Vergleichstest Surroundlautsprecher-Sets Canton Chrono/2x AS 525, KEF iQ / PSW 2500, Klipsch RF/ RW 12d, Nubert nuBox/2x AW 991, Teufel Theater LT 6
Einzelboxen plus Subwoofer gelten als Königsweg zu kraftvollem Mehrkanalton. Fünf prachtvolle Sets um 3000 Euro sind hier zum Test versammelt.

Das Interesse vieler Klanggenießer für Lautsprecher kommt aktuell aus einer Ecke, die mit dem Thema auf den ersten Blick wenig tun hat: der Siegeszug von Blu-ray und, mindestens ebenso erfreulich, der Preisverfall bei Receivern und Flachbildschirmen.
Auch Audiophile, die bislang immer dachten, konventioneller Stereoton würde sie bis ans Ende ihrer Tage beglücken, sollten sich die Ereignisse auf der Zunge zergehen lassen: Die Straßenpreise für Blu-ray-Spieler starten mittlerweile unter 200 Euro, und wie die stereoplayer Uli Fessler und Raphael Vogt (unsere Digital-Spezialisten) mit Inbrunst versichern, sind es gerade die Einsteigermodelle, die von den hochauflösenden Tonformaten am meisten profitieren, so sie per HDMI einem HD-fähigen Receiver zufließen, deren Preise ebenfalls sinken.
Hinzu kommt, dass der ehemals berechtigte Vorwurf, Multichannel-Receiver würden auf Grund ihrer komplexen Signalverarbeitung nur bedingt für Stereo taugen, auf aktuelle Geräte, wenn überhaupt, nur noch in stark abgeschwächter Form zutrifft. Zumal klanglich erstklassige Stereo-Gerätschaften ihr Kostenniveau eher halten, was die Preis/Gegenwert-Relation weiter zugunsten von Mehrkanal verschiebt.
Die Boxenseite dafür fit zu machen, ist glücklicher Weise nicht übermäßig schwer. Wer Modelle jüngeren Datums nutzt, kauft die passenden Ergänzungen des gleichen Herstellers und der gleichen Baureihe. Falls es die altersbedingt nicht gibt oder sie zu teuer erscheinen, kommen auch fremde Bausteine in Betracht, wobei die Details im Einzelfall zu klären sind.
Oftmals ist es jedoch sinnvoller, sich für Multichannel neue Schallwandler zu besorgen. Das ist aus zwei Gründen günstiger, als viele fürchten: Gerade preiswerte Baureihen klingen heute erheblich besser als viele Testsieger der 80er und 90er, zudem genügen für Surround insgesamt kleinere Systeme.
Fünf Sets von Canton, KEF, Klipsch, Nubert und Teufel sind im Test, alle um 3000 Euro inklusive Subwoofer, bei zwei Herstellern sogar zwei Exemplare. Eines sei jetzt schon verraten: Der Spaßfaktor ist bei allen fünf Sets gewaltig, der Ausgang knapp und äußerst spannend.
Fazit:
Den Sieg nach Punkten verdankt das Nubert-Set vorrangig seiner abartigen Bass- und Grundtonstabilität, die den Umgang zu einem speziellen Erlebnis macht. Doch auch die übrigen Sets zeigen faszinierende Dynamikreserven, weshalb in der Praxis vielfach Schwächen bei Verstärkern oder Raum die Grenzen bestimmen. Etwa wenn schwachbrüstige Receiver in die Begrenzung fahren oder mitschwingende Möbelteile und Fensterscheiben den Eindruck erwecken, die Boxen wären am Ende.
Hier profitieren die Sets von ihrer gegenüber Mikrosystemen geradezu fürstlichen Belastbarkeit und Membranfläche. Faszinierend sind alle: Canton glänzt mit sagenhafter Lebendigkeit und Neutralität, KEF mit Feingefühl und der besten Raumdarstellung, Klipsch mit Genügsamkeit und sagenhafter Direktheit. Und Teufel mit der gelungensten Synthese aus Klang und Design seit langem.