Tineco Floor One Stretch S6 im Test
Keine Scheu vor tiefen Möbeln: Dieser Wischer legt sich bei Bedarf flach auf den Boden. Was er sonst noch kann, klärt unser Test.

Nass- und Trockensauger haben Konjunktur. Kein Wunder, denn wenn diese gut funktionieren, erleichtern sie die Pflege von Hartböden enorm. Was den Floor One Stretch S6 von Tineco auszeichnet, ist die Möglichkeit, das Gerät flach auf den Boden zu legen und so auch unter tiefe Möbel zu gelangen. Im...
Nass- und Trockensauger haben Konjunktur. Kein Wunder, denn wenn diese gut funktionieren, erleichtern sie die Pflege von Hartböden enorm. Was den Floor One Stretch S6 von Tineco auszeichnet, ist die Möglichkeit, das Gerät flach auf den Boden zu legen und so auch unter tiefe Möbel zu gelangen. Im ausgestreckten Zustand ist der Tineco knapp 13 cm hoch.
Um dies zu ermöglichen, hat Tineco den Frischwassertank (0,8 Liter), der sonst meist hinten an der Haltestange sitzt, direkt über der Bürstenrolle platziert. So kann beim Kippen des Stretch S6 kein Wasser in den Motor fließen. Der große Abwassertank (0,72 Liter) ist wie üblich vorne an der Haltestange befestigt und so isoliert, dass auch von hier aus kein Wasser ins Gerät dringen kann und die volle Saugkraft auch im Liegen erhalten bleibt. Im Inneren hält ein Siebeinsatz groben Schmutz und Haare zurück, den Unrat kann man so direkt im Mülleimer entsorgen. Das Schmutzwasser darunter wird in den Abfluss oder die Toilette gekippt.
Einfach zu steuern
Generell ist der Stretch S6 flexibel und lässt sich gut steuern. Wegen der motorbetriebenen Bürstenrolle arbeiten solche Nasssauger automatisch mit leichtem Vorwärtsdrang, dank zweier großer Räder hinten und zwei kleineren vorne lässt sich der Tineco auch leicht wieder zurückziehen und seitlich manövrieren. Die Führungsstange sitzt drehbar in dem Bodenteil, so kommt man gut um Ecken und an Kanten. Die Bürstenrolle reicht an beiden Seiten und vorne bis auf etwa einen halben Zentimeter an die Kanten.
Gesteuert wird der Tineco über Tasten am Haltegriff, es stehen drei Betriebsmodi zur Auswahl: Auto, Max und Suction. Letzteres ist Englisch für Saugen und dient dazu, verschüttete Flüssigkeiten einzusammeln, ohne zu wischen. Im Alltag empfiehlt sich die Einstellung Auto. Hier analysiert der Floor One Stretch S6 die Verschmutzung des Bodens per Sensor und regelt die Leistung automatisch. Das lässt sich im kreisrunden Display nachvollziehen: Ist der Boden sauber oder nur leicht verschmutzt, leuchtet der Ring um den Bildschirm blau. Je schmutziger es ist, desto mehr färbt sich der Ring rot. Auch die verbleibende Akkukapazität zeigt der Screen. Im Automatikmodus hält der Tineco im Schnitt knapp 40 Minuten durch; im Max-Betrieb ist deutlich früher Schluss.


Display und Lautsprecher informieren
Welcher Modus aktiviert ist, sieht man auf dem Display. Zudem informiert ein nicht wirklich gut verständlicher Lautsprecher über den Status oder ruft zu Handlungen wie dem Reinigen des Schmutzwassertanks auf. Das Gerät spricht von Haus aus Englisch, über eine Taste auf der Rückseite des Haltegriffs lässt sich Deutsch einstellen.
Zudem bietet Tineco die Möglichkeit, den Floor One Stretch S6 in eine App einzubinden. Die informiert dann über Reinigungszyklen und liefert ein paar Statistiken – nett, im Zweifel aber verzichtbar. Das im Menü gelistete digitale Handbuch ließ sich im Test nicht abrufen.
Macht der Tineco rundum sauber?
Kommen wir zur entscheidenden Frage: Wie gut reinigt der Tineco unsere Böden? Zum Test haben wir ihm klebrigen Ahornsirup, nasses Kaffeemehl, trockene Mungobohnen und in Wasser eingeweichte Haferflocken vor die Walze gekippt. Und siehe da: Im Handumdrehen, sprich nach ein-, zweimal drüberfahren, war von der Sauerei nichts mehr zu sehen. Auch die Mungobohnen, die gerne davonrollen und für Trockensauger eine Herausforderung sind, sammelte der Tineco in kurzer Zeit ein. Festgetrocknete Flecken muss man je nach Konsistenz mehrfach angehen und bei besonders fiesen Resten auch mal mit dem Fingernagel nachhelfen. Das ist normal und verschmerzbar.
Tineco liefert eine Flasche Reinigungslösung mit, von der man eine Kappe in den Frischwassertank geben kann. Vom Einsatz anderer Mittel wird dringend abgeraten, vor allem handelsübliche Bodenemulsionen können schäumen und das Gerät schädigen.



Automatische Reinigung und Trocknung
Auch die Selbstreinigung funktioniert gut – und vor allem schnell: Zwei Minuten lang spült die Basisstation die Rolle mit 70 Grad heißem Wasser durch, anschließen wird sie fünf Minuten lang mit 70 Grad heißer Luft getrocknet. Dabei rotiert die Walze durchgängig mit sehr hoher Geschwindigkeit sowohl vorwärts als auch rückwärts, was gehörigen Lärm produziert. Doch nach rund sieben Minuten ist der Spuk vorbei, die Bürstenrolle bis auf leichte Verfärbungen sauber und bis auf ganz wenig Restfeuchte trocken. Auch in der Basis blieb kein Schmutz zurück. Mit diesem FlashDry genannten System bietet Tineco einen echten Vorteil; andere Nass- und Trockensauger brauchen zur Selbstreinigung 30 Minuten bis zwei Stunden.
Fazit: Große Hilfe beim Hausputz
Der Tineco Floor One Stretch S6 macht die Reinigung von Hartböden zum Kinderspiel. Dass man ihn ohne Leistungsverlust flach auf den Boden legen kann, erweitert den Aktionsradius, denn so kommt man auch unter tiefe Möbel wie das Doppelbett oder den hängenden Badschrank. Die Putzleistung überzeugt, die Bedienung ist einfach, die Selbstreinigung der Walze schnell erledigt.