Yale Linus Smart Lock L2 im Test

Stärker, schneller und schlanker soll die zweite Generation des Linus Smart Lock sein. Und nicht nur das. Jetzt hat das in Schwarz und Silber erhältliche Türschloss vom Sicherheitsspezialisten Yale auch WLAN an Bord. Dadurch braucht es keine extra Bridge mehr, damit sich die Tür von unterwegs aufsperren lässt.

Dazu kommt ein Chip für den Funkstandard Thread. Der ist noch nicht freigeschaltet. Das soll diesem Jahr mit dem Update für den Standard Matter folgen. Dann lässt sich das Schloss auch direkt mit Thread Border Routern wie dem Apple HomePod oder dem Google Nest Hub verbinden. Schon heute, ohne Matter, ist das Linus L2 mit Google Home, Amazon Alexa und Samsung SmartThings kompatibel. All diese Ausstattung erhält man zu einem fairen Preis von knapp 230 Euro in einem hochwertig verarbeiteten Gehäuse, das größtenteils aus Metall besteht.

Unnötig komplizierte Montage

Die entsprechend hohen Erwartungen bekommen bei der Installation allerdings einen Dämpfer. Grundsätzlich lässt sich das Linus wie viele andere Smart Locks unkompliziert an der Türinnenseite montieren. Dort wird es auf dem vorhandenen Türschloss mit eingestecktem Schlüssel platziert. So ist es auch für Mietwohnungen geeignet. Die „Yale Home“-App soll dabei mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung helfen. Bei uns geriet die Anleitung allerdings an einigen Stellen zum Ratespiel. Zum Beispiel besagt die Anleitung: „Hake die Unterseite des Geräts in die Montageplatte ein und drücke sie fest.“ Nach einigem Rumprobieren mussten wir jedoch feststellen, dass wir die Oberseite einhaken müssen. Dazu kommt, dass die Beschreibungen nicht zu den gezeigten Videos passen. Das sollte Yale dringend überarbeiten.

Starker Motor

Ist alles installiert, funktioniert das Linus L2 reibungslos. Zu dem guten Eindruck trägt unter anderem der Motor bei. Er beginnt nach dem Drücken des Entriegeln-Symbols in der App prompt mit dem Aufsperren, wenn man sich in Bluetooth-Reichweite des Schlosses befindet. Auch beim Fernzugriff liegt die Reaktionszeit bei kurzen 1,2 Sekunden. Ähnlich schnell klappt das Aufsperren, bei uns sind es 2,3 Sekunden für eine Umdrehung. Damit gehört das Linus L2 zu den schnellsten Smart Locks. Beim Auf- und Zusperren ist der Motor hörbar, jedoch leiser als viele andere Smart Locks. Die Energie erhält er von einem herausnehmbaren Akku, der laut Yale bis zu 6 Monate durchhalten soll.

Erkennen von offenen Türen

Die App trägt ebenfalls zum positiven Eindruck bei. Sie ist übersichtlich und intuitiv aufgebaut. Außerdem erlaubt sie nicht nur das Auf- und Zusperren der Tür. Sie zeigt auch an, ob die die Tür offen oder geschlossen ist. Dafür montiert man den ebenfalls mitgelieferten Magneten am Türrahmen auf Höhe des Smart Locks. Im Konfigurationsmenü des Smart Locks kann der Nutzer unter anderem festlegen, ob die Tür beim Nachhause kommen automatisch aufgesperrt werden soll oder ob sie beim Zuziehen automatisch verriegelt wird. Genauso kann die App eine Warnung verschicken, wenn die Tür angelehnt bleibt. All diese Funktionen haben bei uns im Test zuverlässig funktioniert. Wir hätten uns nur eine zusätzliche Funktion: Dass uns die App benachrichtigt, wenn wir das Haus verlassen und die Tür nicht abgesperrt ist.

Personen einfach einladen

Zutrittsberechtigungen für das Smart Lock lassen sich ebenfalls unkompliziert erstellen. Man wählt die Telefonnummer, an die eine Einladung verschickt werden soll. Danach bestimmen Sie, an welchen Wochentagen und in welchem Zeitraum der Gast Zutritt erhalten soll. Mit der Einladung bekommt der Gast einen Link zur Installation der App. Um die App zu nutzen und das Smart Lock zu steuern, muss er ein Konto mit Telefonnummer und E-Mail erstellen. Viele andere Smart Locks verlangen hier weniger persönliche Daten.

Widgets für Android-Smartphones und iPhones existieren bislang nicht. Um dennoch die Tür schnell zu entriegeln, wird der Yale Dot mitgeliefert. Er ist mit NFC ausgestattet und lässt sich per Klebeband etwa neben der Haustür befestigen. Hält man das Smartphone an den Dot, wird die Tür automatisch aufgesperrt, wenn das Smartphone entriegelt ist.

Fazit

Die Installationsanleitung sollte Yale dringend überarbeiten. Ansonsten ist das Yale Linus L2 ein Smart Lock zu einem fairen Preis, das durch einen starken Motor, eine intuitive App, eine hochwertige Verarbeitung und eine umfangreiche Ausstattung begeistert. Wir vergaben 76 von maximal 100 Punkten und die Verbalnote "Gut". Im Preis/Leistungsverhältnis erreichte das smarte Türschloss ebenfalls ein "Gut".

Yale Linus Smart Lock L2: Weitere Informationen

• Preis: zirka 230 Euro
• Schloss-Kompatibilität: Kompatibel mit Europrofilzylindern, die mindestens 3 mm herausragen, sowie mit 22 mm Rundzylindern. Wenn du keinen kompatiblen Europrofilzylinder hast, kann der justierbare Zylinder von Yale, der Yale Linus Adjustable Cylinder, separat erworben werden.
• Smartphone-Betriebssystem: Yale Home App verfügbar für iOS- und Android
• Kommunikation: Bluetooth 5.3 und Wi-Fi 2.4 -5 GHz
• 2-Faktor-Sicherheit: Ein Yale Home Konto ist mit einer 2-Faktor-Authentifizierung geschützt, d.h. zusätzlich zu einem Passwort prüft das System die Identität anhand einer E-Mail oder einer Telefonnummer. 
• Verschlüsselung: 128-Bit-AES-Verschlüsselung
• Produktmaße (B x H x T): 51,7mm x 146,2mm x 45,75mm (ohne Drehknauf)
• Gewicht: 662g
• Farben: Mattes Schwarz und Silber
• Akku-Typ: Wiederaufladbarer Akku mit 2x 18650 Li-Ionen-Zellen
• Akku-Laufzeit: Bis zu 6 Monate
• Akku-Aufladung: USB-C. 1,5 - 4,5 Stunden je nach optionalem Ladegerät