Terramaster F4 SSD im Test: Kompaktes NVMe-Heimrechenzentrum
Das F4 SSD verzichtet auf herkömmliche HDDs und setzt stattdessen voll auf NVMe-SSDs. Unser Test zeigt, für wen sich dieser All-Flash-Ansatz lohnt.

Klein, schlicht und schick präsentiert sich das Terramaster F4 SSD, dessen Leergehäuse noch handlicher ist, als das etwas größere und deutlich teurere Modell F8 SSD Plus, das wir einige Monate zuvor getestet haben. Dafür nimmt der F4 SSD NAS auch nur maximal vier statt acht M.2-NVMe-Speicherrie...
Klein, schlicht und schick präsentiert sich das Terramaster F4 SSD, dessen Leergehäuse noch handlicher ist, als das etwas größere und deutlich teurere Modell F8 SSD Plus, das wir einige Monate zuvor getestet haben. Dafür nimmt der F4 SSD NAS auch nur maximal vier statt acht M.2-NVMe-Speicherriegel auf und wird mit einem 5GbE-Port ans LAN angebunden, während der F8 SSD über einen 10GbE-Port verfügt.
Wir testen das kleine NAS mit vier Ironwolf-M.2-SSDs von Seagate, die wir über den mitgelieferten Schraubenzieher in die vier PCIe-Gen3-M.2-Slots einbauen. Das NAS-Gehäuse selbst lässt sich komfortabel ohne Werkzeug über eine einzige Schraube öffnen.

Wie komfortabel ist das NAS-Setup der F4 SSD?
Als Arbeitsspeicher sind bereits 8 GByte DDR5-RAM vorinstalliert, wobei das NAS bis auf maximal 32 GByte RAM erweiterbar ist. Da nur ein SODIMM-Slot verfügbar ist, muss der bereits vorhandene Speicher bei einer Aufstockung des RAMs ersetzt werden.
Für das Setup des NAS wird man im Browser direkt zu einem anschaulichen „Installation Video Guide“ als YouTube-Video geführt (siehe unten), das unter anderem sehr schön das Hardware-Setup und auch einige Software-Einstellungen zeigt – allerdings nur mit Hinweisen in englischer Sprache.
Alternativ gibt es auch ein ausführliches, Browser-geführtes Setup auf Deutsch, bei dem die Initialisierung des NAS und die Installation des TNAS-Betriebssystems automatisch erfolgt.
How to Install a Hard Drive - for TerraMaster F4 SSD
Doch Achtung: Der Assistent packt ohne Rückfrage alle vier verbauten NVMe in einen Speicherpool und legt nach dem Start der (T)RAID-Synchronisierung auch gleich ein Btrfs-Volume samt Public-Ordner an.
Das beschleunigt zwar das Setup ungemein, doch wer seinen Speicher gerne anders organisieren möchte, muss danach im Speicher-Manager wieder alles ummodeln. Hier wäre es schön, wenn man im Setup auch einen manuellen Modus für die Speicherorganisation wählen könnte.
Was bedeutet der geringe Stromverbrauch für den Dauerbetrieb?
Die Leistungsaufnahme eines voll bestückten F4 SSD erreicht im Leerlauf nicht einmal 14 Watt und steigt bei Schreibvorgängen auf etwa 25 Watt an, was für ein NAS mit 5GbE-Anbindung absolut in Ordnung geht. Der im TOS-Webmenü der NAS angezeigte Sleep-Modus bezieht sich noch auf HDD-Speicher und hat keine Auswirkungen auf die verbauten M.2-Speicher.

Wer also den Energieverbrauch des NAS drücken möchte, indem er das Gerät beispielsweise nachts herunterfährt, der sollte den automatischen Ein-/Ausschaltplan des F4 SSD nutzen und dabei auch gleich Wake-on-LAN (WoL) aktivieren.
Letzteres wiederum schaltet auch automatisch die Funktion „Auto Power on“ ein, die den NAS nach einem Stromausfall automatisch hochfährt. Das ist wichtig, denn nach einer Unterbrechung der Stromversorgung funktionieren Zeitplaner und WoL erst wieder nach einem erneuten Booten der NAS. Lassen Sie deshalb die Funktion „Auto Power on“ immer aktiv, wenn Sie den Zeitplaner oder WoL nutzen!
Auch beim F4 SSD dient der rückwärtige HDMI-Ausgang aktuell nur zur Anzeige der TNAS-Konsole und bietet keine erweiterte Multimedia-Funktion wie zum Beispiel das direkte Abspielen von NAS-Inhalten (Filme etc.) am Fernseher.

Wie gut funktioniert die KI-Bilderkennung im Terramaster-NAS?
Die KI-gestützte Bildverwaltung „Photos“ in dem Terramaster-NAS arbeitet ziemlich flott. Für mehr als 1000 Fotos werden nur etwa 4 Minuten zur Indexierung und Erzeugung der Vorschaubilder benötigt. Weitere 5 Minuten sind dann noch für die Erkennung von Gesichtern („Menschen“) fällig oder auch für die Zuordnung der Fotos zu verschiedenen Kategorien („Szenen“), wie zum Beispiel Blume, Hund, Katze, Himmel, Berg usw. Das klappt bei einigen Szenen schon ziemlich gut.
Die zahlreichen Fehleinschätzungen der KI lassen sich manuell korrigieren. Schade nur, dass Bilder mit Gesichtern, die von der KI nicht als solche erkannt wurden, auch nachträglich nicht einer bestimmten Person zugeordnet werden können. Diese Option sollte Terramaster noch einbauen.

Welche Snapshot-Funktion schützt im Ernstfall – und welche nicht?
Ansonsten kommt das kleine NAS mit einer Fülle an Sicherungsoptionen (siehe Bild oben) inklusive einer funktionierenden ordnerbasierten „Snapshot“-Funktion.
Achtung: Eine zweite, Volume-basierte Snapshot-Funktion namens „Dateisystem Snapshot“ hat im Test nicht funktioniert. Wer also im Ernstfall keine böse Überraschung erleben möchte, sollte sich aktuell nur auf die ordnerbasierte „Snapshot“-Funktion verlassen.
Fazit: Für wen lohnt sich der Kauf des Terramaster F4 SSD?
Das F4 SSD ist ein sehr handliches, schnell angebundenes NVMe-NAS, der sich dank guter Setup-Infos und -Videos problemlos einrichten lässt. Das Gerät verfügt über alle grundlegenden NAS-Sicherungsfunktionen inklusive flotter KI-Fotoverwaltung, wenn auch manche der Einstellungen und Apps sowie Teile der (Online-) Hilfe-Dokumentation noch optimiert werden können.
Das F4 SSD ist vor allem für Anwender geeignet, die Wert auf Geschwindigkeit, Kompaktheit und Energieeffizienz legen. Allerdings sollte man die Gesamtkosten im Blick haben: Wer das F4 SSD mit vier NVMe-SSDs nachrüstet, muss bei aktuellen Marktpreisen mehrere Hundert Euro zusätzlichen Investitionen rechnen. Bei knappen Budgets ist das Terramaster F4-424 mit HDD-Bays vielleicht eine Alternative.
Spartipp: Aktuell bietet Terramaster das F4 SSD mit einem doppelten Rabatt bei Amazon an. Um das Angebot zu nutzen, müssen Käufer zunächst den 10 Prozent-Coupon auf dieser Amazon-Seite aktivieren und anschließend den zusätzlichen 10-Prozent-Aktionscode F4SSDMEDIA1 im Warenkorb im Bereich "Zahlungsweise" eingeben.
Wer die Aktion verpasst hat, sollte das F4 SSD weiter im Auge behalten, denn der Hersteller startet regelmäßig neue Rabattaktionen.