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IPTV-Dienste im Vergleich

IPTV-Test 2025: Welcher Festnetzbetreiber hat das beste Angebot?

Längst hat sich Fernsehen übers Internet von einer Exotenlösung zu einem gleichberechtigten Empfangsweg für Fernsehen etabliert – neben Satellit und Kabel. Weil IPTV-Angebote auch nicht mehr fest mit dem Internetanschluss gekoppelt sind, stellt sich umso mehr die Frage: Wer hat den besten IPTV-Dienst?

Autor: Hannes Rügheimer • 1.7.2025 • ca. 5:55 Min

Online-Siegel
Testsieger
TelekomMagentaTV Smart
Juli 2025
IPTV-Vergleichstest 2025
IPTV-Dienste im Vergleich
© Proxima Studio / shutterstock.com

Laut einer Umfrage, die das Statistikinstitut YouGov im Januar 2025 im Auftrag des Streaminganbieters Zattoo durchgeführt hat, empfangen rund 43 Prozent der deutschen Zuschauer Fernsehen primär über das Internet. Dabei werden allerdings Nutzer mitgezählt, die praktisch gar kein lineares TV mehr ...

Laut einer Umfrage, die das Statistikinstitut YouGov im Januar 2025 im Auftrag des Streaminganbieters Zattoo durchgeführt hat, empfangen rund 43 Prozent der deutschen Zuschauer Fernsehen primär über das Internet. Dabei werden allerdings Nutzer mitgezählt, die praktisch gar kein lineares TV mehr schauen und fast ausschließlich Streaminginhalte konsumieren.

In jedem Fall nimmt IPTV, der Empfang von TV-Signalen via Internetprotokoll, den klassischen Empfangswegen Kabel und Satellit kontinuierlich Anteile ab. Einen weiteren Schub für diesem Trend hat der Wegfall des sogenannten Nebenkostenprivilegs für Kabelfernsehen im vergangenen Jahr ausgelöst.

Grundsätzlich steht IPTV jedem Interessenten offen, der eine reale Internetgeschwindigkeit von mindestens 10 Mbit/s erreicht – besser sind aber 25 Mbit/s oder mehr. Längst haben die großen Vier, die wir im vorliegenden Test vergleichen, ihre entsprechenden Angebote auch für jene Kunden geöffnet, die ihre Internetleitung von einem anderen Anbieter beziehen.

Streaminginhalte fast immer dabei

Die Angebote tragen allerdings sich zunehmend verändernden Sehgewohnheiten Rechnung: Zum linearen Programmangebot gesellen sich bei den einschlägigen Diensten auch Streaminginhalte – sei es aus den Mediatheken der Sender, aus eigenen Online-Videotheken oder aus typischen Streamingdiensten.

Netflix lässt sich bei allen IPTV-Anbietern außer 1&1 hinzubuchen, besonders groß ist das Sortiment an möglichen Zusatzdiensten bei der Telekom, die sich mittlerweile als „Content Aggregator“ versteht. Die Oberflächen der Set-Top-Boxen sind gezielt dafür ausgelegt, fließend zwischen klassischen TV-Sendern und den streaming-basierten Zusatzinhalten zu wechseln.

Obwohl dies den Seh- und Nutzungsgewohnheiten jüngerer Anwender entgegenkommt, sollten Familien bedenken: Weniger technikaffine und ältere Menschen tun sich mit der Nutzung von IPTV häufig schwer: Gegenüber dem gewohnten Zappen mit der Fernbedienung des TV-Geräts sind das Umschalten auf eine Set-Top-Box und das Hantieren mit einer zweiten Fernbedienung sowie einer komplett eigenständig konzipierten Bedienoberfläche oft zusätzliche Hürden.

Nur wenige Smart-TVs integrieren IPTV-Empfang in ihr eigenes Bedienkonzept – und solche Modelle sind wiederum selten die erste Wahl für Menschen, die „einfach nur fernsehen“ wollen. Diese Einschränkung gilt jedoch für den Empfangsweg IPTV generell und somit gleichermaßen für alle vier hier angetretenen Kandidaten.

Wie im vergangenen Jahr haben wir auch diesmal die IPTV-Angebote der vier bundesweiten Netzbetreiber Telekom, o2, Vodafone und 1&1 unter die Lupe genommen. Neben dem Programm- beziehungsweise Inhaltsangebot, Bedienkonzept und Funktionsumfang standen dabei auch wieder die Bild- und Tonqualität im Fokus.

Wobei festzustellen ist: Bei ausreichender Internetgeschwindigkeit fallen die Unterschiede gerade in dieser Hinsicht recht gering aus. Umso mehr Grund für die Interessenten, ihre Wahl von den anderen genannten Aspekten abhängig zu machen.

Hier unsere Kandidaten:

1. Platz: Telekom MagentaTV Smart; sehr gut (466 von 500 Punkten)

Online-Siegel
Testsieger
TelekomMagentaTV Smart
Juli 2025
Telekom MagentaTV Smart im Test
IPTV-Angebote der Festnetzbetreiber Telekom MagentaTV Smart im Test
93,2%

2. Platz: 1&1 HD TV; sehr gut (439 von 500 Punkten)

1&1 HD TV im Test
IPTV-Angebote der Festnetzbetreiber 1&1 HD TV im Test
87,8%

3. Platz: Vodafone GigaTV Home Net; sehr gut (435 von 500 Punkten)

Vodafone GigaTV Home Net im Test
IPTV-Angebote der Festnetzbetreiber Vodafone GigaTV Home Net im Test
87,0%

4. Platz: Telefónica o2 TV; sehr gut (429 von 500 Punkten)

Telefónica o2 TV im Test
IPTV-Angebote der Festnetzbetreiber Telefónica o2 TV im Test
85,8%

IPTV-Test 2025: Ausstattung und Testergebnisse zum Download

So testet connect

Da alle Anbieter die feste Kopplung ihrer IPTV-Dienste an ihre Anschlüsse aufgelöst haben, konnten wir alle vier Kandidaten an einem normalen Internetzugang testen. Die Anbieter haben uns zu diesem Zweck für den Testzeitraum Zugänge zu den jeweils aktuellsten Plattformen ihrer IPTV-Dienste zur Verfügung gestellt.

Zum Einsatz für die Tests kam eine VDSL-Leitung mit real 108/41 Mbit/s Durchsatz – in jedem Fall schnell genug für IPTV „OTT“. Das bezeichnet Over-the-Top-Dienste, sie setzen also auf einem vorhandenen Internetangebot auf und sind nicht von traditionellen Verbreitungswegen wie Kabel oder Satellit abhängig.

Die Beurteilungen von Bild- und Tonqualität haben wir an einer Heimkinoinstallation mit 55-Zoll-OLED-TV und Dolby-Atmos-fähigem Raumklangsystem durchgeführt. Sie tragen jeweils maximal 50 Punkte zum Gesamtergebnis bei, beinhalten aber auch Bewertungen für das Vorhandensein von Features wie HDR, HDR10 und/oder Dolby Vision beim Bild oder Dolby Atmos beim Ton.

Die Bewertung von Funktionen und Komfortmerkmalen (maximal 90 Punkte) basiert auf unseren praktischen Tests, ergänzend haben wir sie zum Testzeitpunkt Mitte Juni 2025 auf den Webseiten der Anbieter recherchiert.

Letzteres gilt auch für Programmangebot (maximal 100 Punkte) und Abo-Konditionen (maximal 20 Punkte). Diese Bewertungskriterien haben wir ebenfalls zusätzlich in praktischen Tests der verifiziert beziehungsweise gegengecheckt. Zum Ausprobieren sowie für die Bild- und Tonbewertung haben wir die von den Anbietern zu ihren Diensten gelieferten originalen Set-Top-Boxen in ihrer jeweils neuesten Generation genutzt.

Telefónica/o2 bietet kein eigenes Endgerät an, hat uns aber bestätigt, dass ein Apple TV 4K der dritten Generation (2022) das leistungsstärkste Empfangsgerät ist – deshalb haben wir die o2-TV-App auf dieser Hardware installiert und bewertet. Für Merkmale, die allerdings allein von der Apple-Hardware beigetragen werden (beispielsweise die Adaption des Bildsignals in Dolby Vision) vergaben wir aber nur die halbe mögliche Punktzahl.

Auf den praktischen Tests basiert auch die Bewertung von Bedienung (maximal 90 Punkte) und der Empfangshardware an sich (max. 60 Punkte). Die Tests fanden Mitte Juni 2025 für alle Kandidaten an mehreren Tagen inklusive einem Wochenende und zu unterschiedlichen Uhrzeiten statt, um Lastsituationen durch starke Nachfrage zu berücksichtigen.

Fazit: Hannes Rügheimer, connect-Autor

Der Vorjahressieger Telekom konnte sich in Details weiter steigern und hat sich vor allem im Hintergrund seines Diensts MagentaTV weiter verbessert. Im Paket mit der starken Empfangsbox „MagentaTV One“ und einem individuellen Menü an zusätzlichen Streamingangeboten haben die Bonner eindeutig die Nase vorn. So erzielten sie eine Verbesserung um zehn Punkte und abermals den eindeutigen Testsieg.

Den größten Sprung nach vorn macht in unserer Bewertung jedoch 1&1: Um satte 34 Punkte hat sich das Angebot aus Montabaur verbessert, was einen Sprung von der Note gut auf einen sehr guten zweiten Platz begründet. Besonders freut uns, dass der Anbieter offensichtlich eine ganze Reihe der von connect im Vorjahr kritisierten Details angegangen ist und verbessert hat. Davon profitieren nun vor allem die Kunden.

Nach wie vor solide und ebenfalls sehr gut ist das Angebot von Vodafone, das allerdings den Besitz einer der von den Düsseldorfern vermieteten Empfangsboxen „GigaTV Home Box“ oder „GigaTV Home Box Sound“ zwingend voraussetzt.

Auch o2 TV erzielt die Note sehr gut. Durch die Umstellung des Angebots weg von WaipuTV und hin zu einer eigenen Plattform büßt es allerdings zum Vorjahr ein paar Punkte ein.

Glossar

  • EPG „Electronic Program Guide“
    „Elektronische Fernsehzeitschrift“. Ein digitaler Programmüberblick auf dem Empfangsgerät, der laufende und künftige Sendungen anzeigt und in der Regel den Wechsel dorthin beziehungsweise eine Aufnahmeprogrammierung erlaubt. Die Programminfos kommen von den Sendern, zum Teil ergänzt aus dem Internet.
  • FAST-Programme steht für „Free Ad-supported Streaming TV“ und meint Programminhalte (sowohl von klassischen TV-Sendern als auch von speziellen Streamingkanälen), die gratis empfangbar sind und sich durch Werbung finanzieren.
  • HbbTV „Hybrid Broadcast Broadband TV“.
    Diese Funktion, die typischerweise auf SmartTVs zur Verfügung steht, kombiniert internetbasierte Dienste mit dem Live-TV-Programm. Dies bietet meistens Streaming aus der zugehörigen Sender-Mediathek sowie mit HTML-Funktionen „aufpolierten“ Videotext. Auch ein Restart wird häufig angeboten.
  • Restart
    Mit dieser Funktion lässt sich eine schon laufende Sendung während ihrer Ausstrahlungszeit neu starten. Sie ist für Zuschauer gedacht, die in eine Sendung zappen und sie dann gern komplett sehen würden. Wie bei Replay und anderen Funktionen setzt dies aber das Einverständnis der betroffenen Sender beziehungsweise der jeweiligen Rechte-Inhaber voraus.
  • Replay, bisweilen auch als „Catch-up TV“ bezeichnet. Im Gegensatz zu Restart kann man eine Sendung noch ansehen, nachdem die Live-Ausstrahlung beendet ist und ohne dass sie der Zuschauer für sich aufgezeichnet hätte. In der Regel funktioniert dies bis zu 7 Tage rückwirkend. Auch dafür ist das Einverständnis der Rechte-Inhaber zwingende Voraussetzung.
  • Timeshift
    Zeitversetztes Anschauen einer Sendung. Im Gegensatz zu Restart wird dabei meist die laufende Sendung pausiert und dann mit Zeitversatz weiter angesehen. Weil dies über eine lokale Aufnahme läuft, ist im Mitschnitt auch Zurückspringen möglich.
  • SD/HD/UHD
    In der TV- und Streamingwelt übliche Bezeichnungen für die Auflösung des TV-Bilds. SD steht für „Standard Definition“ und liefert die TV-historisch bedingte Auflösung von 768 x 576 Pixel. HD („High Definition“) meint meist 1920 x 1080 Pixel, kann aber auch 1280 x 720 Pixel bezeichnen. UHD („Ultra High Definition“) verdoppelt die Pixel von HD auf beiden Achsen auf 3840 x 2160 Pixel. Da die horizontale Pixelzahl fast 4000 beträgt, spricht man auch von „4K“.
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