Ebook-Stores im Vergleich
Amazon, Bücher.de, Thalia oder E-Book.de: Ein gut sortierter Ebook-Store liefert neuen Lesestoff für Reader, Tablets und das Phone. connect hat fünf renommierte Bücherläden im Internet getestet und auch einen Blick auf die neuen Lese-Flatrates und den Ebook-Verleih geworfen.

Amazon: Der Kindle-Shop ist die Nummer 1...
Amazon: Der Kindle-Shop ist die Nummer 1

Insgesamt bietet der Kindle-Shop dem digitalen Leser das beste Angebot. Extrapunkte gibt's für die große Auswahl an kostenlosen Ebooks. Zudem brachte die Suche nach englischen Titeln innerhalb des Testfelds die höchste Trefferquote. Dazu gibt's jede Menge Hörbücher zum Download und die Lese-Flatrate Kindle Unlimited mit derzeit 40 000 deutschsprachigen Titeln.
Dass angesichts des prallen Angebots die Übersichtlichkeit des Shop-Portals leidet, verwundert nicht. Dafür überzeugte der leistungsstarke Webauftritt ebenso wie die hohe Effizienz und Treffsicherheit der Suchfunktion. Das 14-tägige Rückgaberecht gilt auch für Ebook-Käufe. Die Anbindung der Kindle-Geräte und des angedockten Cloudspeichers für die erworbenen Ebooks ist vorbildlich. Wer sich auf die Amazon-Welt einlässt, wird mit einem exzellenten Angebot, hohem Komfort und gutem Service belohnt.
Bücher.de: Gute Auswahl, schwache Suche

Das deutschsprachige Ebook-Angebot von Bücher.de stand im Test Amazon in nichts nach. Wie bei den anderen getesteten Büchershops fällt das englischsprachige Sortiment gegenüber international aufgestellten Ebook-Lieferanten wie Amazon oder auch Apple zurück.
Abzüge gab es für die Benutzerfreundlichkeit beim Ebook-Shopping am PC. Mit ihren zahlreichen Menüpunkten wirkt die gleichförmige Website überladen. Zudem konnte auch die Suchfunktion im Webbrowser nicht überzeugen. Nach jeder Titel- oder Autoreneingabe wurde beispielsweise die zuvor gewählte Suchkategorie "ebooks" wieder zurückgesetzt. Wer telefonische Hilfe benötigt, wird den gewünschten Servicekontakt nur mit einer gewissen Hartnäckigkeit finden. Bei Ebook-Fehlkäufen gab's kein Widerrufsrecht. Gut: Professionelle Buchrezensionen der FAZ und der Süddeutschen Zeitung bereichern das ohnehin respektable Informationsangebot.
E-Book.de: Primus beim EPUB-Angebot

Erst seit Oktober verstärkt Ebook.de die Allianz, die das offene EPUB-Format unterstützt und als Lesegeräte die Tolino-Modelle vertreibt. Damit gehört der Libri-Nachfolger wie die anderen hier getesteten Shops zu der Fraktion, die für die Leser eine echte Alternative zu Amazon bieten will.
Der benutzerfreundliche Internetauftritt gefällt auf Anhieb. Die Webseiten sind aufgeräumt und klar gegliedert. Hilfeangebote wie FAQs, Anleitungen und auch ein kostenfreier Telefonkontakt sind clever in die Seite integriert - ohne routinierte Ebook-Käufer zu stören.
Nutzerrezensionen sind allerdings relativ spärlich. Und auch die Möglichkeit zum Probelesen fehlt etwas häufiger als bei den anderen EPUB-Mitstreitern. Im Sortiment gab's keine Auffälligkeiten. Kostenlose Ebooks, herunterladbare Hörbücher und ein 14-tägiges Widerrufsrecht runden das Angebot ab - insgesamt der Testsieger im EPUB-Lager.
Thalia.de: Aufgeräumter Ebook-Shop

Thalia verstärkt die Tolino-Allianz um Bücher.de, Ebook.de und Weltbild.de. In deren elektronischem Buchsortiment waren weder bei den gesuchten deutschen noch bei den englischsprachigen Stichproben markante Unterschiede feststellbar. Allerdings bereitete hier die Suche ab und zu mehr Mühe: Aus den zahlreichen Vorschlägen ging nicht immer eindeutig hervor, hinter welchem Eintrag sich das Ebook-Format verbirgt. Zudem wird die voreingestellte Kategorie "ebook" verworfen, zwar nur nach dem Besuch der jeweiligen Produktseite und damit nicht ganz so häufig wie bei Bücher.de, aber das nervt.
Der telefonische Servicekontakt befindet sich wie gewünscht auf jeder Seite an derselben Stelle. Ebenfalls gut: Tipps und Tricks sind nach Readermodellen unterteilt. Ohnehin fallen die Hilfeangebote hier sehr umfangreich aus. Das fehlende Widerrufsrecht bei Ebooks verhagelt diesem Büchershop letztlich ein noch besseres Testergebnis.
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Weltbild.de: Solider Auftritt

Die neu ausgerichtete Weltbild-Gruppe legt insgesamt einen soliden Auftritt hin. Das Ebook-Angebot in deutscher Sprache bewegt sich auf dem guten Niveau aller Testteilnehmer. Herunterladbare Hörbücher sind bisher nur wenige vorhanden oder nicht auffindbar. Die Suchfunktion zeigt zudem ähnliche Schwächen wie bei Thalia. Das Informationsangebot kann sich sehen lassen, wobei die Anzahl der Nutzerrezensionen selbst innerhalb des EPUB-Lagers unter dem Schnitt liegt. Auf der jeweiligen Buchseite liefert Weltbild.de technische Daten zu Format, Kopierschutz und geeigneten Lesegeräten. Das verdient ebenso ein Kompliment wie die Möglichkeit, Ebook-Käufe innerhalb von 14 Tagen rückgängig zu machen.
Wie die anderen EPUB-Shops im Test bekommen angemeldete Nutzer 25 GB Online-speicher zusätzlich. Die Telekom Cloud dient als "Bücherregal" und übernimmt den Datenabgleich zwischen mehreren Readern.
Kindle Unlimited, Readfy, Skoobe und Onleihe: Ebook-Flatrates und Leihangebote

Kindle Unlimited verspricht für zehn Euro monatlich unbegrenztes Lesevergnügen. Nutzbar ist das Pauschalangebot mit allen Kindles, am PC, Mac sowie mit iOS-, Android- und Windows-Phone-Geräten. Die Leseplattformen Skoobe und Readfy konzentrieren sich derzeit auf iOS und Android, gängige E-Reader bleiben außen vor. Skoobe bietet drei Flatrate-Tarife ab monatlich zehn Euro.
Readfy finanziert sein Gratisangebot derzeit über Werbeeinblendungen. Zum Lesen wird eine permanente Internetverbindung über WLAN oder Mobilfunk vorausgesetzt. Der Onleihe-Service entspricht der digitalen Variante der Stadtbücherei vor Ort. Wer sich hier Ebooks im EPUB-Format leihen möchte, benötigt einen Bibliotheksausweis. Da die Anzahl der Leihexemplare reglementiert ist, können bei Bestsellern Wartezeiten auftreten. Bei allen Angeboten ist die Verfügbarkeit gefragter Titel überschaubar.
Fazit: Nutzerfreundlichkeit und Service entscheiden
Bleiben wir im Inland: Grundsätzlich gilt die Buchpreisbindung auch für Ebooks. Schnäppchen bleiben so die Ausnahme. Und das Buchsortiment? Das war zumindest bei den getesteten Shops ebenfalls nahezu deckungsgleich. Letztlich geben so die Nutzerfreundlichkeit des Internetangebots und der Service den Ausschlag für Amazon und für Ebook.de. Tipp: Wer häufiger englischsprachige Literatur liest, sollte beim Ebook-Kauf genau hinschauen. Shop-übergreifend waren da bei manchen Titeln teils enorme Preisschwankungen feststellbar.