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Aktivbox

NuForce S3-BT im Test

NuForce hält den technischen Aufwand für seine kompakten Aktivboxen gering. Ob sich das auf den Klang auswirkt, haben wir getestet.

Autor: Alexandros Mitropoulos • 5.8.2013 • ca. 2:10 Min

NuForce S3-BT
NuForce S3-BT
© J. Bauer, Archiv

Die erste Stufe der Lautsprecher-Aktivierung ist aus technischer Sicht denkbar einfach: Man nehme ein konventionelles, passives Lautsprecherpaar und pflanze einen Verstärker in eines der beiden Gehäuse. Der Amp versorgt dabei auch die verstärkerlose Box mit Saft, die via Lautsprecherk...

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Pro

  • homogener Klang
  • große Raumabbildung
  • drahtlose Anbindung via Bluetooth

Contra

  • kein USB-Host für Wiedergabe vom Computer
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Die erste Stufe der Lautsprecher-Aktivierung ist aus technischer Sicht denkbar einfach: Man nehme ein konventionelles, passives Lautsprecherpaar und pflanze einen Verstärker in eines der beiden Gehäuse. Der Amp versorgt dabei auch die verstärkerlose Box mit Saft, die via Lautsprecherkabel an ihrer aktiven Schwester hängt. Da aber beide Weichen wie gewohnt mit passiven Bauteilen arbeiten, handelt es sich bei dieser Variante genau genommen um keine echte Aktivbox. Durch den geringeren technischen Aufwand können die Hersteller die Kosten niedrig halten, was solche Boxen zur preiswerten Zweitanlagen-Lösung für das Büro, die Küche oder das Kinderzimmer prädestiniert.

NuForce S3-BT
Der Amp versorgt beide Boxen mit Saft. Eine normale Kabel-Strippe leitet das Signal von der "Aktiven" rüber zur Passiven. An der USB-Buchse kann man den Handy-Akku wieder aufladen - ein PC kann damit nichts anfangen.
© J. Bauer, Archiv

Der amerikanische Elektronik-Spezialist NuForce geht mit der Kompakten S3-BT sogar einen Schritt weiter und verpasste den Böxchen sogar ein aptX-fähiges Bluetooth-Modul (aptX klingt gegenüber dem herkömmlichen Bluetooth-Protokoll erheblich besser). Somit sind die Mini-Lautsprecher von jedem Bluetoothfähigen Sender wie Mobil-Telefonen oder Computer ansteuer- und daher frei im Raum positionierbar. Die drahtlose Musik-Übertragung verbraucht bekanntlich sehr viel Energie des Handy-Akkus. Ein rückseitiger USB-Anschluss bietet sich deswegen als Energie-Tankstation mit bis zu 1 Ampere Ladestrom an - eine Signalübertragung oder gar eine direkte Verbindung zum Computer ist per USB indes nicht möglich.

Auch Signale von konventionellen analogen Zuspielern finden ihren Weg über Cinch-Buchsen in die NuForce-Lautsprecher. Die Eingangswahl - also analog oder drahtlos via Bluetooth - erfolgt per Knopfdruck auf das an der verstärkenden Box integrierte Bedienfeld. In der NuForce S3-BT kommt ein 8,9-cm-Tiefmitteltönerchen mit Papierkonus und ein Tweeter mit standardmäßiger 25-mm-Gewebekalotte zum Einsatz. Ein Reflexsystem soll dem niedlichen Woofer etwas unter die Arme greifen. Das Gehäuse ist bis auf die Schallwand mit strapazierfähigem, wahlweise schwarzem oder weißem Kunstleder überzogen. Das Ganze sieht sehr edel und stimmig aus - und fühlt sich dank der präzisen Verarbeitung auch so an.

NuForce S3-BT
Messlabor: Gemessen wurde die Box mit integriertem Verstärker. Axial ist eine Welligkeit im Präsenzbereich erkennbar (1). 30 Grad seitlich tritt ein früh eintretender Hochtonabfall ein. Das Wasserfall-Diagramm (o. Abb.) zeigt Resonanzen um 1kHz. Die untere Grenzfrequenz liegt bei 73Hz, die obere bei 18kHz (gemessen bei -3dB). Das Klirrspektrum (2) zeigt bereits ab 85dB Kompression und stark ansteigenden Klirr.
© J. Bauer, Archiv

Nachttisch-Rocker

Direkt auf den Schreibtisch gestellt lieferten die NuForce bei einer leichten Anwinkelung (etwa 15-20 Grad) und trotz des begrenzten Gehäusevolumens einen voluminösen und ausgewogenen Klang. Erfreulich: Die Bluetooth-Wiedergabe musste sich bei der Klangqualität nicht hinter ihrem Analog-Pendant verstecken. Bei "Our Being Will Tear Us Apart" von Pedro Lehmann (aus "Lost Control") geriet die Raum-Abbildung analog wie digital breit und detailliert: Die Hall-Effekte der Aufnahme kamen gut zur Geltung und die Bühne wirkte realistisch. Wohl auch, weil der Hochton mit einer Extraportion Frische spielte und sich in Kombination mit den unaufdringlichen Mitten gut in Szene setzte. Bass-Eskapaden wie Elvis Costellos "Episode Of The Blonde" (von "When I Was Cruel") gefielen den kleinen Wooferchen zwar weniger, gerieten bei gemäßigten Lautstärken aber dennoch druckvoll und dynamisch.