Mittelklasse-Smartphone mit 21:9-Display
Motorola One Vision im Test
Das Mittelklasse-Phone geht mit 48-Megapixel-Sensor, Display im 21:9-Format und Update-Garantie ins Rennen. Oben drauf gibt’s einen leistungsstarken Prozessor.

Motorola hat bereits ein großes Portfolio an Mittelklasse-Smartphones und bietet seit letztem Jahr auch ein Gerät an, das in Googles Android-One-Programm beheimatet ist. Neben zwei garantierten großen System-Updates erhält man mit einem solchen Phone regelmäßig monatliche Sicherheitspatches. Das One Vision ist nun das zweite Gerät dieser Reihe und legt, wie der Name vermuten lässt, den Schwerpunkt auf die Kamera und ein besonderes visuelles Erlebnis.
Angenehmes Handling
So bietet das Display bei einer Diagonale von 6,3 Zoll kinotaugliches 21:9-Format, auf das zum Beispiel auch Sony beim Xperia 1 setzt. Entsprechend aufgenommene Filme schaut man also formatfüllend, ohne lästige schwarze Balken an Ober- und Unterseite. Bei 16:9-Inhalten, wie man sie auf Youtube häufig antrifft, machen sich dagegen dicke schwarze Streifen links und rechts des Bildes bemerkbar.

Unterbrochen wird die Anzeige ausnahmsweise nicht durch eine mittige Aussparung, sondern nur durch die im Display untergebrachte 25-Megapixel-Selfie-Kamera. Der Rand um die Linse ist aber recht groß geraten.
Bei der Qualität des Screens geht der Daumen dann wieder hoch. Dank der guten Helligkeit von 409 cd/m2 gibt es keine Probleme beim Ablesen, die Full-HD-Plus-Auflösung garantiert ordentlich scharfe Inhalte.
Durch die schmale Bauform liegt das Phone zudem exzellent in der Hand, was von der leicht zu den Kanten hin gebogenen Rückseite noch unterstützt wird. Diese ist aus Glas und besticht bei unserem Testgerät durch einen blauen Farbverlauf. Und als einziges Gerät in diesem Vergleich ist das One Vision mit seiner IP52-Zertifizierung vor Staub und Spritzwasser geschützt.

Beste Performance
Unter dem schicken Mantel kommt ein Exynos 9609 von Samsung zum Einsatz, der mit 2,2 GHz taktet. Dieser wird von 4 GB RAM unterstützt, was das One Vision laut Benchmark-Ergebnissen zum performantesten Phone im Testfeld macht. Spendabel ist Motorola mit rund 116 GB Speicher,der zudem erweiterbar ist. Bei der Connectivity-Liste kann man einen Haken an ac-WLAN, NFC und Bluetooth 5 machen.

Auf der Benutzeroberfläche gibt es hingegen nicht viel zu entdecken, da diese laut Android-One-Vorgabe unverändert bleibt. Nur die obligatorische Motorola-App mit nützlichen Schnellzugriffen auf verschiedene Funktionen hat es auf das Gerät geschafft.
Als Zusatz findet man noch ein UKW-Radio im App-Drawer, ein In-Ear-Kopfhörer liegt ebenfalls bei. Wer eigene Lauscher nutzen will: Die Ausgangsspannung am Klinkenanschluss ist mit 215 mV gering, was Probleme beim Betreiben von High-End-Kopfhörern verursachen kann.
Im Labor offenbart das Phone leichte Schwächen bei der Funkübertragung im UMTS- und GSM-Standard. Der wichtige LTE-Empfang sowie die Akustik beim Telefonieren liegen dagegen auf gutem Niveau. Die Laufzeit passt mit acht Stunden ebenfalls, auch wenn wir uns bei einer Akkukapazität von 3500 mAh mehr erhofft hätten. Ansonsten macht man mit dem Vision absolut nichts falsch.

Kamera mit 48-Megapixel-Sensor
Motorola verbaut im One Vision einen Sensor mit 48 Megapixeln Auflösung, dem eine Blende von f/1.7 vorgelagert ist. Einen optischen Bildstabilisator hat der Hersteller ebenfalls spendiert, was in dieser Preisklasse Seltenheitswert hat.
Fotos gibt das Smartphone übrigens nur mit 12 Megapixeln aus, denn via Quad-Binning werden vier Pixel zu einem verrechnet. Dies soll vornehmlich für schärfere und rauschärmere Fotos sorgen. Und tatsächlich, für die Qualität der Bilder in hellen und dunklen Umgebungen erhält das One Vision von unserem Labor zwei Mal die Note sehr gut – Respekt.

Sehr gut ist auch die Ausstattung der Kamera-App. Hier bietet Motorola als einziger Proband 4K-Videoaufnahmen und die Möglichkeit, im RAW-Format zu knipsen. Dazu gesellt sich viel künstliche Intelligenz: Eine Szenenerkennung optimiert die Bilder abgestimmt auf das Motiv. Praktisch ist auch, dass die Software auf Wunsch die Komposition des Fotos ändert und es nach der Drittel-Regel ausrichtet.Und dank der Lächelerkennung erhält man beim nächsten Gruppenbild mit hoher Wahrscheinlichkeit ein gelungenes Foto.
Um den Porträtmodus kümmert sich die zweite Kamera, die nur Tiefeninformationen sammelt – wobei es die Software schafft, das Motiv gut freizustellen. Überzeugt hat uns auch die Qualität der Selfie-Cam, die ein scharfes, kontraststarkes Bild liefert und nicht wie oft üblich das Gesicht stark weichzeichnet.
