Samsung Galaxy A56 getestet: Solides Allround-Smartphone mit klarer Kante
Von Samsung erreicht uns das Galaxy A56 5G. Das 2025er Top-Modell der A-Serie ist mit seinem kantigen Aluminium-Profil ein echter Hingucker. Softwareseitig überzeugen One UI und ein langes Update-Versprechen. Also alles richtig gemacht? Wie wir im Test zeigen, gibt es auch Schwächen, im Vergleich zum Galaxy A55 hat sich nur wenig getan.

Preise und MarktüberblickDie A-Serie ist ein zentraler Baustein von Samsungs Smartphone-Portfolio, hier werden die Stückzahlen gemacht, die das Unternehmen zum Android-Weltmarktführer machen. An der Spitze steht das Galaxy A56, das Anfang März 2025 vorgestellt wurde, für 479 Euro mit 8/128 GB u...
Preise und Marktüberblick
Die A-Serie ist ein zentraler Baustein von Samsungs Smartphone-Portfolio, hier werden die Stückzahlen gemacht, die das Unternehmen zum Android-Weltmarktführer machen. An der Spitze steht das Galaxy A56, das Anfang März 2025 vorgestellt wurde, für 479 Euro mit 8/128 GB und 529 Euro mit 8/256 GB. Mittlerweile sind die Preise gefallen, für 399 Euro und 449 Euro bietet Samsung das Mittelklasse-Modell zum Testzeitpunkt an. Die Anpassung könnte mit dem enormen Preisdruck in diesem Segment zusammen hängen.
Motorolas Edge 60 ist für 420 Euro erhältlich - mit 512 GB Speicher. Googles letztjähriges Mittelklasse-Flaggschiff Pixel 8a gibt es schon für 390 Euro - und das hat im connect-Test mit 420 Punkten ein mehr als respektables Ergebnis erzielt. Auch Xiaomi hat in diesem Preisbereich sehr heiße Eisen im Feuer, wir wollen hier nur ein Beispiel nennen: Das Xiaomi 14T kostet aktuell 400 Euro, und das bietet mit 437 Punkten in unserem Test (Note: Sehr Gut) ein überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Warum also ein Galaxy A56 kaufen?

Design: Aluminium macht einen Unterschied
Dass die A-Serie nicht zur S-Klasse gehört, erkennt man an den unsymmetrischen Displayrändern - auch beim A56, das mit seinen 400 Euro besseres verdient hätte. Davon abgesehen gefällt das Design mit der typischen schlichten Samsung-Optik, die von einem massiven Rahmen geprägt wird, der sich in voller Breite um das Gehäuse zieht. Er besteht aus gebürstetem Aluminium, das sich in Verbindung mit der Glasrückseite nicht nur sehr gut anfühlt, sondern dem Gehäuse eine hohe Stabilität gibt. Das Galaxy A56 macht einen sehr robusten Eindruck, dazu passt auch die Zertifizierung nach IP67, die das Gehäuse als eingeschränkt wasserfest ausweist.

Im Vergleich mit dem Vorgänger hat Samsung das Gehäuse 0,8 Millimeter dünner und 15 Gramm leichter gemacht, den Unterschied spürt man sofort. Für einen 6,7-Zöller liegt das Galaxy A56 angenehm leicht und kompakt in der Hand. Die Kameraeinheit steht allerdings mehr als 3 Millimeter in einer harten Stufe heraus - mit einem Case wird diese allerdings nivelliert.

Display mit hellem Boost
Im Vergleich mit dem Galaxy A55 ist das Display beim Galaxy A56 von 6,6 Zoll auf 6,7 Zoll gewachsen, nach Aussage von Samsung ist das die beliebteste Größe in dieser Preisklasse. Die Auflösung (2.340 x 1.080 Pixel) und die Bildwiederholrate von 120 Hertz sind klassentypisch. Qualitativ sehen wir keine Verbesserungen zum A55, Samsung liefert hier bestenfalls eine durchschnittliche Leuchtkraft und Kontrastausbeute. Auch die Blickwinkelstabilität ist für ein OLED nicht besonders hoch.
Anders sieht es beim Boost aus, also der kurzzeitigen Aufhellung in einer sehr hellen Umgebung, etwa in direkter Sonne. Hier hat Samsung noch einmal mehr als 100 Nits draufgelegt und erreicht damit ein Top-Niveau, das nicht weit weg ist von einem Oberklasse-Smartphone.

Performance auf einem guten Niveau
Mit dem Exynos 1580 baut Samsung ein modernes Mittelklasse-SoC ein, das eine solide Leistung liefert. Wie unser Vergleich mit dem Vorgänger zeigt, wurde die Performance in allen Bereichen moderat gesteigert, so wie man es bei einer Weiterentwicklung erwarten kann. Samsung hat das Betriebssystem sehr gut auf den Prozessor abgestimmt, die Benutzeroberfläche reagiert geschmeidig und ruckelfrei auf Eingaben. Die Performance kommt aber an Grenzen, wenn man anspruchsvolle Spiele wie PUBG oder Genshin spielt. Hier wird nicht die höchste Detailstufe erreicht und es kann zu Rucklern kommen. Mit Blick auf den Preis des Galaxy A56 ist das aber kein Kritikpunkt.
Benchmarks im Vergleich: Galaxy A56 (Exynos 1580) versus Galaxy A55 (Exynos 1480)
Vollbild an/ausA56 (Exynos 1580) | A55 (Exynos 1480) |
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Antutu: 895295 | 717964 |
Geekbench Single-Core: 1314 | 1152 |
Geekbench Multi-Core: 3846 | 3417 |
3DMark Wild Life Extreme: 1359 | 996 |
Connectivity und Speicher
Beim Galaxy A56 hat Samsung die Unterstützung für microSD gestrichen, man muss mit den angebotenen 8/128 GB oder 8/256 GB auskommen. Diese Speichergrößen sind in dieser Preisklasse leider immer noch Standard, obwohl immer mehr Hersteller auch darüber hinaus gehen - Motorola verkauft das Moto Edge 60 etwa mit 256 GB oder 512 GB.
Bei der Connectivity sticht die Unterstützung von 2x eSIM und 2x Nano-SIM positiv heraus, wer Dual-SIM nutzt, hat mit dem A56 die maximale Wahlfreiheit. Davon abgesehen werden mit WiFi 6, Bluetooth 5.3 und USB-C mit 2.0-Standard die klassentypischen Standards erfüllt. Das gilt auch für die Bluetooth-Codecs: Qualcomm AptX ist dabei, allerdings ohne HD, hochauflösender Bluetooth-Sound wird per LDAC oder dem proprietären Samsung-Codec SSC übertragen.

Die Lautsprecher haben uns nicht überzeugt, die Lautstärke und das Volumen des Vorgängers werden nicht erreicht - das dünnere Gehäuse könnte verantwortlich dafür sein, weil es einen kleineren Resonanzköper bietet.
Kamerasystem: Kaum Unterschiede zum Vorgänger A55
Beim Kamerasystem setzt Samsung auf das gleiche Setup wie beim A55: Eine hochauflösende Hauptkamera mit 50 Megapixel und optischer Stabilisierung wird von einem 12-Megapixel-Ultraweitwinkel und von einer Makrolinse flankiert.
Wie unsere Messungen zeigen, hat Samsung die Hauptkamera nicht verbessern können, qualitativ tritt man hier auf der Stelle. Anders sieht es beim Ultraweitwinkel aus, das eine signifikant höhere Qualität bei allen Lichtstufen liefert. In der Summe bietet das Samsung Galaxy A56 hier aber zu wenig, ein Google Pixel 8a von 2024 macht durch die Bank bessere Fotos.
Eine Entwicklung sehen wir dagegen bei der Frontkamera, der neue Sensor liefert mehr Details und eine treffendere Farbabstimmung als beim A55 - Selfies sehen viel besser aus.

Die Kameras von Galaxy A55 und Galaxy A56 im Vergleich
Vollbild an/ausGalaxy A55 | Galaxy A56 |
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Ultraweitwinkel: befriedigend (67 Punkte) | gut (81 Punkte) |
Weitwinkel: sehr gut (93 Punkte) | sehr gut (88 Punkte) |
Fotoqualität Weitwinkel hell: überragend | sehr gut |
Fotoqualität Weitwinkel dunkel: sehr gut | gut |
Zweifachzoomdigital: befriedigend (68 Punkte) | befriedigend (73 Punkte) |
Kameraqualität gesamt: befriedigend (69 Punkte) | befriedigend (70 Punkte) |
Konkurrenzlos gute Software
Bei der Hardware liefert Samsung nur wenige Alleinstellungsmerkmale, ganz anders sieht es bei der Software aus. Auf dem A56 läuft die Benutzeroberfläche One UI 7.0 auf Basis von Android 15, die eine Vielzahl von Samsung-eigenen Diensten integriert: Es gibt einen eigenen Bezahldienst (Samsung Pay), eine umfangreiche Gesundheits-App (Samsung Health) und natürlich sind der Samsung-TV und der -Kühlschrank bequem per Smartphone erreichbar (Smart Things).
Aber den entscheidenden Unterschied macht der lange Software-Support, der beim A56 noch einmal verlängert wurde, von "4+5" (vier neue Android-Generationen und fünf Jahre Sicherheitsupdates) auf "6+6". Mehr kann man in dieser Preisklasse nicht erwarten.

Was allerdings fehlt ist die "Galaxy AI", die bleibt der teuren S-Klasse vorbehalten. Es ist nur zu verständlich, dass Samsung eine starke Differenzierung zur teuren S-Klasse möchte und die A-Serie von vielen AI-Funktionen ausschließt, etwa von den per AI generierten Hintergrundbildern, dem Dolmetscher und der Text-Transkription und - Zusammenfassung.
Nichtdestotrotz findet sich das Trendthema AI auch auf dem A56 wieder: Google Gemini hört aufs Wort, wenn man länger die Power-Taste drückt und Circle to Search und der Objektradierer für Fotos sind ebenfalls implementiert. Auch die AI-Funktion "Bestes Gesicht", bei der man bei einem Gruppenfoto die besten Gesichtsausdrücke auswählen kann, haben wir in den Einstellungen entdeckt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass weitere AI-Funktionen per Update auf das Galaxy A56 kommen werden.

Durchwachsener Funk und top Akustik
Die Funkeigenschaften sind durchwachsen,. Während der Daumen im 5G-Netz noch knapp nach oben zeigt, sind die Antennen im LTE-Netz nicht ordentlich abgestimmt. Wer in einer Region mit schlechter Mobilfunkabdeckung wohnt, sollte nicht zum A56 greifen. Ganz anders sieht es dagegen bei der Sprachqualität aus, hier messen wir eine hohe Lautstärke, eine klare und sehr natürlich Sprachwiedergabe und eine sehr gute Nebengeräuschunterdrückung.

Galaxy A56 mit langer Ausdauer
Samsungs A-Serie ist bekannt für eine top Ausdauer, und das A56 enttäuscht hier nicht. Samsung kann die Laufzeit wieder steigern, von 15:34 Stunden (A55) auf 18:49 Stunden in unserem genormten Laufzeittest. Damit sind auch mal zwei Tage ohne Steckdose möglich.
Beim Aufladen kann Samsung dagegen nicht überzeugen. Der Hersteller hat den Durchsatz nach eigenen Angaben von 25 Watt auf 45 Watt erhöht, in unserem Test hat es aber eine halbe Stunde gedauert, bis der Akku wieder bei 50 Prozent steht und fast anderthalb Stunden, bis das A56 voll aufgeladen ist. Große Unterschiede zum A55 haben wir somit nicht feststellen können.
Kabelloses Laden wird nicht unterstützt, ein Netzteil wird nicht mitgeliefert.
Fazit: Solide Mittelklasse mit Schwächen
Das Galaxy A56 ist ein solides Mittelklasse-Smartphone, das mit seinem markanten Aluminiumrahmen eine tolle Anfassqualität bietet. Auch bei der Software zeigt der Daumen nach oben, denn das Angebot an eigenen Apps und Diensten und der lange Software-Support von 6 Jahren ragen in dieser Preisklasse heraus. Ein Überflieger ist das Smartphone aber nicht geworden, dafür bietet das Kamerasystem zu wenig. Gestört haben uns auch die unsymmetrischen Displayränder - das kann die Konkurrenz besser.
Samsung Galaxy A56 Testergebnisse
Vollbild an/ausKategorie: | Bewertung und Punkte: |
---|---|
Preis (Euro): | 399 |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | sehr gut |
AUSDAUER (max.125): | überragend (119) |
AUSSTATTUNG (max. 210): | befriedigend (138) |
System (max. 55): | ausreichend (35) |
Display (max. 35): | sehr gut (32) |
Connectivity (max. 25): | ausreichend (16) |
Kamera (max. 80): | ausreichend (48) |
Features (max. 15): | ausreichend (7) |
HANDHABUNG (max. 40): | gut (33) |
Handlichkeit (max. 25): | gut (19) |
Verarbeitungsqualität (max. 15): | sehr gut (13) |
MESSWERTE (max. 125): | gut (95) |
Akustik (max. 35): | gut (31) |
Senden und Empfangen (max. 90): | 64 |
LTE-Bewertung: | befriedigend |
5G-Bewertung: | gut |
connect-URTEIL (max. 500): | gut (385) |
Samsung Galaxy A56 Messergebnisse
Vollbild an/ausKategorie: | Messergebnisse: |
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CONNECTIVITY | |
normierter Strahlungsfaktor/SAR-Wert (-/W/kg): | -0.6/80.610 |
maximaler Durchsatz WLAN (Mbit/s): | 882.0 |
mittlerer Durchsatz WLAN mit Dämpfung (Mbit/s): | 227.7 |
AKUSTIK-MESSUNG | |
Sende-/Empfangsrichtung (Sprechen/Hören) | |
Lautstärke (dB): | 13.1/23.8 |
Klang (MOS/max. 5P.): | 3.9/3.6 |
Geräuschunterdrückung Straße (MOS/max. 5P.): | 4.1 |
Geräuschunterdrückung Kneipe (MOS/max. 5P.): | 3.1 |
AUSDAUER | |
typ. Ausdauer max. Hz. (Stunden): | 18:49 |
Ladezeit bis 50/100 Prozent (Minuten): | 26/76 |
DISPLAY | |
Helligkeit/Boost (Candela): | 334/1184 |
AUDIOPLAYER | |
max. Lautstärke Lautsprecher (dB): | 79 |