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Testbericht

Snom m9 im Test

Eine ziemlich gute Sprachqualität mit Gerät am Ohr in Kombination mit weitreichenden Businessfeatures empfehlen das Telefon fürs Geschäftsleben. Die Hardware hat aber einige Schwächen.

Autor: Wolfgang Boos • 15.4.2011 • ca. 1:20 Min

Snom m9
Snom m9
© Snom
Inhalt
  1. Snom m9 im Test
  2. Datenblatt
  3. Wertung

Als reinrassiges Business-DECT präsentiert sich das m9 der IP-Telefonschmiede Snom. Dessen Basisstation verbindet sich ausschließlich via IP mit dem SIP-Server des VoIP-Anbieters oder der PBX im Keller. Auch das User Interface, in das man wie üblich via Webbrowser gelangt, versprüht nüchternen ...

Als reinrassiges Business-DECT präsentiert sich das m9 der IP-Telefonschmiede Snom. Dessen Basisstation verbindet sich ausschließlich via IP mit dem SIP-Server des VoIP-Anbieters oder der PBX im Keller. Auch das User Interface, in das man wie üblich via Webbrowser gelangt, versprüht nüchternen Businesscharme.

Bei den Einstellungen geht's dann dafür richtig zur Sache: Nicht nur SIP-Server und Wahlregeln wie bei Consumerprodukten lassen sich einstellen, auch Standardeinstellungen in Firmen kann man problemlos einspielen. Für Abhörsicherheit sorgt Sprachverschlüsselung via TLS und SRTP, und große Unternehmen dürften sich über den Einsatz in virtuellen Netzen via VLAN freuen.

Auch ist das Snom-Gerät bereits fit für IPv6, und in die Basis kann man neben den beiden mitgelieferten Mobilteilen bis zu sieben weitere Handgeräte einbuchen, wobei gleichzeitig vier VoIP-Gespräche möglich sind. Da hat sich offensichtlich jemand viele Gedanken fürs Businessumfeld gemacht.

Leider gilt das weniger für die Hardware: Billig wirkt die Plastikhülle, die bei beherztem Zugriff schon mal knarzt. Auch ist das Dispay klein und matt geraten  - genauso wie die Schrift auf dem Anzeigefeld. Gerade im Berufsalltag, wo das Telefon ständiges Arbeitsgerät ist, wünscht man sich eine bessere Qualität.

Auch aus dem Labor kamen gemischte Urteile. So ließ die Ausdauer vor allem im Standby-Betrieb mit nicht einmal ganz 60 Stunden deutlich zu wünschen übrig, immerhin bewegte sich die Gesprächszeit mit rund siebeneinhalb Stunden wieder im Rahmen.

Deutlich besser schnitt das Snom m9 bei den Akustikmessungen ab: Bei den TMOS-Werten am Kopf, also der automatisierten Sprachqualitäts-bepunktung, konnte kein anderes Gerät dem Snom das Wasser reichen.

Im Freisprechmodus in Empfangsrichtung hingegen zeigte das m9 keine so gute Leistung. Und auch bei der Echodämpfung war die Konkurrenz fast immer besser. Trotzdem: Gigaset und Snom teilen sich bei den Klangmessungen am Kopf den Spitzenplatz. Hätte sich Snom bei der Hardware mehr Mühe gegeben, wäre mit dem m9 ein Gut drin gewesen.