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Technik. Tests. Trends.
Testbericht

Jamo C-605

Für 700 Euro findet sich bei Jamo die C-605, die auch mit widrigen Umgebungen bestens klarkommt.  

Autoren: Redaktion connect und Malte Ruhnke • 19.3.2008 • ca. 1:25 Min

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© Archiv
Inhalt
  1. Jamo C-605
  2. Datenblatt

Schon die kompakte C-603 bewies, dass es mit der dänischen Traditionsmarke Jamo klanglich rapide aufwärts geht. Die Chassistechnik, die ihr zum Testsieg verhalf (AUDIO 3/08), steckt im Wesentlichen auch in der nur 86 Zentimeter niedrigen Standbox namens C-605: Die lackierte Gewebekalotte wird von ...

Schon die kompakte C-603 bewies, dass es mit der dänischen Traditionsmarke Jamo klanglich rapide aufwärts geht. Die Chassistechnik, die ihr zum Testsieg verhalf (AUDIO 3/08), steckt im Wesentlichen auch in der nur 86 Zentimeter niedrigen Standbox namens C-605: Die lackierte Gewebekalotte wird von einer entkoppelten, hornähnlichen Schallführung unterstützt, was den Abstrahlwinkel deutlich verengt und Kantenreflexionen ebenso verringert wie ungewollten Hallnebel in unbedämpften Hörräumen. Tieftöner aus versteiftem Kunststoff hat die Jamo C-605 gleich zwei; ein Aluminium-Dorn in der Konusmitte und ein aufgeklebter Filzring sollen diese kompressions- und klirrarm machen. 

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Die Hochtöner-Schallführung und der Metall-Plug im Tieftöner
© Foto: H.Härle

Dass die Entwickler ihre Hausaufgaben mehr als gemacht haben, zeigte sich im Labor: Die kleine 605 erreichte stolze 109 Dezibel bei unverzerrtem Maximalpegel. Offenbar hat Jamo das Budget hauptsächlich in die sprichwörtliche Schokolade gesteckt, denn das Gehäuse kann gewisse Sparmaßnahmen nicht verhehlen: schlicht die Folie, nur wenig wertig die dünnen Plastikverkleidungen.

Hörtest

Die Jamo C-605 legte dynamisch los wie die Feuerwehr, gab sich jedoch tonal etwas bedeckt. Schuld waren aber nur die hohen Sitzmöbel des AUDIO-Hörraums - hier wird immerhin hart gearbeitet und nicht geruht. Eine vertikale Anwinkelung der Box dank der mitgelieferten Spikes öffnete auch ihre Klangfarbenpalette. Und siehe da, trotz einer leicht schlanken, zuweilen bemüht-engen Stimmdarstellung war sie im "Poor Boy Blues" von Chet Atkins und Mark Knopfler ("Blues Notes", Zounds) eindeutig die ehrlichste und zugleich transparenteste Box, spielte mit Punch haarscharf auf den rhythmischen Punkt. Ihr Abbild der Berliner Philharmonie im Finalsatz von Dvoraks 8. Sinfonie (AUDIO pure music one, Bose) geriet derart plausibel und lebensecht, dass man das Gefühl gewann, hier eine echte High-End-Box vor sich zu haben.

Fazit

Wow! Was die Jamo-Ingenieure hier hingezaubert haben, verdient wirklich Respekt. Die Kleine nimmt es auch mit  weit teureren und größeren Konkurrenten auf, sie ist zudem ein echter Problemlöser für unbedämpfte Räume.

Aufstellung: Genau auf den Hörer richten, auch vertikal. Nicht für große, zugleich hallige Räume, frei stehend auch in kleinen.

Jamo C 605

Vollbild an/aus
Jamo C 605
Jamo C 605
HerstellerJamo
Preis700.00 €
Wertung74.0 Punkte
Testverfahren1.0