Panasonic Toughpad FZ-X1 im Test
Das Panasonic Toughpad FZ-X1 soll Stürze aus drei Metern Höhe genauso unbeschadet überstehen wie Tauchgänge in anderthalb Metern Tiefe. Im Test muss der harte Bursche zeigen, was er sonst noch kann.

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Warum ein robustes Smartphone wie das getestete Panasonic Toughpad FZ-X1? Auch für Firmen kann Zuverlässigkeit an erster Stelle stehen, etwa wenn die Sportwagenentwickler von Mercedes-AMG an die Rennstrecke gehen, um Laborergebnisse in der Praxis zu verifizieren. In Boxen und Fahrzeugen ge...
Warum ein robustes Smartphone wie das getestete Panasonic Toughpad FZ-X1? Auch für Firmen kann Zuverlässigkeit an erster Stelle stehen, etwa wenn die Sportwagenentwickler von Mercedes-AMG an die Rennstrecke gehen, um Laborergebnisse in der Praxis zu verifizieren. In Boxen und Fahrzeugen geht es rau her, und ein Ausfall wichtiger IT- und TK-Komponenten kann ein Messteam für den Rest des Tages lahmlegen - und das wird teuer.
Maße und Gewicht
Da kann sich eine Investition von 1700 Euro schnell rechnen - so viel kostet das ultrarobuste Panasonic Toughpad FZ-X1. Seine Maße von 16,5 x 9 x 3,2 Zentimetern machen es zu einer stattlichen Erscheinung, und das Gewicht von 434 Gramm ist auch nicht ohne. Panasonic sieht den harten Burschen als Tablet, doch da es ein vollwertiges Telefon-Interface enthält und der Screen mit 5 Zoll in die Mobiltelefon- Klasse gehört, haben wir das Ding als Smartphone getestet.
Prozessor
Als solches bekommt das Toughpad für seine Handlichkeit logischerweise keine Punkte, was ihm die Handhabungsnote vermasselt. Doch das User Interface bietet ein natives Android 4.2.2, das in der eingängigen Bedienung keine Wünsche offen lässt und auf dem Quadcore-Qualcomm-Prozessor mit 1,7 Gigahertz Takt flüssig läuft. Hinzu kommen drei programmierbare und in Kombination verwendbare Hardkeys, die auf langen Druck anders reagieren als auf kurzen. So kann man viele Funktionen automatisieren.
Akku wechseln bei laufendem Betrieb
Auch das Ausschaltmenü hat es in sich: In einem speziellen Modus lässt sich der Akku bei eingeschaltetem Gerät wechseln! Man kann zudem den Touchscreen empfindlicher schalten - praktisch für die Handschuhbedienung - oder seine Empfindlichkeit für den Einsatz im Regen reduzieren. Zusammen mit einer Geräteheizung, die bei Bibberkälte bis -20 Grad Wunder wirken soll, und einem Display, das mit 500 cd/m2 Helligkeit auch bei knallender Sonne ablesbar bleibt, ist man mit dem Toughpad auch für Extremwetter gerüstet. Normale Smartphones würden hier aufgeben.

Gehäuse
Auch anderen Widrigkeiten kann der Toughpad-Besitzer gelassen gegenüberstehen. So ist es gegen Staub und dauerhaftes Untertauchen nach Schutzklasse IP68 geschützt - selbst in 1,5 Metern Tiefe soll es dank seiner stabilen und an kritischen Stellen verriegelbaren Abdeckungen mindestens eine halbe Stunde lang sicher sein. Interessantes Detail: Der relativ große Deckel des Akkufachs hat seitlich zwei rote Streifen. Solange diese zu sehen sind, sitzt der Deckel noch nicht dicht in seiner Mulde.
In Bezug auf Sturzschäden gibt Panasonic mit Verweis auf die US-Militärnorm MILSTD- 810G bis zu einer Fallhöhe von drei Metern Entwarnung, sodass die üblicherweise zerstörerischen Stürze ihren Schrecken verlieren. Das Display wird mit einer Abdeckung aus spezieller Schutzfolie gesichert.
Ausstattung
Doch das robusteste Smartphone nützt wenig, wenn Ausstattung oder Messwerte hinterherhinken. Das Panasonic Toughpad kann sich in diesen Disziplinen mit den Besten messen.

Seine Ausstattung etwa überzeugt mit einem sehr großen verfügbaren Festspeicher von 24,7 Gigabyte, der noch dazu per Micro-SD erweiterbar ist. An Connectivity beherrscht das FZ-X1 nicht nur alle Funkprotokolle (LTE, UMTS, GSM, WLAN 2,4/5 GHz, Bluetooth mit allen wichtigen Profilen) aus dem Effeff. Es stellt über USB neben der üblichen Client-Funktionalität, die den Zugriff auf Smartphone-Daten via PC ermöglicht, auch den Host-Modus zur Verfügung. Damit kann es über Adapter einen USB-Stick auslesen oder per Maus bedient werden.
Kamera
Als kleine Schwachstelle erwies sich die Kamera, die hinter den Möglichkeiten üblicher 8-Megapixel-Modelle zurückbleibt. Hier stört unter Umständen der transparente Schutz die empfindliche Optik. Ebenfalls geschützt ist ein Laser-Scanner, der den professionellen Anspruch des FZ-X1 dokumentiert.
Klang und Sende- und Empfangsqualität
Den unterstreichen auch die Messwerte. So klingt das Toughpad beim Telefonieren gut, die wichtige Unterdrückung der Umgebungsgeräusche in Senderichtung liegt auf hohem Niveau. Perfekt ist der MP3-Player mit seinem linealgeraden Frequenzgang und extrem geringem Klirr und Rauschen. Funktechnisch ließe sich UMTS noch ein wenig optimieren, in puncto GSM und dem für schnelle Datenübertragung wichtigen LTE schöpft Panasonic die Möglichkeiten jedoch vollständig aus.
Akku und Ausdauer
Das gilt noch mehr für die Ausdauer. Hier sprengt Panasonic schon mit der Akkugröße von 6200 mAh alle Rekorde: Bisher kam rund 1 Prozent der von connect getesteten Smartphones auf gerade einmal zwei Drittel dieser Kapazität.
Diese Power führt zu einem Mega-Durchhaltevermögen von über 12 Stunden im typischen Normbetrieb. Beim Telefonieren sind sogar Gesprächszeiten zwischen knapp 16 (UMTS) und mehr als 31 Stunden (E-Netz) drin. Selbst bei extremer Kälte von -18 Grad reichte eine Akkuladung für über 12 Stunden im beheizten Standby-Betrieb; das Toughpad blieb bei beschlagener Scheibe stets einsatzbereit. Ausdauerprobleme sind dem Panasonic FZ-X1 also auch in Situationen fremd, die andere Smartphones noch nicht einmal heil überstehen würden.
Fazit: Es lohnt sich
Wer ein Smartphone für extreme Einsatzbedingungen sucht oder wer mit normalen Smartphones in seinem Alltag regelmäßig mit Ausfällen durch harte Beanspruchung rechnen muss, findet im Panasonic Toughpad FZ-X1 eine überaus robuste Alternative. Das Gerät bietet sehr gute Smartphone-Technik in einem Gehäuse, dem selbst widrigste Bedingungen nichts anhaben können. Das Wort "Ausfallsicherheit" bekommt hier eine neue Qualität.Dass dabei die Handlichkeit auf der Strecke bleibt, ist folgerichtig und aus heutiger Sicht nicht zu ändern.
Sicher, 1700 Euro sind viel Geld - erst recht für ein Smartphone, wenn man bedenkt, dass die Spitzenmodelle von Apple oder Samsung vielleicht die Hälfte kosten. In Relation zu einem defektbedingten Schaden, sei es durch Verdienstausfall oder das Scheitern eines Freizeitabenteuers, ist dieser hohe Preis jedoch eine Investition, die sich schnell amortisieren kann.