Lautsprecher
Gauder Akustik Arcona 80 im Test
Mit den wohl steilflankigsten passiven Filtern stieß Isophons Berlina-Serie in neue Klanghöhen vor. Nun führt Mastermind Roland Gauder die Wunderweichen in der bezahlbaren Arcona-Linie unter eigenem Namen ein: Gauder Akustik. Kann das nur 4000 Euro preiswerte Spitzenmodell den edelsten Isophons klanglich nachfolgen?

Dass Isophons Chefentwickler Roland Gauder Physiker ist, merkt man schon nach einen kurzem Gespräch über Treiber, Gehäuse, Frequenzweichen und Co. Der Mann versteht nicht nur die Praxis, sondern auch die Theorie hinter seinen Produkten. Und so hat er für diejenigen, die dank flacher Filter auf eine besonders homogene und zeitrichtige Wiedergabe hoffen, kein Verständnis.
Das Gegenteil sei der richtige Weg: Lautsprecher-Chassis in einer Mehr-Wege-Box müssten möglichst effektiv voneinander separiert werden. Wer dabei Weichen mit Phasenfehlern produziere, der hätte eben etwas falsch gemacht.
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Er selbst verwendet in seiner neuen Arcona 80, die er jetzt unter dem Firmennamen Gauder Akustik einführt, extrem aufwendige Weichen mit symmetrischem Aufbau, also identischen Filterschaltungen im Signalweg vor und nach dem Chassis. Warum diese nach Gauders Ansicht klarer und transparenter klingen, ist nicht letztgültig erforscht - möglicherweise hängt es damit zusammen, dass die auf den Verstärker rückwirkenden Induktionsströme gleichmäßiger bedämpft werden.
Sei es drum, die Weichen arbeiten jedenfalls mit einer effektiven Flankensteilheit von bis zu 50 Dezibel pro Oktave im Übergangsbereich. Das bedeutet, dass der Hochtöner im Präsenzbereich sehr schnell ausgeblendet wird und daher nur sehr wenige ihm artfremde Schwingungen reproduzieren muss. Davon profitieren das Dynamik-Verhalten - sprich: die Klirrfreiheit - aber auch das Abstrahlverhalten. Das liegt daran, dass der mit Interferenzen gespickte Übergangsbereich extrem klein ausfällt.

Das ermöglichte es auch, für den Hochtonbereich einen anspruchsvollen Kandidaten auszuwählen, der klanglich den sonst bevorzugten Keramik- und Diamant-Kalotten nur geringfügig nachsteht: einen Air-Motion-Transformer nach dem Prinzip von Oskar Heil. Dieser mehrfach ziehharmonikaförmig gefaltete Magnetostat weist auf geringer Schallabstrahlfläche dennoch eine große effektive Membranfläche auf. Durch Einsatz ultrastarker Neodym-Magnete konnte die Effektivität gegenüber handelsüblichen Modellen noch einmal gesteigert werden.
Einen Verstärkerboliden, der bis zwei oder gar ein Ohm vollkommen stabil arbeitet, wird wohl kaum jemand an einer 4.000-Euro-Box betreiben. Dementsprechend war es ein Entwicklungsziel, die elektrischen Ansprüche der Box gering zu halten, was mit einer Nennimpedanz von 4 und einer nur sehr schmalbandig erreichten Minimalimpedanz von 3,5 Ohm auch als gelungen angesehen werden kann.
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So durfte die Gauder Akustik Arcona 80 im neuen stereoplay-Hörraum auch zunächst an einem nicht für Kraftprotzerei bekannten Amp aufspielen: dem Creek Destiny. Brahms 1. Klaviertrio (Storioni Trio, Pentatone) baute vom ersten Takt an eine wunderbar geschwungene und weit ausgeleuchtete Bühne auf - besonders warm und seidig erklang der Kopfsatz mit geradezu schwelgerischem Volumen, das bei allzu massierten Klavier- und Cello-Einsätzen schon einmal im Fundament zu massig geraten konnte.

Die Gauder Akustik Arcona 80 verwöhnte die Zuhörer eher mit einer gewissen Gelassenheit und zeigte sich im Vergleich zur Epos Encore 50 nicht unbedingt spritzig, sondern eher bedächtig. Loewes "Erlkönig" (Pregardien, "Between Life and Death") klang kraftvoll und ausdrucksstark, aber auch eher etwas weniger fokussiert und nicht so stürmisch wie gewohnt. Doch aus der Arcona ließen sich noch ein wenig Tempo und Präsenz herauskitzeln, wenn man die Hochtöner direkt auf den Hörer ausrichtete, statt die Boxen parallel zur Wand zu platzieren.
Yellos "The Race" klang über die Arcona dagegen schnell, fein aufgelöst und überwältigend tief, allerdings im Bass auch mehr als kräftig. Das erwies sich insbesondere dann als Vorteil, wenn man die Box wie in einer Mietwohnung am Abend eher bei Zimmerlautstärke hörte. Dann setzte sich auch die Rhythmusgruppe bei Miles Davis' "Evil Live" bestens durch, ohne an Substanz und Struktur zu verlieren.
Fazit
Der Einstand von Gauder Akustik ist mehr als gelungen. So viel klangliche Substanz gab es für 4.000 Euro noch nie.
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