Vodafone Tab Prime 6 im Test
Mehr zum Thema: VodafoneDas große, aber handliche Tablet Vodafone Tab Prime 6 im 16:10-Format schwächelt in Sachen Display und Ausdauer. Lesen Sie hier unseren Test.

Das in Dunkelsilber und Schwarz gehaltene Vodafone Tab Prime 6 mit samtweicher, griffiger Rückseite macht zunächst einen guten Eindruck. Vorwitzig, nur leider nicht optimal, lugt die 5-Megapixel-Kamera hinten aus dem 8 Millimeter flachen Gehäuse hervor.Der Name des Tab Prime 6, das Vo...
Das in Dunkelsilber und Schwarz gehaltene Vodafone Tab Prime 6 mit samtweicher, griffiger Rückseite macht zunächst einen guten Eindruck. Vorwitzig, nur leider nicht optimal, lugt die 5-Megapixel-Kamera hinten aus dem 8 Millimeter flachen Gehäuse hervor.
Der Name des Tab Prime 6, das Vodafone vom chinesischen Hersteller TCL bezieht, führt jedoch in die Irre: Ziffern weisen bei Tablets - anders als bei Smartphones, wo sie Klassikern wie dem iPhone den Stempel "Neu" aufdrücken - oft auf die Größe hin. Das ergibt nicht nur dann Sinn, wenn das gute Stück baugleich in mehreren Größen erhältlich ist, sondern auch bei Preisvergleich und Online- Suche. Das Tab Prime 6 ist aber kein Zwerg in 6 Zoll, wie die Ziffer suggeriert, sondern misst stattliche 9,4 Zoll, wiegt aber nur 405 Gramm.
Trüber Bildschirm
Dabei fällt die Form schmaler aus als bei dem auf Seite 120 getesteten Samsung Galaxy Tab A mit 9,7-Zoll-Display. Aber auch für den 16:10- Screen des Tab Prime 6 sind 1200 x 800 Bildpunkte in dieser Größenordnung wenig, die daraus resultierenden 161 dpi schwach. Mit einer Helligkeit von 375 Candela würden sich viele Tablets geradezu für die Mitnahme ins Freie empfehlen - das Testgerät jedoch irritiert in der Sonne mit einem milchigen Bild. Als Auslöser lassen sich per Mikroskop viele Einschlüsse im Displayaufbau ausmachen.
Als Ursache kommen Luftbläschen in einer der Klebeschichten zwischen Display und Sensorfolie oder eine Verunreinigung im Display in Frage. Die Einschlüsse sind mit bloßem Auge nicht erkennbar, doch sie reflektieren einfallendes Licht, was mit zunehmender Umgebungshelligkeit zu der diffusen Schicht führt, welche die Bildqualität merklich beeinträchtigt. Offen bleibt, ob nur das Testgerät, eine geringe Anzahl oder die ganze Serie betroffen ist, denn um das herauszufinden, müsste ein Gerät aus jeder Charge untersucht werden.
Keine Premiumfunktionen
Auf eine automatische Helligkeitsregulierung beim Übergang von drinnen nach draußen verzichtet Vodafone, wie auch sonst das Tab Prime 6, das einen verheißungsvollen Namen trägt, wenig Premium bereithält. Gutes Mittelmaß ist die CPU Qualcomm Snapdragon 410, während 1 Gigabyte Arbeitsspeicher kaum mehr spektakulär ist und das Gerät auch nur Micro-SDs mit höchstens 32 GB akzeptiert. Mit Stereolautsprechern und HDMI fehlen weitere Merkmale, die den Prime- Namen rechtfertigen könnten. Und sechs Stunden Durchhaltevermögen sind für ein mobiles Endgerät heute nicht mehr zeitgemäß.
Mit und ohne Tarifbindung
Fernzusehen über Vodafone MobileTV+ wird somit zu einem kurzen Vergnügen. Die vorinstallierte App gewährt Vodafone-Kunden in einer Kooperation mit Sky für drei Monate kostenlosen Zugang (danach für monatlich 12,95 Euro) zu mehr als 25 Fernsehsendern und zu Live-Übertragungen aus der 1. und 2. Fußball- Bundesliga - aber nur bei Vertragsabschluss oder -verlängerung in einem der Vodafone- Red-Tarife.
Telefonieren kann man über die SIM-Karte im Tablet allerdings nicht. Sinnvoller kombiniert man das Tab Prime 6 daher mit einem der Tarife Data Go S, M oder L. Das neue Vodafone-Gerät schlägt in diesem Fall mit einmalig 9,90 Euro zu Buche, während der 24-monatigen Vertragslaufzeit werden monatlich noch jeweils 5 Euro zusätzlich zum Tarif fällig.
Vodafone verkauft das SIM-Lock-freie Tablet für 229 Euro auch ohne Vertrag und empfiehlt in diesem Fall seine Web-Session-Prepaid- Karten. Hier fallen je nach Volumen Kosten von 5 bis 35 Euro an, die Gültigkeit beläuft sich nach Aktivierung jeweils auf 30 Tage.