | ungenügend |
Ausdauer (max. 125) | befriedigend (103) |
Ausstattung (max. 210) | gut (172) |
System (max. 50) | 45 |
Display (max. 35) | 33 |
Connectivity (max. 25) | 22 |
Kamera (max. 80) | 56 |
Audioplayer (max. 5) | 4 |
Features (max. 5) | 5 |
Lieferumfang (max. 10) | 7 |
Handhabung (max. 40) | gut (30) |
Handlichkeit (max. 20) | 14 |
User-Interface (max. 5) | 5 |
Verarbeitungsqualität (max. 15) | 11 |
Messwerte (max. 125) | befriedigend (91) |
Akustik (max. 55) | 37 |
Senden und Empfangen (max. 70) | 54 |
LTE-Bewertung | gut |
GSM-Bewertung | befriedigend |
URTEIL max. 500 | 396 gut |
Welche Features hat das Huawei P50 Pockets noch?
Die restliche Connectivity ist mit Wi-Fi 6, NFC und Bluetooth 5.2 auf aktuellem Stand. LDAC ist als High-Res-Audiocodec an Bord. Über den USB-C-Port lässt sich sogar ein Monitor anschließen.Allgemein bekannt ist mittlerweile die Software-Problematik bei Huawei. So läuft das P50 Pocket mit der Open-Source-Version von Android 11 und EMUI 11 als Nutzeroberfläche. Google-Dienste und Cloud-Anwendungen fehlen also immer noch. Apps bezieht man nur über Huaweis App Gallery. Im Labor hat das Pocket einen mäßigen Auftritt. So ist die Laufzeit mit 7,5 Stunden eher bescheiden. Auch wenn schnelles Laden mit 40 Watt an Bord ist. Stärkere Probleme hat das Phone bei der Telefonieakustik, wo die Geräuschunterdrückung sowie die Lautstärke in beide Richtungen besser ausfallen dürften.
Fazit
Mit 396 Punkten ist das P50 Pocket vor Samsungs Flip 3 (hier unser erster Test) eines der besten Klapp-Smartphone auf dem Markt. Für den sehr hohen Preis bekommt man allerdings hinsichtlich der Software- und 5G-Problematik woanders deutlich mehr Phone fürs Geld. Dann aber wohl deutlich weniger stylish.