Samsung Galaxy Ring im Test: Einer der besten smarten Ringe
Mehr zum Thema: SamsungSamsungs Galaxy Ring ist zwar teuer, bietet aber viele Funktionen, gute Software, lange Akkulaufzeiten und hohe Genauigkeit. Der Erstaufschlag ist gelungen!

Smarte Ringe haben in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen. Samsung erschließt sich diese recht neue Wearable-Kategorie nun ebenfalls und hat zusammen mit den neuen Galaxy Watches den Galaxy Ring präsentiert. Im Test verraten wir, welche Funktionen der Galaxy Ring im Gepäck hat, wie ...
Smarte Ringe haben in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen. Samsung erschließt sich diese recht neue Wearable-Kategorie nun ebenfalls und hat zusammen mit den neuen Galaxy Watches den Galaxy Ring präsentiert.
Im Test verraten wir, welche Funktionen der Galaxy Ring im Gepäck hat, wie akkurat die erfassten Messwerte sind, ob er eine Alternative zur Smartwatch ist und für welche Nutzergruppe er gedacht ist. Dafür haben wir extra ein neues Testverfahren entwickelt und werden in naher Zukunft noch weitere smarte Ringe für Sie testen.

Galaxy Ring: Preise und Marktüberblick
Samsung ist zwar nicht der erste Hersteller, der einen smarten Ring präsentiert, wohl aber der erste Smartphone-Hersteller. Zudem stammen alle anderen smarten Ringe von eher unbekannten Marken und Start-ups.
Am bekanntesten ist wohl der Oura, der die Heritage oder Horizon Smart Ringe vertreibt, die man ab 329 und 399 Euro kaufen kann. Auch die für Smartwatches bekannte Marke Amazfit hat mit dem Helio einen Ring für 299 Euro im Angebot. Den RingConn SmartRing gibt es für 299 Euro und den Ring Air für 379 Euro. Technisch bewegen sich alle auf einem ähnlichen Niveau. Auch der Galaxy Ring bietet hier kaum Überraschungen. Insofern fällt auf, dass Samsung den Preis recht hoch ansetzt: 449 Euro kostet der Galaxy Ring aktuell. Eine Galaxy Watch 7 bekommt man bereits ab 349 Euro und die Uhr hat immerhin ein Display – könnte man argumentieren.

Samsung Galaxy Ring: Auf die richtige Größe kommt es an
Einfach anlegen und los? Das funktioniert mit einem smarten Ring im Gegensatz zur Smartwatch nicht. Samsung empfiehlt, den Galaxy Ring für eine akkurate Messung am Zeigefinger zu trage. Am besten an der linken Hand. Da kaum ein Finger gleich ist, sollte man für die richtige Ringgröße den Umfang seines Fingers entweder ausmessen oder noch besser, das aus neun Kunststoff-Dummys bestehende Größen-Probierset bestellen – kostenlos versteht sich. Rund 24 Stunden sollte man den Dummy tragen, um sich der Größe sicher zu sein. Denn wenn der Ring zu locker sitzt, misst er nicht gescheit. Sitzt er zu eng, trägt er sich nicht angenehm.
Wer den korrekten Durchmesser für seinen Finger bestimmt hat, kann zwischen drei verschiedenen Farben wählen: Titanium Black, Titanium Silver und Titanium Gold. Bis auf Gold haben die Ringe ein mattes Finish.

Samsung Galaxy Ring im Test: Material und Verarbeitung
Wie die Meisten anderen Hersteller setzt Samsung bei ihrem Galaxy Ring auf Titan als Material der Wahl. Die Koreaner nutzen allerdings nur eine dünne Beschichtung. Ein Großteil des Rings ist somit aus Kunststoff gefertigt. Auch andere Hersteller gehen einen ähnlichen Weg. Dennoch fühlt sich der Galaxy Ring zum Beispiel im Vergleich zu RingConns Smart Ring haptisch weniger hochwertig an. Vielleicht ist es die Art der Beschichtung und deren Struktur. Ganz sicher aber die Markierung an der Ringunterseite, die die Position der Sensorik anzeigt, damit man diese immer korrekt ausgerichtet nach unten trägt. Während der gesamten Nutzung hatten wir selten das Problem, dass sich der Ring während des Tragens dreht. Andere Hersteller verzichten ebenfalls erfolgreich darauf.
Auch wenn sich der Galaxy Ring haptisch nicht sehr edel anfühlt, ist er dennoch sehr gut und sauber verarbeitet. Dank des Wasserschutzes bis 10 ATM kann man ihn zum Händewaschen, Duschen oder Schwimmen tragen.

Der Galaxy Ring trägt sich angenehm leicht
Wer den Galaxy Ring in die Hand nimmt, spürt sofort das geringe Gewicht. Bei unserer Größe von 26 Millimetern Innendurchmesser wiegt der Ring nur 2,8 Gramm. Das ist fast ein Gramm weniger als zum Beispiel RingConns SmartRing (3,6 Gramm). Zudem ist er nur 2,6 Millimeter dünn und sieben Millimeter breit. Kaum ein Smart Ring ist so kompakt gebaut!
Damit trägt sich der Galaxy Ring äußerst angenehm am Finger, auch wenn er natürlich breiter und dicker ist als die meisten normalen Ringe. Seine leicht konkave Wölbung unterstützt das positive Tragegefühl und lässt ihn am Finger zudem etwas schlanker wirken.

Unterstützt der Samsung Galaxy Ring NFC?
Man könnte nun annehmen, dass Samsung als weltgrößter Elektronikhersteller den kleinen Start-ups technisch die Grenzen aufzeigt. Aber weit gefehlt. Die Sensorik ist genauso wie bei den anderen Herstellern: eingebaut sind ein Beschleunigungssensor, ein Pulssensor samt Oxymeter sowie ein Temperatursensor. Ein NFC-Chip für Mobile Payment ist leider nicht mit an Bord und hätte dem Galaxy Ring ein Alleinstellungsmerkmal verpassen können. Verbaut ist natürlich auch Bluetooth (5.4), um Daten zwischen Ring und Smartphone auszutauschen.

Mit dem Ring sein Smartphone steuern? Nicht jedes!
Ein Feature hat Samsung dann doch noch in der Hinterhand, das einzigartig ist: Man kann mit dem Galaxy Ring sein Smartphone steuern! So deaktiviert man zum Beispiel einen Wecker oder löst ein Foto aus, wenn man mit Daumen und Zeigefinger zweimal schnell aufeinander tippt. Die Gestensteuerung ist praktisch, funktioniert aber nur mit Samsung-Smartphones. Und das noch nicht einmal mit jedem. Nur die neu vorgestellten Galaxy Flip 6 und Fold 6 bieten mit OneUI 6.1.1 aktuell die vorausgesetzte Software-Version. Sicher wird die bald auch auf weitere Galaxy-Phones ausgerollt. Besitzer anderer Android-Smartphones schauen dennoch in die Röhre.

Welche Funktionen hat der Samsung Galaxy Ring?
Im Grunde soll der Galaxy Ring Gesundheits- und Fitnessdaten erfassen. Und das vor allem länger, bequemer und unauffälliger als eine Smartwatch. So erfasst der Galaxy Ring den Tag über die eigene Aktivität, trackt also den Puls, die getätigten Schritte, den Stress und verbrannte Kalorien. Sporttracking ist ebenfalls möglich, Samsung bietet sogar eine automatische Workout-Erkennung für Laufen und Gehen. Für andere Sportarten, das sind im Vergleich zu anderen Herstellern wirklich viele, muss man das Workout in Samsungs-Health-App manuell starten.
Da im kleinen Ring kein Platz für einen GPS-Empfänger ist, sollte man sein Smartphone für eine genaue Aufzeichnung der Strecke der Tasche haben. Ansonsten rechnet der Ring die zurückgelegte Strecke anhand der Schritte hoch. Die automatische Lauferkennung hat im Test übrigens sehr gut funktioniert. Man muss sich dennoch bewusst sein, dass die Auswertung eines Laufs lange nicht so umfangreich ist wie bei einer Smartwatch.
Wie wir zudem schnell gemerkt haben, ist der Ring nicht für das Aufzeichnen jeder Sportart praktisch. Bei Hanteltraining oder Klimmzügen stört der Ring nicht nur am Finger, er könnte sogar Schaden nehmen oder verkratzen. Auch Sportarten, die mit Schlägern gespielt werden, stellen wir uns nicht ganz so angenehm vor.

Umfangreiches Schlaftracking
Ein großer Vorteil des Rings ist natürlich seine Größe, die auch beim zu Bett gehen ihre Stärke ausspielt. Der Galaxy Ring trackt nämlich nicht nur tagsüber alle Aktivitäten, sondern zeichnet auch den Schlaf auf. Und das funktioniert sehr gut und deutlich bequemer als mit einer Smartwatch am Handgelenk. Dabei trackt der smarte Ring die Schlafphasen, den Blutsauerstoffgehalt, die Temperatur, den Puls und seine Variabilität sowie die Atmung. Frauen können zudem ihren Zyklus mit dem Ring erfassen.
Morgens erhält man in der Health-App einen umfangreichen Bericht und einen Energiewert, der alle Werte kumuliert und ein Maß für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sein soll. Stark: Jeder Faktor, der zum Energiewert beiträgt wie die Schlafenszeit, Aufwachzeit, Puls und Co. wird separat ausgewiesen und eingeordnet. Insgesamt gefällt uns die Health-App damit sehr gut, da sie die Bedeutung jedes erfassten Werts erläutert.

Der Galaxy Ring ist sehr genau
Eigentlich noch wichtiger als der reine Funktionsumfang, ist die Genauigkeit der Datenerfassung. Schritte erfasst das Wearable sehr genau, mit einer Abweichung von 1,5 Prozent im Vergleich zum Schrittzähler. Das können nicht alle Ringe so genau, wie der Ultrahuman Ring Air. RingConns Smart Ring ist allerdings noch genauer. Der Galaxy Ring zählt wenn, dann mehr Schritte als wir getätigt haben. Wer die Befürchtung hat, jeder Tastaturanschlag mit dem Zeigefinger ist ein getätigter Schritt, dem können wir Entwarnung geben. Samsungs Ring zählt Schritte nur in Bewegung, nicht im Sitzen.
Trotz der Miniatur-Sensorik ist auch die Ruhepulsmessung sehr akkurat und steht der einer Smartwatch in nichts nach. Wenn’s ums Sporttracking geht, sieht das etwas anders aus. Hier ist die Abweichung zur Uhr größer. Sowohl beim Durchschnitt als auch beim Maximalpuls. Mit drei Schlägen ist aber auch das noch zu verkraften.

Galaxy Ring mit starker Akkulaufzeit und schickem Case
Laut Samsung hängt die Laufzeit von der Ringgröße ab, die wiederum die Akkugröße bestimmt. Unser Ring in (Standard-)Größe 11 hat eine Akkukapazität von 19,5 mAh. Im Alltag kommen wir damit auf eine Akkulaufzeit von sehr starken 6,5 Tagen.
Ist der Galaxy Ring dann leer, lädt man ihn über das aus durchsichtigem Kunststoff gefertigte Ladeetui per Induktion. Seine Akkukapazität beträgt 361 mAh, der Ring lässt sich also satte 18,5-mal darüber aufladen. Das Case ist zudem sehr handlich und schick. Ein Ring aus LEDs zeigt im Inneren nicht nur den im Case verbleibenden Akkustand an, sondern auch den des Rings an, wenn man ihn hereinlegt – praktisch!

Fazit: Einer der besten smarten Ringe
Samsung ist in der Welt der smarten Ringe zwar ein Neueinsteiger, setzt die Messlatte aber bereits mit der ersten Version des Galaxy Ring sehr hoch. Er gehört zu den am besten ausgestatteten Ringen auf dem Markt und liefert sehr genaue Messwerte. Stark ist zudem die Software-Integration dank Galaxy Wear und Samsungs Health App.
Allein die Haptik hätte unserem Geschmack nach noch hochwertiger sein dürfen – gerade mit Blick auf den sehr hohen Preis. Und ein paar mehr Alleinstellungsmerkmale mehr, wären schön gewesen. Die Doppeltippen-Geste ist eine sehr gute Idee. Es ist aber schade, dass sie nur für Galaxy-Smartphones verfügbar ist.
So oder so: Samsung wird als weltbekannte Marke dieser neuen Wearable-Kategorie den Weg in den Massenmarkt ebnen. Ein Grund dafür dürfte der größere Trust spielen, den die meist chinesischen Smart-Ring-Hersteller noch nicht haben. Das ist für viele Verbraucher sicher auch ein Kaufargument. Die Koreaner haben außerdem den Vorteil, den Galaxy Ring über bestehenden Verkaufskanäle vermarkten zu können und etwa attraktive Produkt-Bundles zu schnüren. Wir sind jedenfalls gespannt auf die Zukunft dieses neuen Wearables!
Smartwatch oder Smart Ring: Für wen ist welches Wearable das richtige ?
Hat das Galaxy Ring Ihr Interesse geweckt? Dann sollten Sie nun feststellen, ob eher eine Smartwatch oder ein Smart Ring das richtige Wearable für Sie ist.
Möchten Sie neben Ihren Gesundheitswerten auch öfter Trainingseinheiten aufzeichnen? Dann ist die Uhr der richtige Weg. Über das Display sind die Vital- und Sportparameter während des Trainings sofort einsehbar und das Training lässt sich dementsprechend anpassen. Das ist vor allem für Anfänger wichtig, um der Überbelastung vorzubeugen. Zudem ist eine Smartwatch bei der Pulsmessung während des Sports noch genauer.
Auch, wenn Sie Ihre Nachrichten empfangen und beantworten möchten oder mehr Features wie Mobile Payment oder Musik-Streaming benötigen, ist die Uhr der bessere Weg.
Ihnen genügt es, Ihre tägliche Aktivität sowie den Schlaf zu tracken und Sie tragen lieber eine mechanische Uhr? Perfekt! Dann ist der Galaxy Ring eine akkurate Lösung.

Samsung Galaxy Ring: Testergebnisse
Vollbild an/ausKategorie | Bewertung und Punkte |
---|---|
AKKULAUFZEIT (max. 150) | sehr gut (128) |
HANDLICHKEIT & TRAGEGEFÜHL (max. 40) | überragend (38) |
VERARBEITUNGSQULAITÄT (max. 30) | sehr gut (28) |
KOMPATIBILITÄT & LIEFERUMFANG (max. 10) | befriedigend (7) |
KONNEKTIVITÄT & SENSOREN (max. 5) | gut (4) |
FUNKTIONEN (max. 115) | überragend (113) |
SMARTPHONE-APP (max. 30) | sehr gut (28) |
MESSWERTE (max. 120) | überragend (114) |
Schrittzähler (60) | überragend (58) |
Pulsmessung (60) | sehr gut (56) |
connect-URTEIL (max. 500) | sehr gut (460) |
Samsung Galaxy Ring: Funktionen
Vollbild an/ausAusstattung | Wertung |
---|---|
Marke | Samsung |
Modell | Galaxy Ring |
Preis (UVP) | 449 |
MASSE UND GEWICHT | |
Maße (Durchmesser x Breite x Dicke) in mm | 26 x 7 x 2.6 |
Gewicht in Gramm | 2.8 |
Material | Titan |
Wasserresistenz | 10 ATM |
Tragegefühl | sehr gut |
Haptik | normal |
Ladestation dient als Transportcase | + |
KONNEKTIVITÄT UND SENSOREN | |
Kompatibilität: iOS/Android | -/+ |
Bluetooth/NFC | 5.4/- |
Pulssensor/Oxymeter/Thermometer | +/+/+ |
FUNKTIONEN | |
Schrittzähler/aktive Minuten/Stehphasen/Kalorien | +/+/-/+ |
24-Stunden-HF-Tracking/Stresslevel/AFib-Erkennung | +/+/+ |
Herzfrequenzvariabilität/Blutsauerstoff/Temperatur | +/+/+ |
Schlaftracking/erweiterte Schlafanalyse | +/+ |
Zyklusstracking/Atemfrequenz | +/+ |
Sporttracking: Indoor/Outdoor/auto. Erkennung | +/+/+ |
Smartphone-Funktionen lassen sich steuern | + |
SMARTPHONE-APP | |
Homescreen mit Tages-/Aktivitätenübersicht | +/+ |
Diagramme: Tages-HF/Schritte/Kalorien/Schlaf | +/+/+/+ |
Diagramme vergrößern/Schrittlänge anpassen | +/- |
Trainingsdaten (Diagramme) Karte/Pulszonen/Pace | +/+/+ |
alle Funktionen kostenlos/erläutert Daten und Begriffe | +/+ |
AKKULAUFZEIT | |
Ausdauer (Stunden) | 156:00 |