Testbericht
O2 Xda Comet
Gut ausgestattet und dennoch handlich präsentiert sich der O2 Xda Comet. Ob das für eine gute Platzierung in der PDA-Phone-Bestenliste ausreicht, zeigt der Test.

Wenn Insider über PDA-Phones von Netzbetreibern reden, haben sie meist nur einen Hersteller im Sinn: HTC. Doch was O2 da unter dem Namen Xda Comet vorstellt, löst so gar keinen Wiedererkennungseffekt aus. Ähnliche Produkte von E-Plus, T-Mobile oder Vodafone sind Fehlanzeige, auch bei HTC selbst gibt es nichts Vergleichbares. Des Rätsels Lösung: Der Hersteller ist Quanta. Die in Taiwan ansässige Firma fertigt Notebooks im großen Stil, und da auch Markenhersteller gerne auf Quantas Know-how zurückgreifen, ist das Unternehmen gut im Geschäft. Zuletzt machte es als One-Laptop-Per-Child-Hersteller von sich reden - populär wurde das Projekt auch unter dem Namen 100-Dollar-Notebook.

Der Preis der OLPC-Notebooks ist mittlerweile auf 200 Dollar gestiegen, den Xda Comet gibt es hingegen mit entsprechendem Vertrag ab rund 80 Euro, ohne einen solchen werden 480 Euro fällig. Dafür bekommt der Kunde ein gut in der Hand liegendes, wenngleich mit 18 Millimetern Bauhöhe nicht allzu flaches Gerät.
Die Stabilität darf insgesamt als gut gewertet werden, ohne dass das zu exzessivem Gewicht führen würde - bei 144 Gramm pendelte sich die Anzeige unserer Waage ein. Doch die ausgezeichnete Handlichkeit erkauft sich der Xda Comet auch mit einem Verzicht, denn eine ausziehbare Tastatur bringt das mit einem 6,9-Zentimeter-Touchscreen-Display ausgestattete Gerät nicht mit. Zur Texteingabe muss also eine virtuelle Tastatur oder eine der drei bei Windows Mobile 6 vorhandenen Schrifterkennungen herhalten. Für Vielschreiber ist das jedoch höchstens die zweitbeste Lösung.

Der Verzicht auf der einen Seite bringt auf der anderen aber auch einen Gewinn mit sich. So hat der Comet einen richtig potenten 1565-Milliamperestunden-Akku eingebaut; nur die wenigsten PDA-Phones dringen in diese Klasse vor. Kein Wunder also, dass der Neue von O2 mit einer typischen Ausdauer von achteinhalb Stunden ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Auch die Standby-Zeit von 19 Tagen wird kaum ein PDA-Phone-Besitzer wirklich ausnutzen wollen. Bei den Ausdauer-Messungen kam aber auch eine Besonderheit ans Licht, die man auf Kurztrips ohne Netzteil auf jeden Fall berücksichtigen sollte: Komplett abgeschaltet verbraucht der Comet viermal so viel Strom, wie wenn er bei ausgeschalteten Funk-Interfaces im Standby schlummert.
An Funkstandards hat der kompakte Xda praktisch alles zu bieten, was das Herz begehrt: Neben Triband-GSM versteht er sich auf UMTS bis zum 3,6-Mbit/s-HSDPA- Standard, bei WLAN unterstützt er b und g. Und auch für Kommunikationsmöglichkeiten über kurze Strecken ist mit Bluetooth und IrDA gesorgt.

Neben den reinen Business-Funktionen hat der Comet auch in puncto Unterhaltung einiges zu bieten. Die 2-Megapixel-Kamera mit LED-Beleuchtung für dunkle Umgebungen ist zwar schon fast Standard, wirklich bemerkenswert ist aber das satte Gigabyte Flash-Speicher, das den flott agierenden 624-Megahertz-XScale-Prozessor versorgt. Damit lassen sich neben persönlichen und beruflichen Daten auch mehrere Filme oder eine Grundausstattung an Songs auf das Gerät packen. Mehr Speicherplatz bringt die Erweiterung über MiniSD-Card, mehr Unterhaltung das RDS-Radio, dem das mitgelieferte Stereo-Headset als Antenne dient.

Auch bei den Funkeigenschaften kann der Xda Comet, der sich mit etwas Einstellungsarbeit auch an andere Netze als das von O2 anpassen lässt, mehr als überzeugen. Vor allem im UMTS-Netz fällt seine Sende- und Empfangsqualität erstaunlich gut aus. Lediglich bei der Sprachqualität bleiben noch Wünsche offen. Die wenigen gefundenen Kritikpunkte ändern aber nichts an der Tatsache, dass der Neue von O2 in Sachen Ausstattung einiges zu bieten hat, was bei anderen PDA-Phones weder für Geld noch für gute Worte zu haben ist.