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Vergleichstest

Sechs Aktivboxen im Test

Aktivlautsprecher haben gegenüber ihren passiven Verwandten einige grundsätzliche Vorteile, die umso deutlicher werden, je konsequenter sie ihr Bauprinzip umsetzen. Sechs ganz unterschiedliche Boxen zeigen die ganze Bandbreite der Aktivtechnik.

Autoren: Bernhard Rietschel, Wolfram Eifert und Alexandros Mitropoulos • 6.8.2013 • ca. 1:30 Min

Aktivboxen im Test
Aktivboxen im Test
© J. Bauer, Archiv

Lautsprecher in unterschiedlichen Aktivierungs-Varianten NuForce S3-BT1: Quasi-Aktivbox mit Bluetooth (300 Euro) KEF X300A: 2 Wege aktiv mit Analogweiche und USB-Eingang (800 Euro) Genelec 8240 APM: 2 Wege aktiv mit DSP-Weiche und -Raumanpassung (2.800 Euro) Geithain ME 806: 2 Wege aktiv, ...

Lautsprecher in unterschiedlichen Aktivierungs-Varianten

Die mit Abstand meistverkaufen "Aktivboxen" sind in Wirklichkeit gar keine: Diese kleinen Plastiktröten, die auf Millionen Schreibtischen den PC-Arbeitsplatz beschallen, haben zwar eingebaute Verstärker. Entscheidend ist jedoch nicht die Platzierung des Amps, sondern wie und an welcher Stelle im Signalweg die Aufteilung der Frequenzbereiche an die einzelnen Chassis erfolgt.

Die "echte" Aktivbox

Erst wenn jedem Chassis ein eigener Verstärker zuarbeitet und jeder dieser Verstärker bereits mit passend vorgefilterten Frequenzbereichen gefüttert wird, spricht man von einer echten Aktivbox - und dann auch nicht deshalb, weil in ihr mehrere Verstärker "aktiv" sind, sondern weil zuvor schon die Trennung der Frequenzbereiche mit aktiven Filterschaltungen geschieht.

NuForce S3-BT1

Nur dann nämlich erntet man die Vorteile der Aktivtechnik: Aktive Filter erlauben eine deutlich präzisere Trennung, arbeiten praktisch verlustfrei und kennen die Probleme passiver Weichen, etwa deren Klirrneigung bei höheren Leistungen, nicht mal vom Hörensagen. Zudem lassen sich kleine und auch größere Nichtlinearitäten der Box mit aktiven Entzerrungsschaltungen viel effektiver glattbügeln. Auf den zweiten Blick kommen noch mehr Stärken zum Vorschein: Die Verstärker "sehen" in einer Aktivbox eine nahezu ideale Last, bestehend aus lediglich einem Stückchen Draht und einer Schwingspule - und können daran viel linearer und klirrärmer arbeiten als ihre Normalo-Kollegen, die sich mit den Impedanz- und Phasengebirgen typischer Passivboxen herumschlagen müssen.

Wo mehr Geld ausgeben Sinn macht

Gute Aktivlautsprecher sind wegen ihrer höheren technischen Komplexität meist teurer als vergleichbar große Passive. Aber einerseits sind in ihrem Preis normalerweise die Endstufen bereits enthalten. Und andererseits ermöglichen sie elegante, geradlinige Anlagen-Konzepte mit überragendem Verhältnis aus Platzverbrauch und akustischer Größe. Etwas mehr Geld auszugeben lohnt sich selten so wie hier.