Arcona 80 MKII im Test
Die Arcona 80 MKII von Gauder Akustik ist die zweitgrößte der erfolgreichen Arcona-Serie. Preislich hält sie mit 3000 Euro Preisunterschied ordentlich Abstand zur Arcona 100 MKII. Klanglich ist sie ihr deutlich näher.

Seit Gauder Akustik die Arcona-Serie MKII am Start hat, wird in der Lautsprechermanufaktur in Renningen im Akkord gearbeitet. Mit dieser Flutwelle an Aufträgen hatte man nicht gerechnet. Uns wundert es nicht, denn bereits im ersten Test in AUDIO 1/2021 schnitt die Arcona 100 MKII ganz hervorragend ...
Seit Gauder Akustik die Arcona-Serie MKII am Start hat, wird in der Lautsprechermanufaktur in Renningen im Akkord gearbeitet. Mit dieser Flutwelle an Aufträgen hatte man nicht gerechnet. Uns wundert es nicht, denn bereits im ersten Test in AUDIO 1/2021 schnitt die Arcona 100 MKII ganz hervorragend ab, und das hatte sich schnell herumgesprochen. Dieser Lautsprecher ist ein wahres Impuls-Wunder.
Möglich wurde das durch neu berechnete und sehr aufwendig konstruierte Frequenzweichen mit sehr steilen Flanken an den Übergängen. Auch die Arcona 80 MKII, die mit 6000 Euro Listenpreis deutlich günstiger als die 9000 Euro teure Arcona 100 MKII ausfällt, verfügt über solch eine Frequenzweiche der neuen Generation.
Ebenfalls neu ist der Hochtöner. Wo vorher ein Air Motion Transformer thronte, sitzt jetzt ein Keramik-Hochtöner von Accuton. Roland Gauder kauft diesen nicht von der Stange, sondern vielmehr ist die Komponente das Ergebnis einer zweijährigen Zusammenarbeit zwischen Gauder und dem deutschen Chassis-Spezialisten.
Unter dem Hochtöner werkeln zwei Tieftonchassis mit X-Puls-Membran, in einer klassischen 2,5-Wege-Ausführung. Nur die Arcona 100 MKlI leistet sich für einen Drei-Wege-Aufbau ein zusätzliches Chassis.

Ein Upgrade ist möglich
Besitzer des Vorgängermodells müssen sich keine Sorgen machen. Sie haben bereits eine hervorragende Box. Aber wer in den Genuss der neuen Technik einer MKII kommen möchte, bekommt für 2000 Euro ein Upgrade inklusive neuer Chassis und Frequenzweiche.
Sparfüchse kommen jetzt vielleicht auf die Idee, gebrauchte Arconas günstig im Web zu kaufen, um diese dann in Renningen auf eine MKII pimpen zu lassen. Theoretisch ginge das. In der Praxis gibt es aber kaum gebrauchte Arconas auf dem Markt, und Gauder-Boxen sind wertstabil und somit auch gebraucht so teuer, dass ein Upgrade und der damit verbundene Aufwand kaum lohnen.
Lieber dem Händler so lange auf die Nerven gehen, bis er ein paar Prozente nachgibt. Beim Kauf unbedingt die Spike-Extender mitbestellen. Die sind mit 400 Euro vergleichsweise günstig, sehen besonders an der weißen Version sehr schick aus und verleihen dem Lautsprecher einen sicheren Stand. Serienmäßig an Bord ist die Bass-Extension in Form einer kleinen Steckbrücke am Terminal. Ist sie gesteckt, wird der Bassbereich angehoben.

Seit Kurzem bietet Gauder Akustik Module an, die statt der Brücke gesteckt werden können und so die Bassanhebung in feineren Stufen regulieren. Dieses 6-fach-Set ist nicht käuflich zu erwerben, sondern ein Tool für den engagierten Händler, der dem Kunden den Lautsprecher zu Hause aufstellt und die Bass-Extension fein auf die klanglichen Eigenschaften des Zimmers anpasst.
Klanglich ist die Arcona 80 MKII wie ihre große Schwester eine Macht. Die Impulse schienen aus dem Nichts zu kommen, dazwischen herrschte Schwärze. Ein Effekt, der am Anfang vielleicht irritiert, fast so, als würde irgendetwas fehlen. Aber es fehlt nichts. Die Arcona fügt einfach nichts hinzu, was da nicht hingehört. Gut hörbar war das zum Beispiel bei den perfektionierten Aufnahmen von Queen.
Hier stimmte einfach jedes Detail. Die Stimmen wurden so natürlich, plastisch und präsent reproduziert, dass uns ein wohliger Schauer durchfuhr. Als würde Freddie Mercury neben uns sitzen und sagen: „Genau so habe ich das gemeint.“
Fazit
Wer das volle Brett haben will, wählt die Arcona 100 MKII. Sie beherrscht den Punch noch besser und bietet einen Hauch mehr Grundton und gibt hier die Pace vor. Die Arcona 80 MK II ist ihr aber dicht auf den Fersen, nur 9 Zentimeter kleiner und satte 3000 Euro günstiger. Für viele könnte sie sogar die bessere Wahl sein.