Testbericht
Lautsprecher Audio Physik Sitara
Die Stärken der Audio Physik Sitara (2300 Euro das Paar) lagen in den Disziplinen Feingefühl und Offenheit, wo sie, gefüttert mit den passenden Klangbeispielen (kleine Besetzungen, maßvolle Pegel), ganz hervorragend abschnitt.
- Lautsprecher Audio Physik Sitara
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Großer Klang aus kleinen Abmessungen, so das Motto der neuen Sitara von Audio Physic. Die grazile, wunderhübsche Säule profitiert von zahlreichen Erkenntnissen beim Bau größerer Modelle - bei deutlich günstigerem Preis.

So kostet der jüngste Spross der Briloner Nobelmanufaktur gerade mal 15 Prozent mehr als die Yara II Superior (Testsieger der 2000-Euro-Klasse in stereoplay 6/2008), gleicht aber optisch und konstruktiv mehr der rund ein Drittel teureren Tempo aus Heft 12/2007.
Damit ist die Sitara die zur Zeit günstigste Standbox im Audio-Physic-Programm mit den wunderschönen geschwungenen Gehäusen, deren Formensprache und Stabilität bei Kunden wie Testern gleichermaßen gut ankommt. Sowohl Geometrie (teilweise rund) als auch Aufbau (sandwichähnlich) wirken klangfördernd.
Integraler Bestandteil sind die auskragenden Metallstreben, die den betont schlanken Figuren den nötigen Halt geben und eine wirksame Entkopplung vom Boden sicherstellen.

Klangrelevante mechanische Elemente besitzt die Sitara zuhauf. Was auch daran liegen mag, dass der Chefentwickler des Hauses als ehemaliger Bauingenieur solchen Themen mehr Aufmerksamkeit widmet, als es anderen in den Sinn käme.
So trägt die Sitara ein mechanisch vom Gehäuse entkoppeltes, besonders hochwertiges Anschlussterminal. Und ihre beiden kaum 15 Zentimeter großen Konustreiber nutzen die von der Tempo bewährten Doppelkörbe, die störende Vibrationen von den Membranen fernhalten.
Der Kaufpreis zeigt sich beim Hochtöner, einer vergleichsweise braven Gewebekalotte ohne besondere Finessen. Auch gibt es keine seitlichen Bässe wie bei der Tempo. Deren Aufgaben obliegen den in Zweieinhalbwegemanier divergierend beschalteten Mitteltönern mit hochfesten Alumembranen, die für diesen Zweck gut gerüstet sind.

Die Sitara war weder messtechnisch noch klanglich ein Freund tiefschürfender Bässe oder monströser Pegel. Wobei die gemessenen 102 Dezibel pro Box in 1 Meter Entfernung objektiv keineswegs wenig sind und signalisieren, dass man mit der Sitara durchaus laut hören kann, auch wenn der Rest des Feldes durchweg höhere Reserven zu offenbaren wusste.
Die Stärken der weiß glänzenden Schönheit lagen in den Disziplinen Feingefühl und Offenheit, wo sie, gefüttert mit den passenden Klangbeispielen (kleine Besetzungen, maßvolle Pegel), ganz hervorragend abschnitt. Angetan waren die Tester insbesondere von ihrer räumlichen Abbildung. So holografisch genau staffelte in dieser Runde sonst nur die Cabasse, die tonal jedoch unbeholfener schien. Gourmets und Genießer, soviel ist klar, sind bei der Sitara allerbestens aufgehoben.
Stärken
+ Aufwendig gestaltetes Gehäuse; erstklassige Konustreiber; klingt herrlich offen und detailverliebt
Schwächen
- Bass und Pegeltalent für manche Anwendungen knapp bemessen
Audio Physic Sitara
Audio Physic Sitara | |
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Hersteller | Audio Physic |
Preis | 2300.00 € |
Wertung | 55.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |