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Der Hidden Champion von Motorola

Razr 50 Ultra im Test: Bessser als Samsungs Flip 6?

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Das Motorola Razr 50 Ultra ist ein starker Konkurrent von Samsungs Flip 6 und Xiaomis Mix Flip. Unser Test klärt, wie gut das neue Foldable ist.

Autor: Andreas Seeger • 2.12.2024 • ca. 9:10 Min

Online-Siegel
Sehr gut
Einzeltest
MotorolaRazr 50 Ultra
Smartphones
November 2024 Zum Produkt
Motorola Razr 50 Ultra Test Teaser
Schön groß: Das Moto Razr 50 Ultra hat ein 4 Zoll großes Außendisplay, in das Löcher für die Kameras gestanzt sind. Das Phone kostet regulär 1.199 Euro mit 12/512 GB Speicher, aber wir haben schon Angebote für 799 Euro gesehen.
© connect

Razr 50 Ultra im Test: Preise und AlternativenDer Markt für kompakte Falt-Smartphones ist noch wie vor überschaubar - es gibt neben Motorola nur zwei Hersteller, die hier mitspielen: Samsung und Xiaomi. Von Samsung ist 2024 die sechste Generation des Galaxy Flip gekommen: Das Galaxy Flip 6 (429 Pu...

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Pro

  • sehr gutes Scharnier und modernes Design mit XXL-Außendisplay
  • Display-Falz kaum ausgeprägt
  • beide Displays liefern eine top Darstellung
  • Kamerasystem mit 2 Brennweiten und sehr guter Qualität
  • starker Prozessor mit 12 GB RAM
  • Akkulaufzeit mit überragenden 14 Stunden
  • üppiger Lieferumfang mit Netzteil und Schutzhülle
  • sehr gute Telefonieakustik
  • gute bis sehr gute Funkeigenschaften
  • viele intelligente Software-Funktionen von Motorola und Google

Contra

  • nur USB 2.0
  • bei Software-Updates nur "3+4"
  • Prozessor wird schnell heiß

Fazit

connect-Urteil: sehr gut (426 von 500 Punkten) | Motorola gehört zu den unterschätzten Marken in Deutschland. Die UVP für das Moto Razr 50 Ultra ist zu hoch gegriffen, aber für einen Angebotspreis von 800 Euro ist der Falter ein absoluter Geheimtipp. Die Software präsentiert sich genauso ausgereift wie die Scharnierkonstruktion und das riesige Außendisplay ist eine Augenweide. Im Gegensatz zu Samsung geizt Moto nicht beim Lieferumfang und im Gegensatz zu Xiaomi stimmen auch die Funkeigenschaften. Dieses Smartphone ist sehr empfehlenswert. Einziges Manko: Der Software-Support, der auf dem Preisniveau besser sein müsste.

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Razr 50 Ultra im Test: Preise und Alternativen

Der Markt für kompakte Falt-Smartphones ist noch wie vor überschaubar - es gibt neben Motorola nur zwei Hersteller, die hier mitspielen: Samsung und Xiaomi. Von Samsung ist 2024 die sechste Generation des Galaxy Flip gekommen: Das Galaxy Flip 6 (429 Punkte im connect-Test) ist der unangefochtene Marktführer in diesem Segment, es ist im Sommer 2024 für 1.199 Euro (Version mit 256 GB) in den Handel gekommen und gibt sich erstaunlich preisstabil.

Günstiger zu haben ist der Vorgänger Galaxy Flip 5 (750 Euro), der mit 418 Punkten im connect-Test ebenfalls eine starke Produktqualität bietet. Der Smartphone-Riese Xiaomi, der in China schon seit längerem Foldables verkauft, versucht es 2024 auch in Deutschland: Das Xiaomi Mix Flip ging im September 2024 für 1.299 Euro an den Start, mittlerweile ist der Preis auf 1.090 Euro gesunken. In unserem Test hinterließ das Modell mit 420 von 500 Punkten einen guten Eindruck, allerdings bemängelten wir eine fehlende IP-Zertifizierung und die Funkeigenschaften im Mobilfunknetz.

Motorola Razr 50 Ultra Test Rückseite
Die Rückseite besteht aus veganem Leder, das eine tolle Anfassqualität bietet. Die Scharnierkonstruktion mit der Blende ist sehr gelungen und eine Verbesserung gegenüber dem Razr 40 Ultra.
© connect

Design und Haptik: Kunstleder in Hot Pink

An eine IP-Zertifizierung hat Motorola zum Glück gedacht, bei einem Foldable in dieser Preisklasse sollte das auch nicht fehlen. Mit IPX8 ist das Razr 50 Ultra vor Untertauchen in Wasser geschützt, was für eine sehr gute Verarbeitung spricht. Samsung geht beim Galaxy Flip 6 noch einen Schritt weiter, indem es mit IP48 auch Schutz gegen Staub verspricht. Einen großen Unterschied macht dieser Zusatz aber nicht, denn die "4" steht für Partikel größer als 1 Millimeter - alles, was kleiner ist, kann in das Gehäuse eindringen. Vorsicht am Strand ist also sowohl mit dem Razr als auch mit dem Flip geboten.

Wenn man das Razr 50 Ultra in die Hand nimmt, fällt das niedrige Gewicht angenehm auf. Mit 189 Gramm ist es nur minimal schwerer als das Flip 6, obwohl es mit seinem 6,9-Zoll-Display spürbar höher und breiter (aber nicht dicker) ist. Das 4 Zoll große Außendisplay füllt die gesamte Frontseite aus, für die zwei Kameras wurden Löcher in das OLED gestanzt. Das sieht modern aus, moderner als bei Samsung, wo das Display vorne kleiner ist.

Die Größe und die feine Auflösung des OLED spielen in einer Liga mit Xiaomis Mix Flip - Moto macht hier alles richtig.

Motorola Razr 50 Ultra Test Seitenansicht
Zugeklappt ist das Razr 50 Ultra 15,32 Millimeter dick. Beide Hälften liegen plan auf.
© connect

Moto verkauft das Razr 50 Ultra in vier Farben, von denen die uns vorliegende Variante "Hot Pink" die auffälligste ist. Nicht nur bei der Farbwahl gibt sich Moto mutiger als die Konkurrenz. Denn die Rückseite besteht aus veganem Leder, das weich in der Hand liegt und eine hohe Anfassqualität liefert. Wir fragen uns allerdings, ob das weiche Material mit der Zeit nicht abnutzt und speckig wird. Gut, dass man bei Moto die Wahl hat, denn eine Schutzhülle aus Kunststoff (ebenfalls in "Hot Pink") gehört zum Lieferumfang.

Anerkennung verdient die Scharnierkonstruktion, die einen sehr stabilen Eindruck hinterlässt und mit einem nahezu perfekten Widerstand auf- und zuklappt. Zudem kann man die Oberseite auch in einem sehr spitzen Winkel stehen lassen - das schaffen nicht viele Modelle.

Motorola Razr 50 Ultra Test Display
Riesiges Display: Aufgeklappt ist das OLED 6,9 Zoll groß und bietet damit mehr Anzeigefläche als etwa ein Galaxy S24 Ultra.
© connect

Display endlich auch mit Always-on-Funktion

Beim Display geht Motorola aufs Ganze und baut ein riesiges 6,9-Zoll-Panel ein. Das ist mehr als die Flaggschiffe der großen Hersteller zu bieten haben - hier spielt das flexible OLED die Vorteile aus, die sich aus dem neuen Foldable-Formfaktor ergeben.

Das Xiaomi Mix Flip hat ein ebenso großes Panel. Auch bei den Außendisplays sind die Größenverhältnisse die gleichen: 4 Zoll füllen die gesamte Vorderseite aus und sorgen nicht nur für eine moderne Optik, sondern erlauben auch vielfältige Interaktionsmöglichkeiten.

Bei den technischen Details driften die beiden Phones etwas auseinander, so setzt Motorola auf eine geringfügig andere Auflösung und schraubt die Bildwiederholrate auf 165 Hertz hoch - sowohl beim Innen- als auch beim Außendisplay. Bei der Darstellungsqualität hat Xiaomi aber die Nase vorn, Moto reicht nicht an die Top-Werte des Mix Flip heran.

Das Außendisplay bietet auch eine Always-on-Funktion, die permanent die Uhrzeit und wichtige Statusmeldungen anzeigt. Was bei anderen Herstellern nicht einmal eine Fußnote wert wäre, verdient bei Motorola eine besondere Erwähnung, denn die US-Marke hat sich dieser Funktion bisher immer verweigert, auch bei seinen Top-Modellen.

Moto Razr 50 Ultra Test Displaydiagramm
Das biegsame OLED ist sehr blickwinkelstabil, aber nicht so leuchtstark wie die Konkurrenz von Samsung und Xiaomi. Die Kontrastausbeute bewegt sich daher nur im Mittelfeld. Stark: Der Boost regelt hoch bis über 1.000 nits, eine gute Ablesbarkeit ist also auch bei direkter Sonne gegeben.
© connect

Prozessor: Das Razr 50 Ultra ist nicht für Hardcore-Gamer gemacht

Unter dem Display gibt Qualcomms Snapdragon 8s Gen 3 den Takt vor, die abgespeckte Variante des Top-Chipsets Snapdragon 8 Gen 3. Das im März 2024 vorgestellte SoC (zur News) erreicht nicht die Klasse des 8ers, ist aber eine gute Wahl für Oberklasse-Smartphones. Es ist eben kein Prozessor für Gamer, denn vor allem bei der Grafikleistung liefert die Variante ohne "s" die klar höhere Performance. Benchmarks verorten den 8s Gen 3 auf einer Stufe mit dem 2023er Top-Modell von Qualcomm, den Snapdragon 8 Gen 3.

Aber für Gamer ist das Razr 50 Ultra ohnehin nicht gemacht, denn kompakte Falt-Smartphones haben aufgrund der dünnen Bauform ohnehin Probleme mit der Kühlung des Prozessors. Das bedeutet: Wenn man einen Grafikkracher wie Genshin Impact spielt, wird schon relativ früh die Framerate gedrosselt, weil der Prozessor sonst überhitzt. Anschaulich wird dies mit der Stabilitätsrate im Wild Life Extreme Stress Test: Sie berträgt nur 49,9 Prozent. Das neue Gamer-Smartphone Asus ROG Phone 9 schafft 98,4 Prozent (zum Hands-on-Test).

Das ist aber Kritik auf hohem Niveau, die nur für wenige Nutzer wichtig ist. Im Alltag ist das Razr 50 Ultra pfeilschnell unterwegs, dafür sorgt auch der üppige Arbeitsspeicher von 12 GB.

Benchmarks im Vergleich

Vollbild an/aus
Galaxy S24 Ultra (Snapdragon 8 Gen 3) Razr 50 Ultra (Snapdragon 8s Gen 3)
Antutu: 17952901252906
Geekbench Single-Core: 20691964
Geekbench Multi-Core: 64685026
3DMark Wild Life Extreme: 45673150
GFXBench Car Chase: 70235226

Connectivity mit Lücken

Dual-SIM ist mit dem Razr 50 Ultra möglich, über eine physische Nano-SIM und eSIM. WiFi 7 sowie aktuelles Bluetooth 5.4 sind ebenfalls gesetzt, inklusive LE und der kompletten Codec-Bibliothek von Qualcomm (AptX Adaptive). HiRes Audio per Bluetooth ist also kein Problem. Auracast fehlt, aber das könnte Motorola noch per Update nachreichen. Bei Ultra Wide Band ist das nicht möglich, der moderne Nahfunkstandard ist nicht mit an Bord. Auch der USB-Port lässt sich nicht per Software nachrüsten, hier muss man mit dem langsamen 2.0-Standard leben. Diese Lücken sind allerdings typisch für ein Falt-Smartphone.

Motorola Razr 50 Ultra Test WiFi Diagramm
Der von uns ermittelte WLAN-Durchsatz ist richtungsabhängig und störanfällig. Im Maximum sind zwar gute 905,1 Mbit/s drin, aber der gemittelte Download liegt nur bei 681,4 MBit/s. Mit zugeschalteten Dämpfungsfeldern sackt das Tempo auf nur noch 212,2 MBit/s ab.
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Die WiFi-Antennen sind nicht optimal eingestellt. Der gemittelte Durchsatz ohne Dämpfung, also direkt neben dem Router, liegt noch bei guten 681,4 Mbit/s, allerdings ist die Verbindung störanfällig und sackt bei zugeschalteter Dämpfung (die einen Abstand zum Router von 15-20 Metern oder dicke Wände simuliert) auf 212 Mbit/s zusammen - das ist zu wenig.

Das gilt auch für die Stereo-Lautsprecher, die mit 77 dB leiser klingen als die meisten anderen Smartphones. Immerhin ist der Klang in Ordnung, auch die tiefen Frequenzen werden mit ausreichend Volumen wiedergegeben.

Motorola Razr 50 Ultra Test Camcorder Modus
Wenn man die Kamera-App startet und das Smartphone halb geöffnet ins Querformat dreht, startet automatisch der Camcorder-Modus für Videoaufnahmen.
© connect

Kamerasystem mit zwei Brennweiten

Bei der Kamera geht Motorola den gleichen ungewöhnlichen Weg wie Xiaomi beim Mix Flip: Statt eines Ultraweitwinkel ist ein 2x Tele als zweite Optik eingebaut. Bei der Hauptoptik handelt es sich um ein Standard-Weitwinkel mit 24 Millimetern Brennweite. Hinter beiden Brennweiten sitzt jeweils ein hochauflösender 50-Megapixel-Sensor.

Natürlich kann man auch beim Razr 50 Ultra die Hauptkamera als Selfie-Kamera nutzen und somit überdurchschnittlich gute Selfies knipsen. Einfach das Phone leicht öffnen, aufstellen und auf dem Außendisplay die Kamera-App starten, auf dem Display wird dann entsprechend die Kameravorschau eingeblendet.

Makroaufnahmen sind mit dem Razr 50 Ultra nicht möglich, im Gegensatz zum Xiaomi Mix Flip, wo das Floating Lens Design des Teleobjektives auch Makros erlaubt. Ansonsten ist das Niveau aber mit Xiaomi auf einem Niveau, mit einem Tele, das bei 2x überzeugen kann, und mit einer starken Hauptkamera, die sowohl mit 50 Megapixel oder (per Pixel Binning) mit 12 Megapixel eine exzellente Bildqualität liefert. Auffällig ist aber, dass die Kamera bei wenig Licht stärker einbricht als etwa Xiaomi. Wenn man den vierfachen Zoom aktiviert, der in der Kameravorschau angeboten wird, leidet die Qualität noch stärker, daher sollte man sich lieber an das Weitwinkel und den 2x-Zoom halten.

Motorola Razr 50 Ultra Test Fotovergleich Galaxy Flip 6
Das Weitwinkel des Samsung Galaxy Flip ist einen Tick besser als das Razr 50 Ultra. Wenn man ranzoomt, kehren sich die Verhältnisse um: Während Samsung den Zweifachzoom über digitale Vergrößerung realisieren muss und auf maximal 12 Megapixel beschränkt ist, kann Motorola aus dem Vollen schöpfen und den 50-Megapixel-Sensor ausreizen.
© connect

Kameraqualität Motorola Razr 50 Ultra

Vollbild an/aus
Kamera | Lichtbedingung Bewertung Fotoqualität
Ultraweitwinkel -
Weitwinkelüberragend (95 Punkte)
hell | dunkel | Nacht überragend | überragend | gut
2x-Zoom (optisch)sehr gut (88 Punkte)
4x-Zoombefriedigend (65 Punkte)
GESAMTWERTUNGBEFRIEDIGEND (74 PUNKTE)

Von der befriedigenden Gesamtwertung sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn bei 75 Punkten beginnt die Verbalnote "gut". Das Moto Razr 50 liegt gleichauf mit dem Xiaomi Mix Flip.

Großes Software-Paket, aber kurzer Support

Motorola liefert das Razr 50 Ultra mit einem Android-System aus, dessen reduzierte und moderne Oberfläche an die Pixel-Modelle von Google erinnert. Man sieht dem schlanken System gar nicht an, dass Moto hier einen ganzen Blumenstrauß an selbst entwickelten Features integriert hat. Die Bandbreite reicht von der altbekannten Hackbewegung, um die Taschenlampe zu starten, über erweiterte Sicherheitsfunktionen (Moto Secure) bis hin zum neuen Digital-Detox-Assistenten Moto Unplugged, der dabei hilft, das Smartphone auch mal beiseite zu legen.

Natürlich ist KI ebenfalls ein großes Thema. Wie die anderen großen Smartphone-Hersteller arbeitet Motorola eng mit Google zusammen und integriert dessen KI-Funktionen, auch die Google-KI Gemini ist an Bord. Parallel dazu entwickelt man aber einen eigenen KI-Assistenten, Moto AI, der in naher Zukunft alle KI-Funktionen auf dem Smartphone bündeln soll. Um dessen Möglichkeiten auszuschöpfen, muss ein Benutzeraccount eingerichtet werden. Google, gemischt mit eigenen KI-Features und Accountpflicht - Motorola geht hier also den gleichen Weg wie Samsung mit der Galaxy AI, ist aber mit Blick auf die Funktionen noch nicht so weit: Generative Wallpaper und die Transkription von Audio sind beim Razr 50 Ultra integriert, aber kein Dolmetscher. Der kommt dann mit der Moto AI. Die offene Beta ist gerade gestartet, hier kann man sich anmelden.

Motorola Razr 50 Ultra Test Screenshots Aussendisplay
Die Benutzeroberfläche bietet viele Einstellungen für das Außendisplay.
© connect/Hersteller

Besonders gut gefällt uns, dass praktisch alle Apps auf dem Außendisplay laufen, was ein Alleinstellungsmerkmal ist. Denn bei allen anderen Herstellern ist die Auswahl teils deutlich eingeschränkter. Motorola hat zudem häufig genutzte Apps für das Außendisplay optimiert, bei Google Fotos etwa kann man durch die Bildergalerie scrollen und wenn man das Phone aufklappt, dann werden die Bearbeitungstools zu einem Foto eingeblendet.

Das Betriebssystem empfiehlt sich als starke Alternative zu den bunten Oberflächen asiatischer Hersteller wie Samsung oder Xiaomi. Dieser positive Eindruck wird jedoch getrübt von einem Software-Support, der weit hinter dem zurückbleibt, was man in dieser Preisklasse erwarten darf. Für das Razr 50 Ultra verspricht Motorola drei neue Android-Versionen und vier Jahre Security Patches, also "3+4". Zum Vergleich: Google und Samsung versprechen "7+7" und selbst Xiaomi, die bei diesem Thema immer gerne weggeschaut haben, sind inzwischen bei "4+5" angekommen. Motorola fehlt hier die klare Linie, was man auch daran erkennt, dass das 400-Euro-Modell Moto Edge 50 Neo "5+5" bekommt, also einen besseren Software-Support als das Spitzenmodell.

Motorola Razr 50 Ultra Test Screenshots Moto Apps
Motorola hat im Laufe der Jahre viele nützliche Zusatzfunktionen für Android entwickelt und in Apps gruppiert. Moto Secure ist altbekannt, relativ neu ist dagegen Moto Unplugged, ein Digital-Detox-Modus, in dem der Nutzer definieren kann, wie bunt die Oberfläche sein darf und wieviel von der Social-Media-Welt auf das Smartphone darf.
© connect/Hersteller

Akustik und Funkeigenschaften

Mit dem Razr 50 Ultra telefoniert man gerne. Das liegt nicht nur daran, dass der Gesprächspartner natürlich und mit hoher Lautstärke wiedergegeben wird, auch die Geräuschunterdrückung präsentiert sich in Top-Form. Sogar in einer belebten Umgebung filtert das Razr souverän Hintergrundstimmen heraus.

Die Funkeigenschaften schließen hier an, wenn auch nicht überall. Im LTE-Netz schwächelt das 800er Band etwas, aber in Summe ist man mit dem Phone noch gut unterwegs. Bei 5G sehen wir eine Steigerung, hier wird ein sehr gutes Ergebnis erreicht. Bei den klassischen Tugenden eines Smartphones lässt Motorola also nichts anbrennen.

Motorola Razr 50 Ultra Test Funkeigenschaften Tabelle
Im LTE-Netz überzeugt vor allem das 2600er-Band, mit einer hohen Sendeleistung und einer hohen Empfindlichkeit. Aber bei 800 MHz und bei 1800 MHz ist noch Luft nach oben, vor allem das 800er-Band zieht das Gesamtergebnis herunter. Bei 5G präsentieren sich das 700er- und das für Deutschland wichtige 3500er-Band in Top-Form - vor allem die Sendeleistung. Bei den mittleren Bändern ist dagegen noch Luft nach oben. Aber in der Summe reicht es für 37 Punkte und damit für eine sehr gute Bewertung.
© connect

Razr 50 Ultra mit starker Akkulaufzeit

Motorola baut einen vergleichsweise kleinen Akku ein, wie beim Galaxy Flip 6 müssen 4.000 mAh ausreichen. Und wie unsere Messungen zeigen, genügt das locker. Denn in unserem genormten Testverfahren erreicht das Foldable 14:03 Stunden - das ist so lange, dass es bei normaler Nutzung auch mal für zwei Tage reicht, wenn man es nicht übertreibt. Samsung kitzelt beim Galaxy Flip 6 mit 14:24 Stunden noch etwas mehr heraus, aber der Unterschied ist nicht alltagsrelevant.

Und im Gegensatz zum Marktführer aus Korea legt Motorola ein 67-Watt-Netzteil in den Lieferumfang, das das Razr 50 Ultra mit maximal 45 Watt betankt - mehr schafft das Phone nicht. Das reicht aber locker für schnelles Auftanken, wie unser Diagramm zeigt. Kabelloses Aufladen wird ebenfalls unterstützt, hier ist bei 15 Watt Schluss. Reverse Charging ist mit 5 Watt möglich.

Motorola Razr 50 Ultra Aufladen Diagramm
Beim Razr 50 Ultra liegt nicht nur eine Schutzhülle bei, Motorola legt auch ein 68-Watt-Netzteil mit in den Karton. Das Phone drosselt aber bei 45 Watt, was locker für einen Ladeturbo reicht: In nur 22 Minuten ist der Akku halbvoll, nach 49 Minuten stehen 100 Prozent im Display.
© connect

Fazit: Auf Augenhöhe mit dem Galaxy Flip 6

Motorola gehört zu den unterschätzten Marken in Deutschland. Die UVP für das Moto Razr 50 Ultra ist zu hoch gegriffen, aber für einen Angebotspreis von 800 Euro ist der Falter ein absoluter Geheimtipp. Die Software ist dabei genauso ausgereift wie die Scharnierkonstruktion und das riesige Außendisplay ist eine Augenweide und bietet einen hohen Mehrwert. Im Gegensatz zu Samsung geizt Motorola noch nicht beim Lieferumfang und im Gegensatz zu Xiaomi stimmen auch die Funkeigenschaften. Dieses Smartphone ist sehr empfehlenswert.

Online-Siegel
Sehr gut
Einzeltest
MotorolaRazr 50 Ultra
Smartphones
November 2024 Zum Produkt

Motorola Razr 50 Ultra

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Kategorie Bewertung & Punkte
ModellRazr 50 Ultra
Preis (Euro)¹1199
Preis-Leistungs-Verhältnisausreichend
AUSDAUER (125)überragend (124)
AUSSTATTUNG (210)gut (169)
System (55)sehr gut (46)
Display (35)sehr gut (32)
Connectivity (25)gut (19)
Kamera (80)befriedigend (58)
Features (15)sehr gut (14)
HANDHABUNG (40)gut (31)
Handlichkeit (20)befriedigend (14)
User Interface (5)überragend (5)
Verarbeitungsqualität (15)gut (12)
MESSWERTE (125)gut (102)
Akustik (35)sehr gut (30)
Senden und Empfangen (90)gut (72)
LTE-Bewertunggut
5G-Bewertungsehr gut
connect-URTEIL (500)sehr gut (426)

Messergebnisse Motorola Razr 50 Ultra

Vollbild an/aus
Kategorie: Messergebnisse
CONNECTIVITY
normierter Strahlungsfaktor/SAR-Wert (-/W/kg)-0,55/0,880
max./mittlerer Durchsatz WLAN (Mbit/s)905,1/681,4
mittlerer Durchsatz WLAN mit Dämpfung (Mbit/s)212,2
AKUSTIK-MESSUNG
Sende-/Empfangsrichtung (Sprechen/Hören)
Lautstärkewert (dB)10,8/19,0
Klang (MOS/max. 5)4,0/3,4
Geräuschunterdrückung Straße (MOS/max. 5)3,8
Geräuschunterdrückung Kneipe (MOS/max. 5)3,3
AKKULAUFZEIT
typische Ausdauer max. Hz. (Stunden)14:03
Ladezeit bis 50/100 Prozent (Minuten)18/51
DISPLAY
Helligkeit/Boost (cd/m²)432/1.055
AUDIOPLAYER
max. Lautstärke Lautsprecher [:tr:](dB)77
GRÖSSE UND GEWICHT
Abmessungen (L x B x H in mm)171 x 74 x 7
Gewicht (Gramm)189
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